Lange hat sich der FC Bayern München diesmal Zeit gelassen, um auf dem Transfermarkt zuzuschlagen. Nun aber nimmt der Bayern-Kader langsam Konturen an, nach dem Transfer von Philippe Coutinho wurde jetzt auch der Wechsel von Mickael Cuisance als perfekt vermeldet. Der Mittelfeldspieler kommt von Borussia Mönchengladbach, die Ablösesumme liegt bei rund zehn Millionen Euro. Ganz geräuschlos ging der Deal aber nicht über die Bühne, denn die Gladbacher hätten den talentierten Franzosen gerne gehalten. Cuisance machte bei der Borussia aber so lange Ärger, bis der Club ihm schließlich genervt die Freigabe erteilte.
Beim FC Bayern freut man sich hingegen, dass der Deal mit dem französischen U20-Nationalspieler für relativ kleines Geld geklappt hat. Welches Potenzial die Bayern in Cuisance sehen, zeigt allein die Tatsache, dass der technisch starke Mittelfeldspieler gleich mal mit einem langfristigen Vertrag bis 2024 ausgestattet wurde.
Spieler der Saison bei Gladbach
“In seiner ersten Profisaison in Gladbach war Mickael Cuisance bereits der ‘Spieler der Saison' bei Borussia Mönchengladbach. Er bringt technisch sehr viel mit und soll sich bei uns entwickeln. Wir sind davon überzeugt, dass wir viel Freude an ihm haben werden”, so Bayerns Sportdirektor Hasan Salihamidzic.
Der nächste Franzose beim FCB
Cuisance sieht sich für die Herausforderung an der Säbener Straße gerüstet: “Ich weiß, dass dies ein sehr großer Schritt für mich ist. Aber ich fühle mich bereit und bin sehr stolz, künftig das Trikot des FC Bayern tragen zu dürfen. Für mich persönlich ist es sehr gut, dass bereits einige Franzosen bei Bayern spielen. Das erleichert mir die Intergration.”
Cuisance hatte Stammplatz gefordert
In Gladbach herrscht hingegen Frust. Die Borussia hätte den 20-Jährigen liebend gerne gehalten, am Ende bezeichnete Sportdirektor Max Eberl den Wechsel aber als “unabdingbar”. Cuisance hatte zuletzt öffentlich eine Stammplatz-Garantie gefordert und war intern mehrfach negativ aufgefallen.
“Er muss noch viel lernen”
Gladbachs neuer Trainer Marco Rose wollte diesbezüglich nicht näher ins Detail gehen, meinte aber vielsagend: “Er ist jung und sehr talentiert, aber er muss noch viel lernen. Er hat einige Verhaltensweisen an den Tag gelegt, die einfach nicht gehen.”
Gladbach sucht keinen Ersatz
Man habe dem Spieler alle Möglichkeiten gegeben, so Max Eberl. Am Ende hätte die Borussia im Sinne der Vernunft die Freigabe erteilen müssen, um “böses Blut” zu vermeiden. Ersatz wird Gladbach wohl nicht mehr verpflichten. “Wenn die Verletzten wieder an Bord sind, haben wir einen sehr großen Kader”, so Eberl.
Debüt schon am Samstag auf Schalke?
Cuisance war 2017 vom AS Nancy nach Mönchengladbach gewechselt und war gleich überraschend stark eingeschlagen. In seiner ersten Bundesliga-Saison bei den Profis absolvierte er 24 Partien für die Fohlen und war ein zentraler Bestandteil der Mannschaft.
Gut möglich, dass Cuisance schon am kommenden Wochenende sein Debüt für die Bayern gibt. Der Deutsche Meister steht nach dem enttäuschenden Auftakt (nur 2:2 gegen Hertha) bereits unter Druck, am Samstag geht es zum Topspiel nach Schalke. Anstoß ist um 18:30 Uhr in der Veltins-Arena, die Betway-Quote auf einen Bayern-Sieg liegt bei 1,37.