Die erste Hauptrunde für den DFB-Pokal 2020/2021 steht fest – nach einer denkwürdigen Auslosung. Ungewöhnlich war diesmal vor allem, dass viele Teilnehmer noch gar nicht feststehen. Wegen der langen Corona-Unterbrechung konnten die meisten Verbandspokalsieger noch nicht ermittelt werden, deswegen waren diverse Platzhalter im Lostopf. Außerdem sorgten auch die Protagonisten der Auslosung dafür, dass die Zeremonie oft ins Peinliche abglitt. ARD-Moderatorin Jessy Wellmer wies die stellvertretnde DFB-Generalsekretärin Heike Ullrich permanent und unwirsch darauf hin, sie möge doch noch schneller die Kugeln aus dem Pott fischen. Und der neue DFB-Präsident Fritz Keller wirkte – wieder mal bei einem TV-Auftritt – komplett verwirrt und überfordert. Rein sportlich erwischten von den Bundesligisten vor allem RB Leipzig, Hertha BSC, Borussia Dortmund und Union Berlin die schwersten Aufgaben.
Die 1. Runde im DFB-Pokal wird in der kommenden Saison vom 11. bis zum 14. September ausgetragen – also wie gewohnt rund eine Woche vor dem Start der Bundesliga. Für den 22. August ist der sogenannte “Finaltag der Amateure” angesetzt, bis dahin sollen dann spätestens alle Teilnehmer im DFB-Pokal feststehen.
FC Bayern wohl gegen Alemannia Aachen
Besondere Motivation werden seit Sonntag sicherlich die noch verbliebenen Teams im Landespokal der Verbands Mittelrhein verspüren. Wer sich dort am Ende durchsetzt, trifft in der ersten Pokalrunde nämlich auf den FC Bayern. Im Halbfinale stehen am Mittelrhein die Mannschaften des 1. FC Düren, Viktoria Arnoldsweiler, des FC Pesch sowie Alemannia Aachen. Als Regionalligist ist Aachen dabei sicher der große Favorit.
Der HSV auswärts bei Dynamo Dresden
Ansonsten hält die erste Hauptrunde gleich ein paar attraktive Traditionsduelle bereit. Der HSV muss zu Dynamo Dresden, der MSV Duisburg und Borussia Dortmund stehen sich in einem Westfalen-Derby gegenüber, der 1. FC Magdeburg empfängt Darmstadt 98, Eintracht Braunschweig empfängt Hertha BSC und Union Berlin reist zum Karlsruher SC.
Die schwerste Aufgabe aller Bundesligisten hat wohl RB Leipzig erwischt. Der Pokalfinalist aus dem Jahr 2019 bekommt es gleich zum Auftakt mit dem 1. FC Nürnberg zu tun. RB-Sportdirektor Markus Krösche war dementsprechend nicht so wirklich begeistert: “Nürnberg, das klingt nicht nach erster Runde. Das ist ein schweres Los. Aber natürlich wollen wir da weiterkommen.”
Lieberknecht freut sich nicht über den BVB
Wirklich jubeln wollte man auch beim MSV Duisburg nicht, obwohl mit Borussia Dortmund ein echter Knaller-Gegner gezogen wurde. Was normalerweise ein Fußballfest wäre, wird in Corona-Zeiten wohl eher zu einer trostlosen Partie in einem leeren Stadion. “Ohne Zuschauer kann ich so einem Los kaum etwas Gutes abgewinnen. Sportlich braucht man zum BVB nichts zu sagen, dass ist eine internationale Top-Mannschaft”, so MSV-Coach Torsten Lieberknecht.
Die erste DFB-Pokalrunde im Überblick
Folgende Paarungen wurden am Sonntag in der ARD-Sportschau gezogen, bei diesen Spielen stehen beide Teams schon fest:
- 1. FC Nürnberg – RB Leipzig
- Würzburger Kickers – Hannover 96
- MSV Duisburg – Borussia Dortmund
- SV Wehen Wiesbaden – 1. FC Heidenheim
- FC Ingolstadt 04 – Fortuna Düsseldorf
- Karlsruher SC – 1. FC Union Berlin
- 1. FC Magdeburg – Darmstadt 98
- Eintracht Braunschweig – Hertha BSC
- Dynamo Dresden – Hamburger SV
Bei den folgenden Erstrunden-Matches muss der Gegner des Proficlubs im jeweiligen Landespokal noch ermittelt werden:
- Verbandspokalsieger Niedersachsen – 1. FSV Mainz 05
- Verbandspokalsieger Sachsen – 1899 Hoffenheim
- Verbandspokalsieger Baden – SC Freiburg
- Verbandspokalsieger Bayern – Eintracht Frankfurt
- Verbandspokalsieger Thüringen – Werder Bremen
- Verbandspokalsieger Rheinland – VfL Bochum
- Verbandspokalsieger Mittelrhein – Bayern München
- Verbandspokalsieger Niedersachsen-2 – FC Augsburg
- Verbandspokalsieger Südbaden – Holstein Kiel
- Verbandspokalsieger Hessen – SV Sandhausen
- Verbandspokalsieger Mecklenburg-Vorpommern – VfB Stuttgart
- Verbandspokalsieger Württemberg – Erzgebirge Aue
- Verbandspokalsieger Brandenburg – VfL Wolfsburg
- Verbandspokalsieger Bremen – Bor. Mönchengladbach
- Verbandspokalsieger Saarland – FC St. Pauli
- Todesfelde/Lübeck – VfL Osnabrück
- Verbandspokalsieger Hamburg – Bayer Leverkusen
- Qualifikant 2 Westfalen – SpVgg Greuther Fürth
- Verbandspokalsieger Südwest – Jahn Regensburg
- Verbandspokalsieger Berlin – 1. FC Köln
- Verbandspokalsieger Niederrhein – Arminia Bielefeld
- Qualifikant Bayern – FC Schalke 04
- Qualifikant 1 Westfalen – SC Paderborn 07
Titelverteidiger ist auch in der kommenden Pokal-Saison mal wieder der FC Bayern München. Die Mannschaft von Trainer Hansi Flick gewann den DFB-Pokal in der abgelaufenen Spielzeit durch einen 4:2-Sieg im Finale gegen Bayer 04 Leverkusen. Es war das erste Endspiel in der Geschichte des Wettbewerbs, das ohne Zuschauer ausgetragen wurde.