Die Verantwortlichen und Spieler von Bayer Leverkusen hatten den Mund sehr voll genommen vor dem Neustart der Europa League. Die Werkself hatte den Titel als Ziel formuliert, so wollte man durch die Hintertür doch noch einen Startplatz in der Champions League ergattern. Seit Montagabend ist dieser Traum geplatzt. Inter Mailand war im Viertelfinale mehr als eine Nummer zu groß. Das Ergebnis von 2:1 hört sich knapper an als es war. Denn Bayer hatte unterm Strich keine Chance gegen die abgezockten Italiener. Damit setzt sich die traurige Bilanz deutscher Mannschaften in der Europa League fort. Seit über zehn Jahren hat es kein Bundesligist mehr ins Endspiel geschafft.
Das Finalturnier der Europa League 2020 findet zwar komplett in deutschen Stadien statt – ein Team aus der Bundesliga ist aber nicht mehr dabei. Mit Bayer Leverkusen verabschiedete sich am Montag der letzte deutsche Club. Klar, gegen eine Spitzenmannschaft wie Inter Mailand kann man ausscheiden. Wie deutlich Leverkusen unterlegen war, gab einem aber schon zu denken.
Deutsche Teams versagen regelmäßig in der Europa League
Ist die Bundesliga international nur zweitklassig? Auf diese These muss man mal wieder kommen, wenn man sich die laufende Europapokal-Saison so anschaut. Seit Jahren ist es ja schon ein Fakt, dass fast nur der FC Bayern sich verlässlich im Konzert der Großen tummelt und in der Königsklasse zumindest das Halbfinale erreicht.
Leverkusen ohne Chance gegen Inter Mailand
Besonders übel ist die deutsche Statistik in der Europa League – da macht diese Spielzeit keine Ausnahme. Bayer Leverkusen geriet gegen Inter Mailand am Montagabend in Düsseldorf schon früh in Rückstand. Nach den beiden Treffern von Barella (15). und Lukaku (21.) war das Match quasi entschieden. Die Werkself kam durch Havertz (24.) zwar noch zum Anschlusstreffer, verlor am Ende aber völlig verdient.
Gladbach blamierte sich in der Vorrunde
Immerhin hatte Leverkusen überhaupt die Runde der letzten acht Teams erreicht, möchte man fast sagen. Die drei anderen deutschen Teilnehmer mussten schon früher die Segel streichen. Vor allem Borussia Mönchengladbach hat sich in der Europa League blamiert.
Die Mannschaft von Trainer Marco Rose überstand nicht mal die Gruppenphase gegen Gegner wie den Wolfsberger AC, Istanbul Basaksehir und den AS Rom. Fast schon legendär ist die peinliche 0:4-Heimpleite der Borussia gegen den Fußball-Zwerg aus Österreich.
Auch Wolfsburg und Frankfurt früh raus
Die beiden anderen Teams – der VfL Wolfsburg und Eintracht Frankfurt – verabschiedeten sich ziemlich sang- und klanglos im Achtelfinale. Die Wölfe hatten keine Chance gegen Schachtar Donezk (1:2 und 0:3) und die Eintracht war vor allem im Hinspiel gegen den FC Basel (0:3) komplett indisponiert. Im zweiten Duell (0:0) blieb ein Wunder dann aus.
Läuft es in der nächsten Saison besser?
In der Saison 2009/201o hatte der Hamburger SV – ja, das waren noch Zeiten! – mal das Halbfinale der Europa League erreicht. Vor einem Jahr stand auch Frankfurt unter den letzten vier Clubs. Das war es dann aber schon mit der deutschen Herrlichkeit im ehemaligen UEFA-Cup.
Man darf gespannt sein, ob die Vertreter der Bundesliga in der kommenden Spielzeit besser machen. An den Start gehen die TSG Hoffenheim, Bayer Leverkusen und der VfL Wolfsburg.