Die Saison 2019/2020 wirft auch im DFB-Pokal ihre Schatten voraus, am Samstag fand bereits die Auslosung für die erste Hauptrunde statt. Losfee Nia Künzer schritt live in der ARD zur Tat und bescherte den Fußball-Fans einige echte Kracher. Vor allem beim Drittliga-Absteiger Energie Cottbus war der Jubel groß: Die Mannschaft von Trainer Claus-Dieter Wollitz trifft auf den FC Bayern München. Das dürfte einen warmen Geldsegen für die leeren Kassen in der Lausitz sorgen. Sportlich dürfen die Bayern sich auf einen heißen Tanz einstellen. Aber auch Vizemeister Borussia Dortmund erwischte alles andere als einen leichten Gegner.
In Cottbus weckte die Auslosung sofort Erinnerungen an den März 2008: Damals reiste der FC Bayern als souveräner Tabellenführer zum Schlusslicht nach Cottbus – und kassierte eine sensationelle 0:2-Niederlage. Der damalige Bayern-Trainer Ottmar Hitzfeld sprach nachher von einem “rabenschwarzen Tag”, bei Cottbus war der Doppeltorschütze Branko Jelic der umjubelte Held.
Cottbus inzwischen in der Regionalliga
Dass sich ein ähnliches Resultat in knapp acht Wochen wiederholen lässt (die erste Pokalrunde findet vom 9. bis 12. August 2019 statt), daran glauben selbst in Cottbus nur die größten Träumer. Denn elf Jahre später trennen die beiden Vereine ganze drei Ligen, nachdem Energie in der abgelaufenen Saison in die Regionalliga abgestiegen ist.
Läuft das Spiel live im Free-TV?
Dazu drücken den Traditionsverein erhebliche Finanzprobleme, diverse Retter-Aktionen – unter anderem ein Freundschaftsspiel gegen Borussia Dortmund – sind bereits geplant. Nun wird das Pokalspiel gegen die Bayern wohl noch mehr Geld in die Kassen spülen als das Match gegen den BVB. Sollte sich die ARD entscheiden, die Partie live zu übertragen, gäbe es nochmal einen saftigen Batzen obendrauf.
“Unsere Fans werden uns ganz sicher grandios unterstützen, die Hütte wird voll sein. Sportlich betrachtet ist die Chance auf ein Weiterkommen natürlich gering, wir sind der krasse Außenseiter. Aber wir werden alles geben”, versprach Energie-Trainer Claus-Dieter “Pele” Wollitz.
Großkreutz freut sich auf das Wiedersehen mit dem BVB
Aber nicht nur bei Energie Cottbus sorgte die Auslosung für große Euphorie, auch beim Drittligisten KFC Uerdingen war der Jubel groß. Die Krefelder treffen nämlich auf Borussia Dortmund – und das ist für einen KFC-Spieler eine ganz besondere Angelegenheit. Weltmeister Kevin Großkreutz steht seit einem Jahr in Uerdingen unter Vertrag und konnte sein Glück kaum glauben, als der BVB aus der Lostrommel gefischt wurde.
“Ich kann es nicht fassen. So schließt sich der Kreis. Ich spiele nicht nur gegen Freunde, sondern gegen meine Familie. Ich werde dieses Spiel von der ersten bis zur letzten Sekunde genießen. Aber herschenken werde ich nix. Es ist einfach nur geil”, so der ehemalige BVB-Star bei Instagram.
Das sind die Spiele der 1. Hauptunde im DFB-Pokal 2019/2020
- SSV Ulm – 1. FC Heidenheim
- 1. FC Magdeburg – SC Freiburg
- VfL Osnabrück – RB Leipzig
- Wacker Nordhausen – Erzgebirge Aue
- SC Verl – FC Augsburg
- VfB Eichstätt – Hertha BSC Berlin
- Hansa Rostock – VfB Stuttgart
- SV Wehen Wiesbaden – 1. FC Köln
- 1. FC Saarbrücken – Jahn Regensburg
- VfB Lübeck – FC St. Pauli
- FC Ingolstadt – 1. FC Nürnberg
- Viktoria Berlin – Arminia Bielefeld
- SV Drochtersen/Assel – FC Schalke 04
- FC Oberneuland – Darmstadt 98
- MSV Duisburg – Greuther Fürth
- KFC Uerdingen – Borussia Dortmund
- Karlsruher SC – Hannover 96
- Energie Cottbus – FC Bayern München
- FC 08 Villingen – Fortuna Düsseldorf
- KSV TuS Dassendorf – Dynamo Dresden
- Baunatal – VfL Bochum
- Alemannia Aachen – Bayer Leverkusen
- SV Atlas Delmenhorst – Werder Bremen
- Waldhof Mannheim – Eintracht Frankfurt
- Chemnitzer FC – Hamburger SV
- SV Sandhausen – Borussia Mönchengladbach
- SV Rödinghausen – SC Paderborn
- Hallescher FC – VfL Wolfsburg
- Würzburger Kickers – TSG 1899 Hoffenheim
- FSV Salmrohr – Holstein Kiel
- 1. FC Kaiserslautern – FSV Mainz 05
- VfB Germania Halberstadt – 1. FC Union Berlin
Insgesamt 64 Mannschaften stehen in der 1. Hauprunde, sie alle haben ein großes Ziel: Das Finale in Berlin, das am 23. Mai 2020 stattfindet. Das Duell zwischen Hansa Rostock und dem VfB Stuttgart gab es übrigens exakt vor einem Jahr schon einmal – damals siegte der Drittligist überraschend mit 2:0.