Beierlorzer vor der Entlassung: Verhandelt Mainz schon mit Weinzierl?

Simon Schneider | am: 24.09.20
Beierlorzer Rauswurf Entlassung Nachfolger
Achim Beierlorzer dürfte nicht mehr allzu lange Cheftrainer bei Mainz 05 sein. (Foto: foto2press)

Steht die erste Trainerentlassung in der noch jungen Bundesliga-Saison schon bevor? Beim FSV Mainz 05 brodelt es jedenfalls gewaltig. Der Grund dafür ist aber nicht die tendenziell eher erwartbare Auftaktpleite bei RB Leipzig (1:3), sondern ein interner Krach um Stürmer Adam Szalai. Der Ungar war in dieser Woche suspendiert worden – angeblich aus sportlichen Gründen. Nun sickerte eher durch, dass in Wahrheit ein handfester Eklat zwischen Szalai und Trainer Achim Beierlorzer dahinter steckt. Das Problem für den Coach: Die gesamte Mannschaft hat sich geschlossen hinter Szalai gestellt und gefordert, den Rauswurf rückgängig zu machen. Am Mittwoch verweigerten die Spieler sogar das Training.

So etwas hat es im sonst so beschaulichen Mainz auch noch nicht gegeben. An diesem Mittwoch war für 16 Uhr eigentlch eine reguläre Trainingseinheit angesetzt, aber die Profis blieben einfach in der Kabine. Man muss es wohl als eine Art Spielerstreik beschreiben, was sich da in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt abgespielt hat.

Szalai soll sich einen neuen Verein suchen

Die kuriosen und ziemlich peinlichen Vorgänge gehen auf das Theater um Adam Szalai zurück. Am Montag war der 32-Jährige von der sportlichen Führung der 05er aussortiert worden. Sportdirektor Rouven Schröder gab dazu ein dünnes Statement heraus und verwies darauf, dass Szalai keine Perspektive auf genügend Einsatzzeiten mehr habe.

“Wir haben ihm gesagt, dass er bei uns sportlich keine Rolle mehr spielen wird. Es ist ja auch in seinem Sinne, dass er vor der EM im kommenden Jahr genügend Einsatzzeiten bekommt. Deswegen wäre es besser, wenn Adam sich einen neuen Verein sucht”, so Schröder. Das Transferfenster ist noch bis zum 5. Oktober geöffnet.

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Mannschaft verweigert einfach das Training

Die Begründung wirkte auf einige Beobachter durchaus merkwürdig, immerhin kam Szalai bei den Testspielen in der Vorbereitung und auch in der ersten DFB-Pokalrunde noch regelmäßig zum Einsatz.

Der Stürmer und sein Berater weigerten sich auch umgehend, die Suspendierung zu akzeptieren. Am Mittwoch tauchte Szalai dann wieder am Trainingsgelände auf – und wurde dazu abkommandiert, alleine und weit weg von der Mannschaft seine Runden zu drehen.

Das führte dann zur besagte Reaktion der Teamkollegen, die den Trainingsplatz einfach nicht betraten. Das offizielle Statement der Clubführung hörte sich dazu dann so an: “Das Training der Profimannschaft hat nicht stattgefunden. Der Grund waren emotionale Diskussionen um Adam Szalai.” Am Donnerstag soll eine Pressekonferenz folgen.

Was ist da passiert zwischen Beierlorzer und Szalai?

Wie der kicker und die Bild-Zeitung aus internen Kreisen erfahren haben, soll der Rauswurf von Szalai mit einem “Eklat” zwischen dem Ungarn und Coach Beierlorzer zusammenhängen. Was genau vorgefallen ist – bestimmte Gerüchte gehen hinein bis ins Privatleben – blieb noch im Dunkeln.

Fakt soll aber sein, dass Beierlorzer den Rückhalt innerhalb der Mannschaft wohl komplett verloren hat. Wie da die sportlichen Ziele noch erreicht werden sollen, ist die große Frage. Eine alte Fußball-Weisheit besagt schließlich nicht umsonst: Wenn ein Trainer die Kabine verloren hat, kann er einpacken.

Gerüchte um Markus Weinzierl

Ein Trainerrauswurf so früh in der Saison ist zwar alles andere als optimal für den Club. Aber die Anzeichen verdichten sich, dass es in Mainz schon bald dazu kommen wird. Und auch der Name eines möglichen Beierlorzer-Nachfolgers wird im Umfeld der 05er immer wieder genannt: Markus Weinzierl. Angeblich soll es eine erste, diskrete Kontaktaufnahme über einen Mittelsmann schon gegeben haben.

 

Simon Schneider Seit etwa 15 Jahren ist Simon im Sportjournalismus aktiv. Seine Karriere begann bei einem Online-Portal und setzte sie anschließend als freiberuflicher Redakteur bei einem großen Sportverlag, der Sport-Revue, fort. Neben seinem umfassenden Fachwissen im Fußballbereich ist er besonders versiert in den Disziplinen Fußball, Esports und Skisport. In seiner aktuellen Position bei der Sp24 hat er sein Themenfeld um Tennis, MMA und Politik erweitert und ist für das aktuelle Nachrichtengeschehen verantwortlich.

Auch in der Redaktion ist Simon als vielseitiger Wett-Experte bekannt, der eine der höchsten Erfolgsquoten aufweist. mehr lesen