In der vergangenen Saison war die rechte Abwehrseite eine von mehreren Achillesfersen des 1. FC Köln. Weder der in der Saison zuvor zum Shooting-Star avancierte Lukas Klünter noch der gelernte Innenverteidiger Frederik Sörensen und der längst ausgemusterte Pawel Olkowski konnten der Defensive auf rechts Stabilität verliehen und zugleich die Offensive ankurbeln. Meist funktionierte sogar beides nicht, sodass es nicht ganz überraschend kam, dass sich die Verantwortlichen um Geschäftsführer Armin Veh und den neuen Trainer Markus Anfang zu einer kompletten Neubesetzung dieser Position entschlossen.
Während Klünter (Hertha BSC) und Olkowski (Bolton Wanderers) den Verein verließen, spielt Sörensen allenfalls als Backup in der Innenverteidigung noch eine Rolle, soll den Verein aber möglichst bis Transferschluss noch verlassen.
Dafür verpflichtete der FC mit Benno Schmitz von RB Leipzig und Matthias Bader vom Karlsruher SC gleich zwei neue Rechtsverteidiger, die sich ein offenes Duell um den Stammplatz liefern sollten. Dabei hinterließ der erst 21 Jahre alte Bader, der mit dem KSC eine gute Drittliga-Saison gespielt hat, zunächst den etwas besseren Eindruck, wurde dann aber von einer Muskelverletzung im Hüftbeuger, die eine mehrwöchige Pause erfordert, aus der Bahn geworfen. Der Weg schien also frei für den zwei Jahre älteren Schmitz, beim gestrigen Testspiel gegen den 1. FSV Mainz 05 (5:3) auch begann und sich ordentlich präsentierte.
Risse, Sörensen oder Mere?
Kurz nach der Pause allerdings zog sich Schmitz eine Verletzung am Oberschenkel zu, die sich bei einer MRT-Untersuchung am heutigen Samstag laut offizieller Mitteilung des Vereins als “kleiner Sehneneinriss” herausstellte. Schmitz wird damit das Auftaktspiel am Samstag beim VfL Bochum sicher verpassen, wenngleich der FC keine zu erwartende Ausfalldauer bekannt gegeben hat.
Trainer Markus Anfang, dem ansonsten nur der zu Beginn der Vorbereitung an der Schulter verletzte, aber schon wieder trainierende Marco Höger nicht zur Verfügung steht, muss somit auf der rechten Abwehrseite improvisieren und hat dafür mehrere Optionen. Gegen Mainz kam Marcel Risse, der schon in der Vergangenheit als Rechtsverteidiger aufgelaufen ist und als Favorit gilt. Aber auch ein Einbau von Sörensen ist zumindest eine Option. Ebenso die Versetzung von Jorge Mere nach außen, wodurch zentral Lasse Sobiech ins Team rücken würde.