Ein Jahr nach dem Abschied von David Alaba zu Real Madrid verliert der FC Bayern München im kommenden Sommer erneut einen Spieler, den man gerne gehalten hätte, zum Nulltarif. Noch steht zwar nicht fest, wo Niklas Süle nach fünf Jahren beim Rekordmeister seine Karriere fortsetzen wird, doch dass der 2017 für 20 Millionen Euro von der TSG 1899 Hoffenheim gekommene Innenverteidiger das Angebot des FC Bayern zur Vertragsverlängerung nicht annehmen wird, steht fest.
Erfreut ist man in München über die Entscheidung des 26 Jahre alten Nationalspielers augenscheinlich nicht, wie nun auch die Worte von Ex-Klubboss Karl-Heinz Rummenigge bei Sky zumindest vermuten lassen. Darin gab es für Süle ein vergiftetes Lob als “brauchbaren” Spieler.
Rummenigge mit deutlichen Worten in Richtung Süle
“Prinzipiell hat Süle ja relativ gute Voraussetzungen für seine Position: Er ist groß und schnell. Sein Kopfballspiel könnte er vielleicht noch verbessern. Das Problem ist: Er hat sich nie richtig durchgesetzt auf seiner Position”, so Rummenigge, der anfügte, dass Süle in der Top-Elf des Rekordmeisters “wahrscheinlich im Moment nicht dabei” sei.
“Darüber sollte er vielleicht mal nachdenken”, ließ Rummenigge zumindest zwischen den Zeilen durchblicken, die Gehaltsforderungen Süles in den letztlich nicht erfolgreichen Gesprächen als überzogen einzustufen.
Zwei Innenverteidiger des FC Chelsea als Favoriten für die Süle-Nachfolge
Immerhin hat man beim FC Bayern frühzeitig Klarheit und kann mit einiger Vorlaufzeit auf die Suche nach einem Nachfolger gehen. Dabei schießen die Spekulationen längst ins Kraut und wir wollen nachfolgend alle bislang gehandelten Kandidaten zumindest kurz anreißen:
Antonio Rüdiger: Der 28 Jahre alte Nationalspieler, der sich beim FC Chelsea unter Thomas Tuchel zum absoluten Top-Verteidiger entwickelt hat, wäre vermutlich die Königslösung, zumal Rüdiger dank seines auslaufenden Vertrages ablösefrei zu haben wäre.
Das aber weiß auch die Konkurrenz des FC Bayern aus dem obersten Regal des europäischen Fußballs und hat ebenfalls ihre Fühler ausgestreckt. Zudem unternimmt Chelsea alles, um den früheren Stuttgarter zu halten.
Andreas Christensen: Ebenfalls nur noch einen Vertrag bis Juni besitzt beim FC Chelsea der dänische Nationalspieler Christensen, dessen Gespräche mit den Blues bereits gescheitert sein sollen.
Der 25-Jährige kennt die Bundesliga aus seinen Leihjahren bei Borussia Mönchengladbach und ist auch im defensiven Mittelfeld einsetzbar, verfügt indes nicht ganz über die Klasse Rüdigers.
Schlotterbeck und Ginter ebenfalls bei Bayern im Gespräch
Nico Schlotterbeck: Daran, dass der SC Freiburg sogar von der Champions League träumen darf, hat der erst 22 Jahre alte Schlotterbeck als Shooting-Star der laufenden Bundesliga-Saison großen Anteil.
Der auch im Vorwärtsgang auffällige Linksfuß hat nicht grundlos den Sprung in den Kreis der Nationalmannschaft geschafft, steht allerdings auch bei Borussia Dortmund weit oben auf der Wunschliste und könnte im BVB für den nächsten Schritt die bessere Anlaufstelle sehen.
Aufgrund eines bis 2023 laufenden Vertrages wäre für Schlotterbeck sicherlich eine Ablöse im Bereich von 20 Millionen Euro fällig.
Matthias Ginter: Der Weltmeister von 2014 verlängert seinen auslaufenden Vertrag bei Borussia Mönchengladbach nicht und sucht eine neue Herausforderung, die bei Inter Mailand liegen könnte.
Aber auch Atletico Madrid und eben dem FC Bayern wird Interesse nachgesagt, der allerdings eher skeptisch sein dürfte, nachdem Ginter einst in Dortmund den Durchbruch nicht geschafft und auch in der laufenden Saison eher durchwachsene Leistungen gebracht hat.
De Ligt wäre selbst für die Bayern wohl zu teuer
Matthijs de Ligt: Schon vor seinem 85 Millionen Euro teuren Wechsel von Ajax Amsterdam zu Juventus Turin war der mit 22 Jahren noch immer sehr junge Niederländer ein Thema beim FC Bayern.
In Turin ist de Ligt zwar inzwischen zum Leistungsträger avanciert, aber nicht glücklich mit der Entwicklung des einstigen Serienmeisters. De Ligt aus Turin loszueisen, würde allerdings sehr teuer und ist in Pandemiezeiten wohl auch für die Bayern nicht drin.
Gleison Bremer: Zu den besten Innenverteidigern der Serie A zählt aktuell fraglos auch der Brasilianer Bremer, der großen Anteil daran hat, dass der FC Turin zumindest vorsichtig nach Europa schielen darf. Mit 24 Jahren sind zudem weitere Leistungssprünge denkbar.
Der große Name ist Bremer indes nicht und verfügt auch über keine Erfahrung in der Champions League, weshalb kaum zu erwarten ist, dass die Münchner eine im Raum stehende Ablöse jenseits der 20 Millionen Euro auf den Tisch legen werden.