Kroatiens WM-Star Mario Mandzukic (32) hat seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft bekannt gegeben. In einem offenen Brief, der auf der Webseite des Verbands veröffentlicht wurde, begründet er diesen schweren Schritt.
Wenige Wochen nach der Niederlage im WM-Finale gegen Frankreich (2:4) hat Stürmer Mario Mandzukic nun seine Karriere als Nationalspieler beendet. “So sehr mich die Silbermedaille mit neuer Energie erfüllt hat – sie hat es mir einfacher gemacht, diese schwierige Entscheidung zu treffen”, so Mandzukic in seiner Stellungnahme. “Diese Worte fallen mir schwerer, als gegen einen Gegner zu grätschen oder ein Sprint nach 120 Minuten anzuziehen”, so der 32-Jährige Stürmer weiter. Ganz ohne Pathos kommt der ehemalige Bundesligaspieler dabei aber nicht aus: “Es ist härter, weil ich weiß, dass dies das Ende ist und es kein Zurück mehr gibt: Ich verabschiede mich aus der kroatischen Nationalmannschaft.”
Das Erreichen des WM-Finals war für Kroatien ein historischer Erfolg, trotz der Niederlage im Endspiel gegen Frankreich. Der Empfang in der kroatischen Heimat geriet zum kollektiven Freudentaumel. “Es war die schönste Reise mit dem Team und die beste Rückkehr nach Hause”, so Mandzukic in seinem Brief. Er schreibt weiter, dass er stolz sei, den zweiten Platz erreicht zu haben. Dafür hätte das kroatische Nationalteam jahrelang hart gearbeitet. “Es gibt keinen idealen Zeitpunkt, sich zu verabschieden. Ich fühle jedoch, dass die Zeit für mich jetzt gekommen ist”, begründet der Profi von Juventus Turin seinen Schritt.
Mario Mandzukic: Tore pflastern seinen Weg
Am 17. November 2007 begann die Nationalmannschaftskarriere von Mario Mandzukic, als er bei einem 2:0 gegen Mazedonien sein Debüt feierte. Seither kam er in 89 Länderspielen zum Einsatz. Dabei gelangen dem Stürmer 33 Tore und neun Vorlagen. Bei der WM in Russland markierte er drei Treffer – allerdings alle erst ab der K.O.-Phase (im Achtelfinale gegen Dänemark, im Halbfinale gegen England und im Finale gegen Frankreich). Seit 2012 nahm Mandzukic an je zwei Welt- und Europameisterschaften teil. “Seitdem habe ich viele hervorragende Teamkollegen, Trainer und Menschen getroffen, mit ihnen gespielt und gearbeitet”, so Mandzukic. “Ab heute werde ich einer von euch sein, einer der größten Fans Kroatiens.”
Zwischen 2010 und 2014 spielte Mandzukic in der Bundesliga. Für den VfL Wolfsburg lief er 60-mal in Pflichtspielen auf (20 Tore, zwölf Tore), für den FC Bayern München kam er 88 Mal zum Einsatz (48 Tore, 14 Vorlagen). Gekrönt wurde seine Zeit in Deutschland 2013 mit dem Gewinn der Champions League unter Trainer Jupp Heynckes. Mandzukic gelang im Finale gegen Borussia Dortmund (2:1) der wichtige Führungstreffer. Als Pep Guardiola neuer Coach der Bayern wurde, fühlte sich der Kroate nicht mehr gebraucht und wechselte zu Atletico Madrid nach Spanien. Nach nur einem Jahr zog es den Angreifer zu Juventus Turin in die italienische Serie A. In den letzten drei Jahren absolvierte er für den Abo-Meister 129 Pflichtspiele. Dabei gelangen ihm 34 Tore und 18 Vorlagen. Mandzukics Vertrag in Turin läuft noch bis Sommer 2020.
