Mit einem Sieg bei Hertha BSC könnte sich der 1. FC Köln am morgigen Samstag an den letzten Strohhalm im Hinblick auf den Klassenerhalt klammern, doch realistischerweise muss man in der Domstadt spätestens seit dem 1:1 gegen den 1. FSV Mainz 05 am vergangenen Wochenende zu weiten Teilen für die 2. Bundesliga planen. Und genau das machen die Verantwortlichen um Geschäftsführer Armin Veh, die allem Anschein nach in der Trainerfrage bereits Nägel mit Köpfen gemacht haben.
Nachdem der 1. FC Köln am Donnerstag offiziell mitgeteilt hatte, dass der bis 30. Juni datierte Cheftrainervertrag von Stefan Ruthenbeck nicht verlängert wird, berichten nun mehrere Medien übereinstimmend, dass sich die Geißböcke mit dem schon seit Dezember heiß gehandelten Markus Anfang von Holstein Kiel einig sind. Der 43 Jahre alte Fußball-Lehrer, der Kiel im vergangenen Sommer in die zweite Liga und dort aktuell in Tuchfühlung zur Bundesliga auf den dritten Platz geführt hat, soll dem Vernehmen nach noch am Wochenende in Köln präsentiert werden. Nach dem Kieler Auftritt am Samstag bei Dynamo Dresden ist mit der Verkündung von Anfangs Abschied aus Kiel zu rechnen.
Schaub-Berater deutet Wechsel an
Der neue Trainer ist indes nicht die einzige Personalie, an der Armin Veh arbeitet. So befindet sich neben Innenverteidiger Lasse Sobiech, dessen ablösefreie Verpflichtung vom FC St. Pauli schon länger durchgesickert ist, aber noch nicht bestätigt wurde, offenbar mit Louis Schaub von Rapid Wien auch schon ein Neuzugang für die Offensive im Anflug auf Köln. Der Berater des 23 Jahre alten Nationalspieler Österreichs, Walter Künzel, deutete im “Kurier” einen Wechsel zum FC zumindest an: “Noch ist keine endgültige Entscheidung gefallen. Klar ist: Köln ist ein sehr interessanter, großer Klub.”
Dass Schaub kommende Saison nur zweitklassig spielen würde, ist für Künzel derweil kein Hindernis: “Spieler wie Sabitzer oder Forsberg waren sich nicht zu schade zum Zweitligisten Leipzig zu gehen. Es gibt nie eine Garantie, aber mit Köln ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass sich Louis ein Jahr auf Deutschland einstellen kann und dann Bundesliga spielt.”
Rund 3,5 Millionen Euro würde der offensive Mittelfeldspieler, der sowohl zentral als auch auf Außen spielen kann und über eine Ausstiegsklausel verfügt, kosten.