Wenn Revierderby und Anstoßzeiten der Amateurligen zeitlich kollidieren sorgt das für einen Interessenkonflikt der Amateure. Zahlreiche Spiele in den unteren Klassen wurden daher verschoben. Für die Ansetzung des Bundesliga-Klassikers hat man dabei aber nur wenig Verständnis.
Egal ob Oberliga oder Kreisklasse: Am Sonntag rollt in den unteren Ligen, den Amateurligen, der Ball. Gerade dann, wenn das Wetter wieder schöner wird, werden auch viele Zuschauer an Deutschlands Sportanlagen gelockt, um ehrlichen Fußball zu sehen und vielleicht das eine oder andere Bierchen zu verköstigen. Auch für die Spieler ist der Spieltag am Sonntag eigentlich immer ein festgeschriebenes Datum Kalender. Doch unter gewissen Umständen kann sich das ändern – zum Beispiel, wenn in der Bundesliga das 175. Revierderby zwischen dem FC Schalke 04 und Borussia Dortmund ansteht. Anstoß in der Schalker Arena ist am Sonntag um 15:30 Uhr, zur besten Amateur-Zeit also. Vereine und Spieler sind sauer, denn die Kicker wollen die Partie natürlich gerne sehen, haben gerade im Revier selber oft Dauerkarten für ihre Vereine, die man beim Spiel des Jahres nur ungern aus der Hand gibt.
Unverständnis für Terminierung des Revierderbys
Nach Informationen des „WDR“ wurden daher 250 Spiele im Amateurbereich verlegt. „Gerade der Sonntag ist ein Tag, an dem mehr Zuschauer zu Amateurspielen kommen, als an anderen Tagen”, sagt Manfred Schnieders vom Fußballverband Westfalen e.V im Interview mit dem Sender.
Noch deutlichere Worte findet Holger Flossbach, Trainer des Westfalenligisten DSC Wanne-Eickel. Für ihn ist die Terminierung des Revierderbys „ein Schlag in die Fresse für alle Amateurfußballer. Eine Frechheit – fast schon ein Skandal!“. Ähnlich sieht das auch Adrian Alipour, Trainer vom ASC 09 Dortmund. Der Klub aus dem Dortmunder Vorort Aplerbeck spielt in der Oberliga und kann noch in die Regionalliga aufsteigen. Am Sonntag spielt der ASC zuhause gegen den FC Gütersloh, verlegte das Spiel im Hinblick extra auf 13 Uhr. Alipour geht davon aus, dass deutlich weniger Zuschauer in das Waldstadion kommen und empfindet die Situation daher als „Katastrophe“.