Die Frankfurter Eintracht siegt im Europa League-Auftakt mit einer kämpferisch starken Leistung bei Vorjahresfinalist Olympique Marseille. Trotz frühem Rückstand und über 30 Minuten in Unterzahl konnte vor leeren Rängen am Ende ein 2:1 bejubelt werden. Eine gute Portion Glück sowie ein glänzend aufgelegter Kevin Trapp machten die Rückkehr auf das internationale Parkett perfekt.
Nach vier Jahren Europa-Abstinenz mussten die Frankfurter am Donnerstagabend im Stade Vélodrome ausgerechnet ein “Geisterspiel” bestreiten. Diese Strafe war Marseille wegen Fan-Krawallen in der Vorsaison von der UEFA auferlegt worden. Während Danny da Costa die fehlende Kulisse als “richtig unheimlich” empfand, sah Coach Adi Hütter darin sogar Vorteile: “Man versteht gewisse Dinge auf dem Platz einfach besser”, so der Österreicher.
Marseille geht früh in Führung
Dabei lief es zunächst gar nicht gut für die Hessen. Schon in der dritten Minute geriet man durch ein Tor von Ocampos in Rückstand. Auch in der Folge kontrollierten die Südfranzosen das Spiel und hatten eindeutig die besseren Möglichkeiten. Schlussmann Kevin Trapp vereitelte mit starkem Einsatz Chancen von Thauvin (9. Minute) und Germain (29. Minute). Im Anschluss hatte Frankfurt zum ersten Mal viel Glück. Erneut Thauvin (36. und 40.) sowie Payet (45.+1) hätten die Führung erhöhen können, verfehlten jedoch das Ziel. In der Halbzeit kam von der Eintracht (bis auf eine Chance durch Haller in der 31. Minute) offensiv wenig.
Torro gleicht aus, Willems sieht rot
Kurz nach der Pause köpfte Torro eine Ecke von de Guzman zum Ausgleich ein (52. Minute). Die aufkommende Euphorie wurde jedoch schon sieben Minuten später wieder gedämpft, als Jetro Willems nach überflüssiger Aktion rot sah. Ausgerechnet in Unterzahl lief die Eintracht nun zur Hochform auf. Gegen die extrem starke Verteidigung fand Marseille kein Mittel. Eine echte Chance hatten die Südfranzosen in der Folge nicht mehr. Die Frankfurter dagegen konterten immer wieder effektiv aus der Defensive. Kurz vor Schluss (89. Minute) gelang dem eingewechselten Jovic so tatsächlich noch der Siegtreffer.
Neben einer geschlossenen Mannschaftsleistung, der schlechten Chancenverwertung der Franzosen und dem starken Kevin Trapp trug am Donnerstagabend auch eine ordentliche Portion Glück dazu bei, dass die Hessen am Ende siegreich waren. In der Schlussphase hätte der Unparteiische durchaus noch zwei Elfmeter gegen die Eintracht geben können, entschied sich aber jedesmal dagegen.
Am Sonntag ist RB Leipzig zu Gast
Coach Adi Hütter ist mit der Entwicklung seiner Mannschaft jedenfalls zufrieden: “Ich sehe, dass wir auf einem guten Weg sind”, sagte er nach dem Spiel. Gegen RB Leipzig, die zeitgleich 2:3 gegen den Schwester-Club aus Salzburg verloren, soll am Sonntag der nächste Sieg her. Die Chancen dafür stehen gar nicht schlecht. Die positive Erfahrung aus der Europa League dürfte für ein gehöriges Plus an Selbstvertrauen sorgen. Vor dem eigenen Publikum sind drei Punkte drin. Bet3000 bietet eine starke Quote von 3,10 für den Heimsieg.