Für die Fans von Eintracht Frankfurt gleicht die aktuelle Transferperiode einem einzigen Alptraum. Dass der ein oder andere Leistungsträger die Frankfurter nach der starken letzten Saison verlassen würde, war abzusehen. Dass aber nun der Verlust der gesamten “Büffelherde” droht, ist für die Hessen durchaus bitter. Denn inzwischen verdichten sich die Anzeichen, dass nach Luka Jovic (Real Madrid) und Sebastien Haller (West Ham United) nun auch Ante Rebic die Eintracht verlassen wird. Der Kroate befindet sich offenbar in fortgeschrittenen Verhandlungen mit dem italienischen Spitzenclub Inter Mailand.
Frankfurts Sportvorstand Fredi Bobic hatte es schon vor einigen Monaten geahnt und vorsorglich auf üblichen Mechanismen des Fußballgeschäfts hingewiesen: “Es kann sein, dass wir alle drei verlieren. Wir möchten keinen von ihnen abgeben, aber natürlich gibt es für uns eine finanzielle Schmerzgrenze.”
Plötzlich schwimmt die Eintracht im Geld
Die Transfers von Luka Jovic zu Real Madrid und Sebastien Haller zu West Ham United haben knapp 100 Millionen Euro in die Kassen der Eintracht gespült. Bei allem sportlichen Verlust ist dies eine Dimension, die dem ehemals klammen Verein langfristig eine enorme Planungssicherheit gibt. Außerdem hat die Eintracht so jederzeit die Möglichkeit, auch auf einen Abgang von Ante Rebic zu reagieren.
Schürrle kommt nicht
“Sollte er wechseln, werden wir vorbereitet sein”, sagte Trainer Adi Hütter unlängst im Trainingslager der Eintracht. An den Gerüchten um den bei Borussia Dortmund in Ungnade gefallenen Andre Schürrle ist aber wohl nichts dran.
Schürrle verdient beim BVB etwa zehn Millionen Euro im Jahr und ist nicht bereit, sich in dieser Hinsicht deutlich zu verschlechtern. Der Weltmeister von 2014 würde das Gehaltsgefüge der Eintracht komplett sprengen, dazu ist man am Main nicht bereit. Dennoch ist klar, dass Frankfurt für den Sturm noch nachlegen wird – unabhängig von der Personalie Ante Rebic.
“Muss immer damit rechnen, dass etwas passiert”
Wer Adi Hütter allerdings zugehört hat, der kann ahnen, dass der Coach einen Abgang von Rebic fast schon fest einplant. “Natürlich hat er verschiedene Optionen. Und vielleicht will er sich auch verändern. So lange das Transferfenster geöffnet ist, muss man leider immer damit rechnen, dass etwas passiert”, so Hütter.
Angst vor einem Last-Minute-Wechsel
Viele Trainer und Vereinsbosse fordern schon seit Jahren, die Transferperiode zu verkürzen. Aktuell können Spieler noch bis zum 31. August wechseln – dann ist die Bundesliga aber schon in vollem Gange. Es kann also sein, dass Vereine wie Eintracht Frankfurt auf den letzten Drücker einen wichtigen Spieler verlieren – und dann keine Zeit mehr haben, einen Ersatz zu suchen.
Das beklagt auch Hütter: “Wenn es blöd läuft, verletzt sich zu Saisonbeginn ein Spieler von einem Spitzenclub. Und wenn dieser Verein dann in den letzten Tagen des Transferfensters bei einem unserer Profis anklopft, dann kann man ganz schnell Pech haben.”
Rebic steht vor Einigung mit Inter Mailand
Derzeit scheint es aber gut möglich, dass ein Wechsel von Ante Rebic schon viel früher unter Dach und Fach sein wird. Wie der als seriös einzustufende italienische TV-Sender “Sky Italia” berichtet, befinden sich Ante Rebic und sein Berater in konkreten Verhandlungen mit Inter Mailand. Es soll schon zu mehreren Treffen mit dem Inter-Sportchef Piero Ausilio gekommen sein.