Die schlechten Nachrichten für Bayer Leverkusen nehmen derzeit kaum ein Ende: Neben der sportlichen Krise vergrößern sich jetzt auch noch die Verletzungssorgen. Der neueste Zugang im Bayer-Lazarett heißt Leon Bailey. Der Offensivspieler musste am Mittwoch im Champions-League-Match gegen Lokomotive Moskau zur Halbzeit ausgewechselt werden. Jetzt steht die Diagnose fest: Bailey hat sich einen Muskelfaserriss zugezogen und fällt damit mindestens vier Wochen aus. Am Samstag muss die Werkself also ohne den Jamaikaner gegen Union Berlin antreten, ein Heimsieg ist trotzdem absolute Pflicht.
Im Heimspiel gegen Moskau hatte Leon Bailey noch in der Startelf gestanden, wurde aber nach 45 Minuten durch Lucas Alario ersetzt. Viele Beobachter führten die Auswechslung auf die schwache Leistung des 22-Jährigen zurück, aber offenbar war Bailey schon während der ersten Hälfte gehandicaped.
Bailey verpasst mindestens fünf Pflichtspiele
Am Donnerstagmorgen stand dann fest, dass der Außenstürmer sich nicht nur eine kleine Blessur zugezogen hat. Der Muskelfaserriss bedeutet, dass Bailey wohl die Bundesliga-Spiele gegen Union Berlin, Augsburg, Leipzig und Frankfurt sowie das Königsklassen-Duell mit Juventus Turin verpassen wird.
Völler nach Moskau-Pleite bedient
Die Nachricht passt zur schlechten Stimmung, die derzeit unterm Bayer-Kreuz herrscht. Sportchef Rudi Völler hatte nach der bitteren 1:2-Pleite gegen Lokomotive Moskau gewütet: “So schlecht wie in der ersten Halbzeit habe ich uns lange nicht mehr gesehen. Da war ich regelrecht sprachlos.”
Niederlage mit fatalen Konsequenzen
Leverkusen hatte den Russen durch haarsträubende Fehler quasi zwei Tore geschenkt. Davon konnte sich Bayer später nicht mehr erholen. Und das Schlimmste daran: Moskau war in der Gruppe der vermeintlich leichteste Gegner, zu Hause hätte Leverkusen eigentlich zwingend mit einem Sieg starten müssen.
Denn die weiteren Gegner sind die beiden Top-Clubs Juventus Turin und Atletico Madrid, das Erreichen des Achtelfinals ist jetzt schon in ganz, ganz weite Ferne gerückt.
In der Liga zwei Spiele ohne eigenen Treffer
Und auch in der Bundesliga ist der Druck nach einem glänzenden Saisonstart zuletzt angestiegen. Im Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim kam die Werkself trotz drückender Überlegenheit nur zu einem 0:0-Unentschieden.
Danach hagelte es eine 0:4-Klatsche bei Borussia Dortmund, obwohl Bayer sich beim BVB durchaus etwas ausgerechnet hatte. In der Tabelle liegt Leverkusen aktuell nur auf Platz acht – deutlich zu wenig für die eigenen Ansprüche.
Samstag gegen Union muss die Wende her
Am kommenden Samstag soll nun der Turn-Around gelingen – und die Vorzeichen sind vermeintlich günstig. Mit Union Berlin ist ein Aufsteiger zu Gast, gegen den Leverkusen der turmhohe Favorit ist. Das belegen auch die Quoten der Buchmacher. Beim Top-Wettanbieter Betway gibt es für eine Wette auf einen Heimsieg beispielsweise “nur” eine Quote von 1,35.
Unterschätzen sollte die Köpenicker in Leverkusen aber niemand. Immerhin hat Union vor der Länderspielpause schon dem BVB gezeigt, zu was die Mannschaft an einem perfekten Tag fähig. Leverkusen sollte also gewarnt sein, wenngleich auch ganz klar ist: Alles andere als ein Dreier würde die Krise bei Bayer massiv verschärfen. Der Druck ist gewaltig.