Die Enttäuschung, von Bundestrainer Joachim Löw kurz vor der Bekanntgabe des offiziellen WM-Kaders gestrichen worden zu sein, sollte Bernd Leno in der Zwischenzeit einigermaßen weggesteckt haben. Auf jeden Fall aber scheint der Schlussmann die Zeit genutzt zu haben, um bezüglich seiner Zukunft für Klarheit zu sorgen.
Spätestens seitdem Bayer Leverkusen die ablösefreie Verpflichtung von Lukas Hradecky bekannt gegeben hat, war klar, dass sich Leno verabschieden würde. In den letzten Wochen wurde der 26-Jährige vor allem mit dem SSC Neapel, Atletico Madrid und dem FC Arsenal in Verbindung gebracht. Und die Gunners werden es nun allem Anschein nach auch. Wie der “Kicker” auf seiner Webseite berichtet, steht der Wechsel Lenos zu Arsenal vor dem Abschluss. Der Keeper, der Neapel frühzeitig einen Korb gegeben hat, wird am morgigen Dienstag zum Medizincheck in London erwartet und soll, sofern dabei keine unerwarteten Probleme auftauchen, einen Vertrag über fünf Jahre unterschreiben.
Arsenal wird immer “deutscher”
Leverkusen legt Leno keine Steine in den Weg, obwohl eine Ausstiegsklausel mit einer festgeschriebenen Ablöse über 25 Millionen Euro bereits am 31. Mai abgelaufen ist. Doch Bayer lässt seine langjährige Nummer eins auch zum jetzigen Zeitpunkt für eine Ablöse in ähnlicher Größenordnung ziehen. Weil Nachfolger Hradecky wie erwähnt zum Nulltarif kommt, darf man sich in Leverkusen über ein sehr gutes Geschäft freuen, zumal Hradecky seine Qualitäten auch schon hinreichend unter Beweis gestellt hat.
Mit der Verpflichtung Lenos wird der deutsche Einschlag beim FC Arsenal nochmals größer. Mit Mesut Özil stehen zwei Nationalspieler schon seit längerem bei den Gunners unter Vertrag, darüber hinaus weitere Spieler wie Sead Kolasinac und Pierre-Emerick Aubameyang, die erst im Laufe des letzten Jahres aus der Bundesliga auf die Insel geholt wurden. Und mit Sokratis, dessen Verpflichtung von Borussia Dortmund auch längst besprochene Sache ist, befindet sich ein weiterer Akteur nach langen Jahren im deutschen Fußball auf dem Sprung in den Norden Londons, wo mit Sven Mislintat der ehemalige Chefscout des BVB wesentlichen Einfluss auf die Kaderplanung hat.