Lange sah es so aus, als wäre der Hamburger SV auf seinem Weg zurück in die erste Bundesliga nicht zu stoppen. Unter Trainer Hannes Wolf holte der HSV konstant seine Punkte, der Vorsprung an der Tabellenspitze schien komfortabel. Spätestens seit der 1:2-Pleite am Sonntag in Regensburg herrscht allerdings Alarmstimmung bei den Norddeutschen. Sportvorstand Ralf Becker spricht von einer “Drucksituation”, intern wachsen die Sorgen. Ist das große Ziel des direkten Wiederaufstiegs jetzt in Gefahr?
Bereits in der Hinrunde hatten die HSV-Bosse die Saisonziele als gefährdet betrachtet, damals musste Trainer Christian Titz seinen Hut nehmen. Die Wahl von Hannes Wolf als Nachfolger schien danach goldrichtig zu sein, denn der 37-Jährige stabilisierte die Mannschaft und fuhr viele wichtige Siege ein.
Eklatante Auswärtsschwäche
In der Rückrunde kommen die Hamburger aber nicht in Tritt. Nur gegen die beiden Abstiegskandidaten gelangen zwei knappe Siege, ansonsten ließ der HSV eine Menge liegen. Vor allem auswärts tun die Rothosen sich schwer: Aus den letzten drei Partien auf fremdem Platz holte der HSV nur einen einzigen Punkt.
Glück im Unglück: Auch die Konkurrenz im Aufstiegsrennen leistete sich in den vergangenen Wochen so manchen Aussetzer, sonst wäre der Hamburger SV seine Tabellenführung wohl schon längst los.
Ist die Tabellenführung bald weg?
Sollte der 1. FC Köln aber am Mittwoch sein Nachholspiel bei Erzgebirge Aue gewinnen, wäre der HSV den Spitzenplatz tatsächlich los. Und im Rückspiegel sind Teams wie Union Berlin, der FC St. Pauli, Heidenheim, Holstein Kiel oder der SC Paderborn bedrohlich nahe gekommen.
“Wir müssen jetzt liefern”
HSV-Sportvorstand Ralf Becker zeigte sich nach dem Spiel in Regensburg sehr besorgt. Man verfalle zwar noch nicht in “Panik”, aber: “Wir haben jetzt Druck. Wir müssen liefern – und zwar möglichst bald.” Becker befürchtet, dass der Kampf um den Aufstieg “bis zum Ende eine ganz harte Geschichte” werden könnte.
Klar ist, dass die Rückkehr in die erste Bundesliga für den HSV sportlich und wirtschaftlich existenziell wichtig wäre. Der Abstieg im vergangenen Sommer wird intern noch immer als Betriebsunfall angesehen, ein direkter Wiederaufstieg hat oberste Priorität. Ein weiteres Jahr in der zweiten Liga wäre schon fast eine Katastrophe.
Wieder eine Führung verspielt
In Regensburg hatte der HSV wieder einmal eine Führung leichtfertig aus der Hand gegeben. Nach einer Gelb-Roten Karte für Orel Mangala in der 67. Minute verlor die Wolf-Elf komplett den Faden und am Ende durch zwei späte Gegentore die Partie. Wolf sprach später von einem “bitteren Nachmittag” für den gesamten Verein.
Hannes Wolf ist unumstritten – noch!
Der Trainer – der trotz der zuletzt miserablen Ergebnisse noch immer eine gute Bilanz hat – wird von den Hamburger Gremien noch nicht in Frage gestellt. Wer aber das unruhige Innenleben des Clubs sowie die aufgeregte Medienlandschaft in Hamburg kennt, kann sich leicht ausmalen, was demnächst auf Hannes Wolf zukommen könnte.
Zwei entscheidende Spiele stehen an
Am kommenden Montag (4. März) empfängt der HSV zu Hause Greuther Fürth, hier kann man zweifellos von einer wegweisenden Partie sprechen. Am folgenden Sonntag (10. März) wartet das Derby beim FC St. Pauli. Hannes Wolf und sein Team wären gut beraten, aus diesen beiden Spielen möglichst sechs Punkte zu holen. Sonst kann es schnell ungemütlich werden an der Elbe.
Zumindest gegen Fürth gehen die Wettanbieter aber tatsächlich von einem Heimsieg aus, der HSV ist in diesem Match der haushohe Favorit. Wer bei Betsson auf Hamburg setzt, kann sich eine Quote von 1,43 sichern.
Auch in der Redaktion ist Simon als vielseitiger Wett-Experte bekannt, der eine der höchsten Erfolgsquoten aufweist. mehr lesen
