Anthony Modeste in Top-Form: Knackt der Kölner seinen Torrekord?

Simon Schneider | am: 12.11.21
Anthony Modeste ist derzeit in einer überragenden Form. Wie viele Treffer kann der Kölner Stürmer in dieser Saison erzielen? (Foto: AFP)

Als sich der 1. FC Köln im Sommer dafür entschieden hat, auf die Verpflichtung eines zusätzlichen Mittelstürmers zu verzichten, war rund ums Geißbockheim eine Menge Skepsis zu spüren, die man freilich auch niemandem verdenken konnte. Angesichts dessen, dass Rückkehrer Mark Uth eher für die Zehner-Position eingeplant war und ist, standen mit Sebastian Andersson und Anthony Modeste nur zwei zentrale Angreifer zur Auswahl, die beide keine einfache Zeit hinter sich hatten. Nur wenige Monate später sind die Zweifel am Kölner Sturm aber verflogen, was zuvorderst daran liegt, dass Modeste seine alte Form wiedergefunden hat.

Während sich Andersson, der im ersten Jahr nach seiner sieben Millionen Euro teuren Verpflichtung vom 1. FC Union Berlin aufgrund latenter Knieprobleme nie wirklich voll belastbar war und von nicht wenigen Beobachtern schon in der Invalidität verortet worden ist, zumindest körperlich stabilisiert hat und durchweg zur Verfügung steht, knüpft Modeste unter Trainer Steffen Baumgart nahtlos an alte Glanztage an.

Modeste: Lange auf der Suche nach der alten Form

2015 von der Ersatzbank der TSG 1899 Hoffenheim nach Köln gekommen erzielte Modeste in seinem ersten Jahr am Rhein 15 Treffer und schoss den FC ein Jahr später mit sogar 25 Saisontoren erstmals nach 25 Jahren auf die europäische Bühne. Anschließend allerdings folgte Modeste den Lockrufen aus China und unterschrieb bei Tianjin Quanjian einen hochdotierten Vertrag.

Der Franzose wurde dort allerdings nicht glücklich und kehrte im November 2018 nach Köln zurück, wo Modeste mit immerhin sechs Toren seinen Teil zum Wiederaufstieg der ohne ihren Torjäger abgestürzten Geißböcke beitrug.

Auch bei St. Etienne nicht glücklich

Allerdings gelang es weder Markus Anfang noch seinen Nachfolgern Achim Beierlorzer und Markus Gisdol, unter dem Modeste schon in Hoffenheim nicht funktioniert hat, dem erfahrenen Mittelstürmer zu alter Klasse zu verhelfen.

Stattdessen ergriff Modeste im Januar 2021 auf Leihbasis die Flucht aus Köln, in der Hoffnung bei AS St. Etienne, dem Ex-Verein seines vor drei Jahren verstorbenen Vaters, wieder in die Spur zu finden.

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Allerdings lief es auch in der französischen Heimat alles andere als rund. Stattdessen musste sich Modeste nach wenigen enttäuschenden Leistungen einer Oberschenkel-OP unterziehen und kehrte im Sommer nach Köln zurück.

Baumgart weckt Modestes Qualität

Dort traf der 33-Jährige auf den neuen Coach Baumgart, der anders als seine Vorgänger augenscheinlich das richtige Gespür für den sensiblen Torjäger besitzt und Modeste schnell für sich gewinnen konnte.

Während nicht wenige Fans die Verpflichtung eines weiteren Stürmers forderten, vertraute Baumgart ganz auf Modeste. Und der Trainer wurde direkt am ersten Spieltag belohnt, als der alte und neue Publikumsliebling beim 3:1 gegen Hertha BSC zunächst den Ausgleich erzielte und dann das 2:1 vorbereitete.

Inzwischen stehen nach elf Spieltagen acht Treffer zu Buche und im DFB-Pokal schoss der zunächst geschonte Modeste den FC beim VfB Stuttgart (2:0) mit einem Doppelpack als Joker ins Achtelfinale.

Kölner Spiel komplett auf Modeste ausgerichtet

Zufall ist die herausragende Quote nicht. Vielmehr ist das Kölner Spiel ähnlich wie zu Zeiten Peter Stögers auf Modeste zugeschnitten, der es wie kaum ein anderer Stürmer versteht, die vielen Flanken zu verwerten.

Hinzu kommt, dass Modeste hart an sich gearbeitet hat und weitaus fitter ist als in den Jahren zuvor, was sich auch an der lange nicht in der aktuellen Intensität zu sehenden Defensivarbeit des Stürmers ablesen lässt. Und schließlich ist nicht zu übersehen, dass Modeste und Baumgart einen besonderen Draht zueinander haben, was sicherlich keinen unwesentlichen Erfolgsfaktor darstellt.

Simon Schneider Seit etwa 15 Jahren ist Simon im Sportjournalismus aktiv. Seine Karriere begann bei einem Online-Portal und setzte sie anschließend als freiberuflicher Redakteur bei einem großen Sportverlag, der Sport-Revue, fort. Neben seinem umfassenden Fachwissen im Fußballbereich ist er besonders versiert in den Disziplinen Fußball, Esports und Skisport. In seiner aktuellen Position bei der Sp24 hat er sein Themenfeld um Tennis, MMA und Politik erweitert und ist für das aktuelle Nachrichtengeschehen verantwortlich.

Auch in der Redaktion ist Simon als vielseitiger Wett-Experte bekannt, der eine der höchsten Erfolgsquoten aufweist. mehr lesen