15 Profi-Fußballer, die im Gefängnis gelandet sind

Simon Schneider | am: 20.09.24
Der Ex-Bayernspieler Luca Hernandez (rechts) wurde zu einer sechsmonatigen Gefängnisstrafe verurteilt. Glück für Hernandez: Das Urteil wurde später in eine Bewährungsstrafe umgewandelt.

Fußball Profis verdienen a) viel Geld und haben b) keine Zeit auf „dumme Gedanken“ zu kommen, möge man meinen. Die Geschichte lehrt uns, dass dies nur die halbe Wahrheit ist. Es gibt mehrere Fußball-Profis, die wegen ihrer Verfehlungen sogar hinter Gittern gelandet sind.

Wir haben ihnen 15 prominente Beispiele von Fußballern zusammengestellt, deren Karriere nicht geradlinig verlief. Die Profis sind allesamt im Gefängnis gelandet.

Breno – der Feuerteufel

Der Brasilianer Breno wurde 2008 vom FC Bayern München verpflichtet. Vorgestellt wurde der Defensivmann damals als der „neue Lucio“. Durchgesetzt hat sich Breno sportlich in München, dafür hat der Brasilianer seine Villa in Grünwald angezündet. Der Brasilianer wurde daraufhin 2012 zu drei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt. Breno wurde kurz vor Weihnachten 2014 vorzeitig entlassen und kehrte nach Südamerika zurück. Die 12 Millionen Euro Investition des FC Bayern war im wahrsten Sinne des Wortes verbranntes Geld.

Uli Hoeneß – der Mia-San-Mia Steuerbetrüger

Kriminalität hat im Fußball nichts zu suchen. Die Aussage ist von Uli Hoeneß als er Christoph Daum des Drogenmissbrauchs bezichtige. Hoeneß selbst hinterzog Millionen Euro Steuern. Der ehemalige Bayern-Spieler und Vereinspatron wurde zu dreieinhalb Jahren Gefängnis verteilt. Abgesessen hat Hoeneß aber nur neun Monate, vornehmlich im offenen Vollzog. Zumindest bei der Strafvollstreckung haben die Mia-San-Mia Kontakte des FC Bayern funktioniert.

Helmut Rahn – Besoffen in die Baumgrube

Helmut Rahn ist eine deutsche Fußballlegende. Der hat Deutschland 1954 zur Fußball-Weltmeisterschaft geschossen. Drei Jahre später landete Rahn mit seinem Auto besoffen in einer Baugrube. Er wurde festgenommen und leiste dabei heftigen Widerstand. Helmut Rahn wurde wegen Trunkenheit am Steuer und Widerstand gegen die Staatsgewalt verurteilt. Der Weltmeister von 1954 trat 1961 seine vierwöchige Haftstrafe an.

Willi Kraus – Schalker Bub mit krimineller Ader

Willi Kraus kickte in seiner Profizeit für den Schalke 04. Der Gelsenkirchner verbrachte seine gesamte Laufbahn bei den Königsblauen. Eine gewisser kriminelle Ader wurde Kraus schon immer nachgesagt. Nachdem er seine Töppen an den Nagel gehängt hat, ließ er es richtig krachen. Zwischen 1990 und seinem Tod 2008 saß Willi Kraus 15 Jahre hinter schwedischen Gardinen, wegen Drogenhandel und Raubüberfällen auf Banken und Supermärkte.

Ralf von Diercke – Bundesliga-Profi im offenen Vollzug

Ralf von Diercke ist der erste Knasti mit Profivertrag. Ende der 80er Jahre reiste vom offenen Vollzug zu den Spielen des VfB Remscheid. Von Diercke werden sicherlich nur Insider kennen. Neben Remscheid spielte er unter anderem Osnabrück, Solingen und Wuppertal. Die Wuppertaler Fußballer hatten Mitte der 80er ein besonderes Hobby. Sie raubten Spielotheken aus, an der Spitze Ralf von Diercke. Er wurde zu sechs Jahren Haft verurteilt. Die letzten beiden Jahre davon war im offenen Vollzog, mit Profi-Vertag in Remscheid.

Yordan Letchkov – vom Kriminellen zum Vizepräsident

Hamburger SV, Olympique Marseille und Besiktas Istanbul – dies waren die wichtigsten Profistationen vom Bulgare Yordan Letchkov. Nach seiner Karriere wurde er Ehreneinwohner und Bürgermeister seiner Heimatstadt Sliwen. Wegen Amtsmissbrauch und Misswirtschaft wurde Letchkov 2013 zu zwei Jahren Haft verurteilt. Die Strafe wurde später – warum auch immer – aufgehoben. Yordan Letchkov ist trotz seiner „schwarzen Zeit“ im Anschluss zum Vizepräsident des bulgarischen Fußballverbandes aufgestiegen.

