1:0-Sieg in Antwerpen: Eintracht Frankfurt bricht den Unentschieden-Fluch!

Simon Schneider | am: 01.10.21
Martin Hinteregger und die Frankfurter Eintracht haben in Antwerpen endlich den ersten Saisonsieg gefeiert. (Foto: foto2press)

Kaum zu glauben: Eintracht Frankfurt kann doch noch ein Fußballspiel gewinnen! Acht Pflichtspiele hatten die Hessen zuvor in der Saison 2021/2022 bereits absolviert, dabei konnte kein einziger Sieg eingefahren werden. Am Donnerstag war es jetzt endlich so weit. Das knappe 1:0 in der Europa League bei Royal Antwerpen sorgte für riesige Erleichterung und unbändigen Jubel im Frankfurter Lager. Dabei hatte es lange Zeit nach einem erneuten Unentschieden ausgesehen. Erst in der Nachspielzeit erzielte der eingewechselte Goncalo Paciencia das goldene Tor per Elfmeter. Der Sieg dürfte der Eintracht auch Selbstvertrauen für die nächste Aufgabe geben, denn die hat es an sich. Am Sonntag steht das Auswärtsspiel beim FC Bayern München an.

Die letzten sechs (!) Pflichtspiele der Frankfurter Eintracht hatten allesamt mit einem Unentschieden geendet, die Sehnsucht nach dem ersten Saisonsieg war groß. “Man hat an unserem Jubel gemerkt, welche Bedeutung dieser Sieg für uns hat”, so Trainer Oliver Glasner nach dem 1:0 in Antwerpen.

Schwacher Saisonstart der Eintracht

Auch für den neuen Coach war es der erste Erfolg als Chefcoach der Eintracht. Der Knoten ist geplatzt – nach einem mehr als mäßigen Saisonstart. Im DFB-Pokal gab es das frühe Aus gegen den Drittligisten Waldhof Mannheim. Es folgte zum Bundesliga-Start eine deutliche 2:5-Niederlage gegen Borussia Dortmund.

Danach begann die lange Serie von Unentschieden in der Bundesliga und der Europa League. Dabei wurde in mehreren Partien eine Führung verspielt. Es schien fast schon ein regelrechter Unentschieden-Fluch auf der Eintracht zu lasten. Vor dem Match in Antwerpen endeten die vorherigen fünf Partien alle mit einem 1:1-Remis.

Kaum Torchancen in Antwerpen

Dass die drei Punkte gegen das belgische Top-Team eher glücklich eingefahren wurden, interessierte bei der Eintracht anschließend kaum noch jemanden. Die 90 Minuten waren zäh, es gab kaum Torchancen auf beiden Seiten.

Antwerpen stand defensiv kompakt, der Eintracht fiel nichts ein. “Wir haben uns das Leben mal wieder selbst schwer gemacht”, so Oliver Glasner nach dem Abpfiff. Der größte Aufreger war noch ein Böller, der kurz nach dem Anpfiff der zweiten Halbzeit vor den Füßen von Frankfurts Torhüter Kevin Trapp explodierte.

Lindström und Paciencia als perfekte Joker

Trapp konnte weiterspielen – und sah in der 90. Minute den entscheidenen Angriff. Beteiligt waren ausgerechnet die beiden Spieler, die Glasner erst in der Schlussphase als Joker eingewechselt hatte: Jesper Lindström holte mit einem mutigen Dribbling den Elfmeter heraus, den Goncalo Paciencia nervenstark verwandelte.

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Gerade für Paciencia war der Treffer eine Genugtuung. Der Portugiese hat ein verkorkstes Jahr mit einer Leihe zu Schalke 04 hinter sich, in diesem Sommer wollte die Eintracht den Stürmer eigentlich verkaufen. Es fand sich aber kein Abnehmer, also blieb Paciencia – und kämpfte sich wieder ins Blickfeld von Trainer Glasner.

“Ich habe immer an meine Chance geglaubt – und heute war meine Zeit gekommen”, so ein überglücklicher Paciencia über einen Treffer. Und auch Glasner war voll des Lobes: “In dieser Situation die Verantwortung zu übernehmen und den Elfmeter zu schießen – das spricht für Charakter und fußballerische Qualität.”

Letzter Frankfurter Sieg in München liegt 21 Jahre zurück

Gut möglich, dass Paciencia nun auch am kommenden Bundesliga-Wochenende wieder ein paar Einsatzminuten bekommt. Am jetzigen Sonntag (03.10.) gastiert die Eintracht um 17:30 Uhr beim FC Bayern. Wenig überraschend ist die Glasner-Elf der klare Außenseiter. Die Wettquoten für einen Frankfurter Auswärtssieg liegen zwischen 13,0 und 15,0.

Allerdings ist es auch schon 21 Jahre her, dass die Eintracht mal ein Bundesligaspiel in München gewinnen konnte. Im November 2000 trafen Alexander Schur und Jan Aage Fjörtoft beim 2:1-Sieg der Frankfurter. Den Treffer für die Bayern erzielte Paulo Sergio. Lang, lang ist's her.

 

 

Simon Schneider Seit etwa 15 Jahren ist Simon im Sportjournalismus aktiv. Seine Karriere begann bei einem Online-Portal und setzte sie anschließend als freiberuflicher Redakteur bei einem großen Sportverlag, der Sport-Revue, fort. Neben seinem umfassenden Fachwissen im Fußballbereich ist er besonders versiert in den Disziplinen Fußball, Esports und Skisport. In seiner aktuellen Position bei der Sp24 hat er sein Themenfeld um Tennis, MMA und Politik erweitert und ist für das aktuelle Nachrichtengeschehen verantwortlich.

Auch in der Redaktion ist Simon als vielseitiger Wett-Experte bekannt, der eine der höchsten Erfolgsquoten aufweist. mehr lesen