Man traut es sich kaum zu sagen: Die Partie FC Bayern München gegen SC Freiburg ist das Spitzenspiel des kommenden Bundesliga-Spieltags. Und auch das traut man sich kaum zu sagen: Es spielen am Samstag in München zwei direkte Konkurrenten um die deutsche Fußballmeisterschaft. Es gibt zwei Gründe, warum man eine Heimniederlage der Bayern für wahrscheinlich halten kann. Zum einen haben die Bayern in dieser Saison nun schon zweimal gezeigt, dass sie nicht unverwundbar sind. Zuletzt im Pokalspiel gegen Gladbach, als sie sensationell mit 0:5 untergingen. Vorher im eigenen Stadion beim 1:2 gegen die Frankfurter Eintracht. Der andere Grund heißt Freiburg!
Die Mannschaft mit der besten Abwehr der Liga trifft auf die Mannschaft mit der besten Offensive. Freiburg konnte in München noch nie gewinnen, ist aber auch in dieser Saison noch ungeschlagen – im Gegensatz zu den Bayern.
21 Freiburger Auswärtsspiele bei den Bayern – kein einziger Sieg
Der SC Freiburg liegt derzeit auf dem dritten Tabellenplatz nur drei Punkte hinter Spitzenreiter Bayern – könnte also bei einem Sieg mit den Bayern nach Punkten gleichziehen. Allerdings haben die Freiburger in München bislang noch nie gewonnen. Und das bei insgesamt 21 Bundesliga-Duellen in München seit August 1993.
Die letzten beiden Auswärtsspiele der Freiburger gegen die Bayern gingen verloren. Lediglich im November 2018 konnte man den Bayern zu Hause einen Punkt abtrotzen. So wie auch bei der letzten Begegnung der beiden Teams, als man im eigenen Stadion gegen die Bayern 2:2 spielte.
Aber Freiburg ist dieses Jahr eine andere Mannschaft als in den vergangenen Jahren. Nicht nur, dass die Breisgauer in dieser Saison noch nicht bezwungen wurden. Im Oktober hat man außerdem vier von fünf Pflichtspielen gewonnen, inklusive dreier Auswärtssiege in Serie.
Der FC Bayern wirkt verwundbar
Die Bayern ihrerseits sind auf der einen Seite hochklassig wie zu besten Zeiten, auf der anderen anfällig. Das zeigte sich nicht nur bei der 0:5-Katastrophe gegen Gladbach im Pokal, sondern auch am 7. Ligaspieltag als sie zu Hause gegen Eintracht Frankfurt 1:2 verloren.
Der deutsche Rekordmeister steht unter einer enormen Belastung. Neben den Spielen in der Bundesliga gibt es die Champions League-Partien und die vielen Länderspieleinsätze fast aller Spieler auf der Kaderliste. Dabei geht es nicht nur um die körperliche Belastung, sondern auch um die mentale Frische.
Man kann einfach nicht in jedem Spiel bis in die Zehenspitzen motiviert alarmbereit sein. Wenn man dann auf einen guten Gegner trifft, der dann auch noch einen guten Tag erwischt hat, kann es auch für die übermächtigen Bayern mal schiefgehen.
Streich: Fahren mit der „richtig verstandenen Leichtigkeit“ nach München
Der für seine nüchterne Sicht der Dinge bekannte Freiburger Trainer Christian Streich warnte, dass man in München auf ein Team mit viel Wucht und Qualität treffen werde. Es ginge darum, im Rahmen der Möglichkeiten, dagegen zu halten.
Man befinde sich aber auch in der angenehmen Situation, nicht gewinnen zu müssen. Es sei super, dass man mit einer gewissen Form von Leichtigkeit nach München fahren könne, – „also richtig verstandene Leichtigkeit“, ergänzt der SC-Coach.
Am Samstag mit dabei sein wird übrigens auch Bayern-Schreck Lucas Höler, der gegen den deutschen Rekordmeister bereits dreimal traf. Der laufstarke Stürmer befindet sich aktuell in einer blenden Form. Auch zuletzt gegen Fürth erzielte er einen Treffer. Die Bayern müssen Samstag hellwach sein, wenn es nicht erneut eine Überraschung geben soll.
Wer wird deutscher Meister?
Natürlich holt der Rekordmeister wieder den Titel. Warum nicht Freiburg? Die Streich-Elf hat nicht diese enorme Pflichtspiel-Belastung wie die Bayern und andere Champions- oder Europa League-Teilnehmer.
Und auch in den Länderspielpausen kann man sich besser auf die nächsten Spiele vorbereiten, weil anders als bei den übrigen Topteams nicht der ganze Kader bei den diversen Nationalmannschaften gebunden ist.
Aber es gibt doch beispielsweise auch noch Leverkusen und den BVB. Nun ja, die Leverkusener haben immerhin schon ein paar Punkte Rückstand. Und beim Tabellenzweiten Dortmund kann man gerade sehen, wie die eben angesprochene Belastung ihren Tribut zollt.
Nicht nur, dass Erling Haaland weiter ausfällt. Gegen Ajax verletzte sich am Mittwoch mit Marius Wolf der dritte Linksverteidiger. So verliert man dann auch mal Spiele.
Hohe Quoten für Freiburger Überraschung in München
Und am Samstag steht für Dortmund das schwere Auswärtsspiel in Leipzig an. Verliert der BVB hier, und gewinnt die Streich-Elf in München, dann tauschen Freiburg und Dortmund die Plätze. Für einen Auswärtssieg der Freiburger bei den Bayern gibt es übrigens Wettquoten von bis zu 13,50!