Besondere Brisanz: BVB-Coach Rose trifft auf wütende Gladbacher Fans

Simon Schneider | am: 24.09.21
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BVB-Trainer Marco Rose muss am Samstagabend ins Stadion seines Ex-Clubs. Die Fans von Borussia Mönchengladbach werden dem Coach einen ungemütlichen Empfang bereiten. (Foto: Shutterstock)

Am Samstag empfängt Borussia Mönchengladbach die andere Borussia aus Dortmund. BVB-Coach Marco Rose, der in der vergangenen Saison noch in Gladbach das Traineramt ausübte, muss sich auf einen heißen Empfang gefasst machen. Die Gladbacher Fans nehmen ihm den Wechsel immer noch übel. Ein Teil des Unmuts ist vielleicht auch der sportlichen Situation geschuldet. Die Heimmannschaft steht nach fünf Spieltagen mit nur vier Punkten auf dem 16. Tabellenplatz, während der BVB in dieser Saison sechs von acht Pflichtspielen gewonnen hat und mit nur einem Punkt Rückstand auf Spitzenreiter Bayern München auf Platz drei liegt.

Gladbachs Sportdirektor Max Eberl glaubt ebenfalls, dass das Spiel am Samstag aufgrund der besonderen Konstellation etwas mehr Brisanz habe als sonst. Er wünscht sich Unterstützung von den Rängen für das eigene Team und hofft, dass man sich wegen der Rückkehr von Marco Rose nicht „in einen Kleinkrieg“ begibt.

Gladbach-Fans fühlen sich von Rose “hinters Licht geführt”

Michael Weigand von der Gladbacher Fanvertretung „Supporters Club“ geht davon aus, dass Rose Samstag mit einem gellenden Pfeifkonzert empfangen wird. Die Fans kritisieren vor allem auch die Art und Weise des Rose-Abgangs.

Der Ex-Coach sprach auf dem Fan-Blog noch kurz vor der Bekanntgabe des Wechsels davon, welche Pläne er habe, was er in Gladbach noch alles aufbauen wolle. Man fühle sich hinters Licht geführt, so Weigand, „wir fühlen uns von ihm verarscht“.

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Sportdirektor Eberl hofft, dass die Fans nicht nur ihren Unmut zeigen. Er verstehe zwar die Fans, möchte aber nicht, dass die Sache in einen Kleinkrieg ausarte. Eberl wünscht sich vor allem Unterstützung für die eigene Mannschaft. „Wir brauchen die Menschen hinter uns“, so der Sportdirektor.

Rose will sich auf das Wesentliche konzentrieren

Marco Rose selbst will die „Geschichten drumherum“ so gut es geht ausblenden. Was den Gladbacher Fan-Protest angeht, könne er bestimmte Dinge nachvollziehen, andere gar nicht. Trainer- und Spielerwechsel gehörten in irgendeiner Form dazu, so der 45-Jährige, es ginge dann auch irgendwann weiter.

Rose wolle sich Samstag jedenfalls auf das Wesentliche konzentrieren – und das sei das Spiel. Es ginge darum, dass man für seinen neuen Verein alles rausholt. „Und das sind für uns drei Punkte.“

Immer noch Personalsorgen bei der Hütter-Elf

Für den Fehlstart der Gladbacher sind sicher auch die hartnäckigen Verletzungsprobleme wichtiger Schlüsselspieler verantwortlich. Man hatte sicher ganz andere Ambitionen, die Champions League-Ränge fest im Blick. Und schaut man sich den Gladbach-Kader auf dem Papier an, wird die Erwartungshaltung verständlich.

Doch Fohlen-Coach Adi Hütter hatte von Beginn an mit etlichen Ausfällen zu kämpfen. Zwischenzeitlich mussten Breel Embolo und Marcus Thuram in der Sturm-Abteilung, Jonas Hofmann im Mittelfeld, sowie Stefan Lainer und Ramy Bensebaini in der Abwehr ersetzt werden.

Während Embolo und Hofmann wieder voll einsatzbereit sind, werden Thuram und Bensebaini gegen Dortmund immer noch fehlen.

Gladbach gegen Dortmund: Schaffen die Fohlen die Trendwende?

Der BVB reist mit großem Selbstvertrauen an, die Heimmannschaft sucht es noch. Beiden Teams gemeinsam ist eine gewisse Nachlässigkeit in der Abwehr. Aber Dortmund schießt Tore, Gladbach nicht. Wenn Adi Hütter seiner Mannschaft nach vorn nicht mehr Durchschlagskraft verleihen kann, droht den Fohlen ein weiteres Negativerlebnis.

Nützt der Heimvorteil was? Man spielt vor fast vollem Haus: Im Borussia-Park-Stadion ist eine 99 Prozent-Auslastung zugelassen. Das wären rund 48.000 Zuschauer!

Aus Dortmunder Sicht ist die große Frage, ob der BVB endlich seine Probleme in der Defensive in den Griff bekommt. Die Westfalen haben bislang in jedem der fünf Saisonspiele mindestens zwei Gegentore bekommen. “Das bricht uns langfristig das Genick, so geht es nicht weiter”, hatte Kapitän Marco Reus – übrigens noch ein Ex-Gladbacher – zuletzt deutlich formuliert.

Die Buchmacher sehen jedenfalls die Gäste als Favoriten. Für einen BVB-Sieg gibt es bei BETONIC eine 1.76-Quote, für einen Sieg der Heimmannschaft eine 3.90. Anpfiff ist Samstag um 18:30 Uhr.

Simon Schneider Seit etwa 15 Jahren ist Simon im Sportjournalismus aktiv. Seine Karriere begann bei einem Online-Portal und setzte sie anschließend als freiberuflicher Redakteur bei einem großen Sportverlag, der Sport-Revue, fort. Neben seinem umfassenden Fachwissen im Fußballbereich ist er besonders versiert in den Disziplinen Fußball, Esports und Skisport. In seiner aktuellen Position bei der Sp24 hat er sein Themenfeld um Tennis, MMA und Politik erweitert und ist für das aktuelle Nachrichtengeschehen verantwortlich.

Auch in der Redaktion ist Simon als vielseitiger Wett-Experte bekannt, der eine der höchsten Erfolgsquoten aufweist. mehr lesen