Kaum ist Kapitän Marco Reus zurück im Mannschaftstraining, gibt es bei Borussia Dortmund ein neues Sorgenkind: Rechtsverteidiger Lukasz Piszczek leidet an einer mysteriösen Fußverletzung und wird dem BVB wohl noch mehrere Wochen fehlen. Wann der für die Dortmunder Defensive so wichtige Piszczek wieder zur Verfügung steht, kann derzeit niemand abschätzen.
BVB-Sportdirektor Michael Zorc schüttelte sofort den Kopf. Auf die Frage, ob Lukasz Piszczek eventuell für das kommende Auswärtsspiel beim FC Augsburg (1. März) schon wieder eine Option sein könnte, folgte die Antwort wie aus der Pistole geschossen: “Nein, in Augsburg ist er definitiv nicht dabei.”
Art der Verletzung nicht genau bekannt
Eine genaue Diagnose bezüglich der Verletzung von Piszczek ist öffentlich nicht bekannt. Michael Zorc flüchtete sich in nebulöse Formulierungen und sprach sehr allgemein nur von “Problemen unter dem Fuß.” Jedenfalls plagen diese Beschwerden den polnischen Nationalspieler schon seit knapp einem Monat.
Schon drei Spiele in Folge verpasst
Bei den Spielen gegen Eintracht Frankfurt (1:1) und die TSG Hoffenheim (3:3) war Piszczek schon mit Schmerzen aufgelaufen, vermutlich wurde er auch “fit gespritzt”, wie es in der Fußball-Branche so unschön heißt. Danach wurden die Probleme aber zu groß und der Rechtsverteidiger verpasste die drei Pflichtspiele gegen Tottenham (0:3), Nürnberg (0:0) und zuletzt Bayer Leverkusen (3:2).
Piszczek spielt eine überragende Saison
Während in den vergangenen Wochen vor allem über den Ausfall von Marco Reus gesprochen wurde, zeigen die jüngsten BVB-Ergebnisse, wie sehr auch Lukasz Piszczek der Mannschaft gefehlt hat und noch immer fehlt. Der 33-Jährige erlebt in dieser Saison eine kaum für mögliche gehaltene Renaissance und war in der Hinrunde unumstrittener Stammspieler.
In der Defensive erledigte Piszczek seinen Job auf der rechten Seite extrem clever und mit all seiner Routine, offensiv bereitete er immer wieder gefährliche Szenen vor oder wurde wie beim 2:1-Siegtreffer in Mainz gar selbst zum Torschützen.
Hakimi ist defensiv zu schwach
Zuletzt wurde Piszczek als Rechtsverteidiger meistens von Achraf Hakimi vertreten. Der junge Marokkaner ist im Angriffsspiel eine echte Waffe, fiel in der Defensive zuletzt aber durch fatale Ballverluste und naives Zweikampfverhalten auf. Gegen Tottenham und Hoffenheim verschuldete Hakimi mehrere Gegentore, die Dortmund bitter weh getan haben.
Marius Wolf als der neue Großkreutz?
BVB-Coach Lucien Favre hat sich daher eine Alternative überlegt – und die heißt Marius Wolf. Der ehemalige Frankfurter war vergangenen Sommer eigentlich als offensiver Mittelfeldspieler verpflichtet worden, soll jetzt aber zum Rechtsverteidiger umgeschult werden.
Damit könnte Wolf einen sportlich ähnlichen Weg wie Kevin Großkreutz gehen: Als dessen Defizite im offensiven Kombinationsspiel zu offensichtlich wurde, beförderte der damalige Trainer Jürgen Klopp ihn rechts hinten in die Viererkette. Großkreutz füllte die Rolle so gut aus, dass Joachim Löw ihn sogar mit zur Weltmeisterschaft 2014 nahm. Das Ende ist bekannt.
Marius Wolf wurde zuerst im Winter-Trainingslager in Andalusien als Rechtsverteidiger getestet, beim 0:0 in Nürnberg lief der 23-Jährige dann erstmals in einem Bundesligaspiel auf der ungewohnten Position auf. Wolf machte seinen Job solide, wurde vom arg defensiven FCN aber auch nicht gefordert.
Piszczek fällt wohl noch wochenlang aus
Beim BVB hofft man daher auf eine baldige Rückkehr von Lukasz Piszczek, allerdings scheint dessen Comeback in den Sternen zu stehen. “Im Moment ist es schwer zu sagen, wann er wieder spielen kann”, so Michael Zorc. Das klingt sehr danach, als müssten Hakimi und Wolf noch für eine Weile als Rechtsverteidiger aushelfen.
Freitag wichtiges Spiel in Augsburg
Mit welcher Aufstellung Borussia Dortmund am Freitag beim FC Augsburg auflaufen wird, ist noch nicht abzusehen. Fakt ist allerdings, dass der BVB als klarer Favorit in das Match geht. Wer bei Betsson auf einen Auswärtssieg wettet, kann sich die starke Quote von 1,66 sichern.