Kees Bregman – Kokain-Verkäufer im großen Stil

Kees Bregman bestritt Ende der 70er und Anfang der 80er Jahre über 200 Bundesliga-Spiele für Arminia Bielefeld und den MSV Duisburg. Schon damals war der Holländer als Rüpel bekannt. Er wurde 6 Monate gesperrt, weil er einen Schiedsrichter foulte. Nach seiner Fußball-Karriere betätigte sich der gelernte Friseur als Drogendealer. Geschnappt wurde er, als er ein Kilo Kokain an einen verdeckten Ermittler verkaufen wollte.

Jürgen Sobieray – der Anlagebetrüger

Der gebürtige Dortmunder gehört zu den wenigen Profis, die in ihrer Karriere für den BVB und Schalke 04 gespielt haben. In Gelsenkirchen wurde Sobieray zu Legende. Viele Jahre nach seiner sportlichen Laufbahn 2001 schickte das Landgericht Dortmund Jürgen Sobieray wegen Anlagebetrug für dreieinhalb Jahre hinter Gitter. Sobieray musste sich für einen Schaden von 2,2 Millionen Mark verantworten.

Pavel Mačák – Kleinkrimineller Torhüter auf Schalke

Der Tscheche, der heute als Talentscout und Spielerberater unterwegs ist, stand einst im Tor vom VfB Remscheid und vom FC Schalke 04. Bälle abwehren war aber nur eine Leidenschaft. Pavel Mačák fiel mit zahlreichen Bagatelldelikten, wie Zigarettenschmuggel und Waschpulverdiebstahl auf. In einer Karriere brachte es der tschechische Torhüter auf stolze 15 Vorstrafen, ehe ein Gericht ihn für sechs Monate ins Gefängnis schickte.

Shmuel Rosenthal – Mitglied eines Kokainschmuggler-Ringes

Shmuel Rosenthal war der erste israelische Profi in der Bundesliga. Er spielte Anfang der 70er Jahre für Borussia Mönchengladbach. Nebenbei handelte Rosenthal mit Kokain. Er war Teil eines weltweit agierenden Ringes. In Israel wurde der Fußballer zu 13 Jahren Haft verurteilt.

Lucas Hernández – Von Annäherungsverbot zur Hochzeit

Der ehemalige Bayern-Profi wurde in Madrid zu sechs Monaten Haft verurteilt. Der Franzose hatte mehrfach gegen das Kontakt- und Annäherungsverbot verstoßen, erwirkt von seiner damaligen Freundin. Heute ist Lucas Hernández genau mit dieser Frau verheiratet. Nach langem Hin und Her hat das spanische Gericht die Strafe für den Defensivmann von Paris St. Germain in eine Geld- und Bewährungsstrafe umgewandelt.

Stig Tøfting – Vier Monate für eine Kopfnuss

Stig Tøfting ist heute als Fußball-Experte im dänischen Fernsehen zu sehen. Als Spieler galt er einst als Rüpel und auch neben dem Platz sorgte er immer wieder für Schlagzeilen. Nach der WM-Rückkehr 2022 legte Tøfting einen Kopenhagener Gastronom mit einer Kopfnuss flach – Strafe vier Monate.

Tony Adams – der Alkoholiker der Gunners

Tony Adams oute sich 1996 als Alkoholiker. Zuvor war mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Adams wurde zu vier Monaten Haft wegen Trunkenheit am Steuer verurteilt. Nach acht Wochen wurde er vorzeitig entlassen. Der FC Arsenal London hat den Vertrag mit seinem Spieler damals aufrechterhalten, trotz des Abstechers in den Knast.

Diego Maradona – Drogen immer ein Thema

Bereits als Spieler war Maradona nach einem Drogentest ins Schussfeld geraten. Sein Lebensstil nach seiner Karriere ist bekannt. Der wohl genialste Fußballer aller Zeiten wurde in Argentinien festgenommen und zu 14 Monaten Haft verurteilt. Glück für Maradona – die Strafe wurde zur Bewährung ausgesetzt.

Joey Barton – der Aggressive

Joey Barton landet für sechs Monate hinter Gittern, nachdem er an einer Bushaltestelle einen Bauarbeiter krankenhausreif geschlagen hat. Bereits in seiner aktiven Karriere hatte Barton seine Aggression nie im Griff. Bei Manchester City vermöbelte er beispielsweise Mitspieler Ousmane Dabo. Einen anderen Spieler soll Joey Barton eine Zigarre ins Auge gedrückt haben.

Simon Schneider Seit etwa 15 Jahren ist Simon im Sportjournalismus aktiv. Seine Karriere begann bei einem Online-Portal und setzte sie anschließend als freiberuflicher Redakteur bei einem großen Sportverlag, der Sport-Revue, fort. Neben seinem umfassenden Fachwissen im Fußballbereich ist er besonders versiert in den Disziplinen Fußball, Esports und Skisport. In seiner aktuellen Position bei der Sp24 hat er sein Themenfeld um Tennis, MMA und Politik erweitert und ist für das aktuelle Nachrichtengeschehen verantwortlich.

Auch in der Redaktion ist Simon als vielseitiger Wett-Experte bekannt, der eine der höchsten Erfolgsquoten aufweist. mehr lesen