Das sind keine guten Nachrichten für die Fans und Verantwortlichen von Borussia Dortmund: Der deutsche Vizemeister muss voraussichtlich bis zum Jahresende auf Marcel Schmelzer verzichten. Der Ex-Kapitän hatte nach dem Spiel bei RB Leipzig (2:0) am vorletzten Spieltag über Schmerzen im Knie geklagt. Nach eingehender Untersuchung war jetzt eine Operation nötig. Der Eingriff ist bereits erfolgt. Schmelzer kann in Kürze mit den Reha-Maßnahmen beginnen, wird aber mehrere Monate ausfallen. Auf dem Transfermarkt wird der BVB darauf allerdings nicht reagieren. Mit Nico Schulz, Raphael Guerreiro und dem belgischen Neuzugang Thomas Meunier hat die Borussia genügend Akteure im Kader, die als Linksverteidiger fungieren können. Spannend bleibt es derweil bei der Personalie Jadon Sancho.
Für Marcel Schmelzer ist die aktuelle Verletzung ein bitterer Rückschlag. Der 32-Jährige hatte sich in den vergangenen Wochen wieder nah an die Startelf gekämpft und war von Trainer Lucien Favre mit regelmäßigen Einsätzen belohnt worden. Beim 6:1-Sieg in Paderborn am 29. Spieltag erzielte Schmelzer sogar sein erstes Bundesliga-Tor nach sieben Jahren.
Schmelzer-Wechsel hat sich damit erledigt
Der gebürtige Magdeburger ist inzwischen eine echte BVB-Ikone. Schmelzer kam im Jahr 2005 vom 1. FC Magdeburg nach Dortmund und wurde zunächst in der zweiten Mannschaft des BVB eingesetzt. Im Jahr 2008 rückte der Abwehrspieler dann in den Profikader auf und wurde unter Trainer Jürgen Klopp sofort zum Stammspieler.
Zuletzt spielte Schmelzer bei der Borussia sportlich aber keine große Rolle mehr. Der Vertrag des 16-fachen deutschen Nationalspielers läuft noch bis zum Sommer 2021, mehrfach war bereits über einen Wechsel spekuliert worden. Auch Schmelzer hatte signalisiert, noch einmal eine neue Herausforderung mit deutlich mehr Spielpraxis suchen zu wollen.
Karriere-Ende in den USA?
Diese Pläne haben sich durch die Knie-Operation nun zerschlagen. In der kommenden Hinrunde wird Schmelzer für den BVB wohl nicht mehr auflaufen. Wie es danach weitergeht, ist offen. Gut möglich, dass beide Seiten den Kontrakt im nächsten Jahr dann einfach auslaufen lassen. Schmelzer könnte gebührend verabschiedet werden und dann ablösefrei den Verein wechseln. Im Gespräch ist ein Ausklang der Karriere in der amerikanischen Profiliga MLS.
Dortmund holt Meunier und Bellingham
Trotz des Ausfalls von Marcel Schmelzer sind die Transfer-Aktivitäten des BVB für diesen Sommer eigentlich abgeschlossen. Den Abgang von Achraf Hakimi (zu Inter Mailand) hat die Borussia durch die Verpflichtung von Thomas Meunier von Paris Saint Germain kompensiert.
Außerdem kommt das englische Mega-Talent Jude Bellingham nach Dortmund. Für den erst 17-Jährigen wird der BVB rund 25 Millionen Euro an Birmingham City überweisen. Bellingham unterschreibt in Dortmund bis 2025. Diese Details stehen längst fest, auch wenn eine offizielle Bestätigung des Deals noch aussteht.
Was passiert mit Jadon Sancho?
Bewegung könnte in der Dortmunder Kader nur noch kommen, falls Jadon Sancho den Verein doch noch in dieser Transferperiode verlässt. Der englische Nationalspieler wird massiv von Manchester United umworben und soll der absolute Wunschspieler von ManU-Coach Ole Gunnar Solskjaer sein.
Der BVB hat aber mit geschätzten 120 Millionen Euro eine stattliche Ablösesumme festgesetzt. Trotz der Coronakrise werde man “keinen Cent” von den finanziellen Forderungen abweichen, hat Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke bereits klargemacht.
Havertz-Gerüchte verstummen nicht
Sollte Manchester United aber die Champions League erreichen und durch Spielerverkäufe entsprechende Einnahmen generieren, könnte der Transfer doch zu Stande kommen. Der BVB will Klarheit bis spätestens Mitte August, dann beginnt das Trainingslager der Borussia in der Schweiz.
Sollte Sancho gehen, würde der BVB in jedem Fall reagieren und einen Ersatz verpflichten. Gut möglich, dass Dortmund dann der lachende Gewinner im Poker um Kai Havertz wird. Um das Juwel von Bayer Leverkusen kämpfen diverse Top-Clubs, unter anderem Real Madrid, der FC Chelsea und der FC Bayern.