Am Samstagabend hat der 1. FC Köln mit dem Auswärtsspiel beim FC Schalke 04, dessen Brust nach der Aufholjagd im Revierderby bei Borussia Dortmund (4:4) sicherlich richtig breit ist, eine äußerst schwierige Aufgabe vor der Brust, die durch die katastrophale Zwischenbilanz von nur zwei Punkten aus den ersten 13 Spielen natürlich nicht einfacher wird.
Dass der 1. FC Köln die letzten drei Gastspiele in der Veltins-Arena allesamt gewonnen hat, dient zwar als kleiner Mutmacher, doch die nach wie vor alles andere als optimale Personalsituation in Kombination mit dem nicht vorhandenen Selbstvertrauen und mit Blick auf den bisherigen Saisonverlauf wohl auch einer fehlenden Qualität lassen nur wenige Fans wirklich auf drei Punkte in Gelsenkirchen hoffen.
Sollte es erneut schief gehen und es im 14. Spiel die elfte Niederlage setzen, könnte die Ära Peter Stöger als Trainer der Geißböcke beendet sein. Der Österreicher fand auf der gestrigen Pressekonferenz bemerkenswert offene Worte und forderte unmissverständlich Klarheit in der Trainerfrage ein. “Ich könnte mit jeder Entscheidung leben, aber es muss eine her”, so Stöger, der somit auch seine Entlassung akzeptieren würde, wenn die Mannschaft danach wieder ohne permanente Trainerdiskussionen arbeiten könnte.
Geschäftsführer Alexander Wehrle reagierte auf die Aussagen Stögers gegenüber der “dpa” indes eher zurückhaltend: “Dass eine baldige Entscheidung für ihn wünschenswert ist, habe ich vernommen. Aber wir haben gemeinsam vereinbart, dass wir jetzt nur noch von Spiel zu Spiel schauen.”
Keine Gespräche mit Ralf Becker
Wehrles Haltung ist durchaus nachvollziehbar, gilt es für den 1. FC Köln doch in diesen Tagen auch, einen neuen Manager als Nachfolger für den Ende Oktober mehr oder weniger freiwillig aus dem Amt geschiedenen Jörg Schmadtke zu finden. Und dem neuen starken Mann für den sportlichen Bereich mit einer Trainerentscheidung vorzugreifen, wäre sicherlich ein ungewöhnlicher Ablauf.
Wer Schmadtke-Nachfolger werden soll, ist seit dem gestrigen Donnerstag und den endgültig beendeten Gesprächen mit Horst Heldt, der bei Hannover 96 bleibt, weiter völlig offen. Gegenüber dem “geissblog.koeln” dementierte Wehrle nun aber die aufgekommenen Gerüchte um Ralf Becker von Holstein Kiel: “Mit Ralf Becker haben wir nicht gesprochen. Ich kenne ihn aus Stuttgart, er liefert in Kiel eine gute Arbeit ab. Aber wir haben mit ihm nicht gesprochen. Ich weiß nicht, woher das kommt.”
Generell betonte Wehrle, dass die Suche komplett hinter den Kulissen ablaufe und die Causa Heldt nicht durch den 1. FC Köln an die Öffentlichkeit lanciert wurde. Bleibt abzuwarten, ob tatsächlich Vollzug gemeldet werden kann, bevor der nächste Name auftaucht.