Bayer Leverkusen: Heiko Herrlich blockt Jedvaj-Transfer

Eigentlich galt es schon so gut wie sicher, dass Tin Jedvaj Bayer Leverkusen im Winter verlässt. Dessen Ex-Klub Dinamo Zagreb hatte sich um den 22-jährige Innenverteidiger bemüht und hatte Interesse an einer Leihe bis zum Ende der Saison. Auch Jedvaj scheint mit seiner aktuellen Situation bei der Werkself unzufrieden zu sein und würde seine WM-Chancen mit mehr Spielpraxis in der zweiten Saisonhälfte wahren. Doch Bayer-Coach Heiko Herrlich hat einen Wechsel von Jedvaj im Winter nun ausgeschlossen.

Im Sommer 2014 wechselte Tin Jedvaj vom AS Rom zu Bayer Leverkusen. Der Kroate galt damals als eines der größten Abwehrtalente in Europa. In Leverkusen konnte sich Jedvaj auf Anhieb durchsetzen und wurde in der Viererkette variabel eingesetzt. Anfang 2015 entschied sich Leverkusen Jedvaj fest zu verpflichten und zahlte damals 7 Millionen Euro Ablöse. Doch zahlreiche Verletzungen in der vergangenen Saison haben den 22-jährigen zurückgeworfen.

Aktuell spielt Jedvaj in Leverkusen keine tragende Rolle und würde gerne, insbesondere mit Blick auf die WM 2018 und seine Chancen an dem Turnier teilzunehmen, bei einem anderen Verein sein Glück versuchen. Bayer-Trainer Heiko Herrlich hat sich jedoch gegen einen Wechsel im Winter ausgesprochen.

Heiko Herrlich: Wir können es uns nicht leisten Jedvaj abzugeben

Wegen einer Schienbeinverletzung hat Jedvaj in der laufenden Saison bereits 13 Spiele verletzt verpasst. Seit Anfang Dezember ist der kroatische Nationalspieler jedoch wieder zurück, auf sein erstes Spiel für Bayer in der Saison 2017/18 wartet er jedoch nach wie vor. Mit Jonathan Tah, Sven Bender und Panagiotis Retsos ist die Konkurrenz groß in der Bayer-Abwehrmitte. Auch auf den Außenbahnen haben derzeit andere Profis die Nase vorne.

Dinamo Zagreb, der Ex-Ausbildungsklub von Jedvaj, hat vergangene Woche Interesse an Jedvaj bekundet. Dem kroatischen Rekordmeister schwebt eine Leihe bis zum Ende der Saison vor. Auch Jedvaj scheint einer Rückkehr nach Zagreb offen gegenüber zu stehen. Doch Heiko Herrlich hat im Interview mit dem kicker einen Transfer ausgeschlossen: „Wir können es uns gar nicht leisten, auf Tin zu verzichten. Er war jetzt ein halbes Jahr verletzt. Da ist es natürlich klar, dass eine gewisse Unzufriedenheit herrscht, wenn Spieler, die auf seiner Position spielen, es auch sehr gut machen, und man das Gefühl hat: Man ist weit weg.“

Herrlich scheint mit Jedvaj zu planen und betonte, dass er den Konkurrenzdruck im Kader hoch halten möchte: „Das Tah, Bender und Retsos einen Vorteil haben, ist natürlich ganz klar. Aber sie spüren auch: Da ist jemand da, der mich sofort ersetzen könnte. Wir brauchen diesen Konkurrenzkampf.“

Jedvaj hat noch einen Vertrag bis zum Sommer 2020. Sollte ein Wechsel im Winter nicht funktionieren, wird es sicherlich am Ende der Saison erneut Gespräche über dessen sportliche Zukunft geben. Sein aktueller Marktwert liegt laut transfermarkt.de bei 5 Millionen Euro.