Am Ende war die große Bühne der UEFA Champions League für den “Dorfverein” TSG Hoffenheim dann offensichtlich doch eine Nummer zu groß: Die Mannschaft von Trainer Julian Nagelsmann kassierte gestern eine 2:3-Heimpleite gegen Schachtar Donezk und ist damit defintiv aus der Königsklasse ausgeschieden. Durch die überraschende Niederlage ist Hoffenheim sogar auf den letzten Platz der Gruppe F zurückgefallen – damit ist nun sogar das Überwintern in der Europa League in höchster Gefahr.
Das Minimalziel gegen Donezk war es laut Coach Nagelsmann, den dritten Platz in der Gruppe “abzusichern”. Dazu hätte Hoffenheim auch schon ein Unentschieden gereicht. Wieder einmal stellten sich die Kraichgauer aber zu naiv an, kassierten einen Treffer in der Schlussphase und verloren so eine weitere Partie, in der sie eigentlich die bessere Elf gewesen waren.
Beide Mannschaften mit offenem Visier
Viele Experten – darunter die Redaktion von Sportwetten24 – hatten eine Partie mit vielen Toren vorhergesagt, weil beide Teams voll auf Sieg spielen mussten – und genau so kam es dann auch. Von Beginn an entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit vielen Torszenen, so dass es fast schon verwunderlich war, dass der erste Treffer “erst” in der 14. Minute fiel: Nach einem Doppelpass mit Taison schoss Ismaily aufs Tor und TSG-Verteidiger Nordtveit fälschte den Ball unhaltbar ab.
Kramaric bringt die Hoffnung zurück
Der Gegentreffer schien Hoffenheim geschockt zu haben, anders ist es kaum zu erklären, dass die Kugel nur wenige Sekunden später schon wieder im Netz der Gastgeber zappelte: Kaum war die Partie nach dem 0:1 wieder angepfiffen, leistete sich Nico Schulz einen haarsträubenden Ballverlust, Taison war frei durch und vollstreckte eiskalt zum 0:2 (15.). Hoffenheim musste jetzt reagieren – und kam wiederum nur zwei Minuten später zum Anschlusstreffer: Nach Zuspiel von Belfodil traf Kramaric mit einem herrlichen Heber zum 1:2.
Zuber trifft zum Ausgleich
Die Nagelsmann-Elf hatte das Match jetzt weitestgehend im Griff und drängte auf den Ausgleich. Donezk lauerte auf Konter und war bei einer Chance von Moraes (28.) kurz vor dem dritten Treffer. Letztlicg gelang Hoffenheim aber noch vor der Halbzeit das verdiente 2:2, als Steven Zuber per Kopf traf (40.). Und um ein Haar wäre die TSG sogar mit einer Führung in die Kabine gegangen, aber der Distanzschuss von Demirbay strich knapp über die Latte.
Platzverweis von Szalai ändert alles
Die Schlüsselszene der gesamten Partie ereignete sich dann eine Viertelstunde nach der Halbzeit: Hoffenheims Stürmer Adam Szalai beging innerhalb von nur einer Minute gleich zwei selten dämliche und gelbwürdige Fouls, die Folge war die Ampelkarte durch den slowakischen Schiedsrichter Kruzliak. Die TSG musste nun also in Unterzahl versuchen, den so wichtigen Sieg noch zu bewerkstelligen. Dies schien auch fast zu gelingen, denn Hoffenheim hatte auch mit nur neun Feldspielern die besseren Chancen: Kramaric (67. und 72.), Zuber (74.), Schulz (79.) und der eingewechselte Nelson (82.) vergaben allerdings beste Gelegenheiten.
Samstag gegen Schalke
So kam es, wie es fast schon kommen musste: Gäste-Kapitän Taison war nach einer schönen Kombination über Ismaily plötzlich frei und erzielte in der zweiten Minute der Nachspielzeit das Siegtor für Schachtar Donezk. Hoffenheim braucht am letzten Vorrundenspieltag beim großen Favoriten Manchester City nun schon einen Sieg, um überhaupt noch eine Chance auf Gruppenplatz drei und damit den Einzug in die K.o.-Phase der Europa League zu haben. Leichter ist da wohl die Aufgabe in der Bundesliga am kommenden Samstag: Gegen Schalke 04 ist Hoffenheim mit einer Betsson-Quote von 1,82 eindeutig der Favorit.