0:1 in Salzburg: RB Leipzig droht das Aus in der Europa League!

Simon Schneider | am: 30.11.18
Rangnick B-Elf Europa League
Timo Werner und RB Leipzig sind aus der Europa League so gut wie ausgeschieden und können sich demnächst komplett auf die Bundesliga und den DFB-Pokal konzentrieren. (Foto: foto2press)

Das war's wohl für RB Leipzig in der diesjährigen Europa League: Der Bundesligist verlor das “Dosen-Duell” bei RB Salzburg gestern mit 0:1 und hat damit kaum noch Chancen auf das Erreichen der K.o.-Runde. Leipzig zeigte eine schwache Leistung und war vor allem in der Offensive an Harmlosigkeit nicht zu überbieten. Trainer Ralf Rangnick ließ nach der Partie allerdings durchblicken, dass ein Ausscheiden aus der Europa League auch einen positiven Effekt haben dürfte.

Erst in dieser Woche haben die Sportwetten-Experten unserer Redaktion ausführlich beschrieben, warum sie RB Leipzig in dieser Saison für einen ernsthaften Kandidaten auf die Deutsche Meisterschaft halten. Die Liste der Pro-Argumente ist seit gestern noch etwas länger geworden, denn in der Rückrunde wird die Doppelbelastung durch internationale Spiele für RB Leipzig wohl wegfallen.

Rangnick trauert der Europa League nicht hinterher

Genau darauf spielte Leipzigs Trainer Ralf Rangnick auch an, als er nach der Pleite in Salzburg erstaunlich gelassen vor die Mikrofone der Journalisten trat. Er wählte umgehend den Vergleich zu einem anderen Bundesligisten, der in der Vorsaison erstmals den Sprung in die Königsklasse geschafft hatte: “Wenn sich Hoffenheim im vergangenen Jahr im Winter nicht aus der Europa-League verabschiedet hätte, dann wären sie nie in die Champions League gekommen. Unser Ziel ist es, nächstes Jahr in der Champions League zu spielen. Das ist unser ganz großes Ziel. Sollten wir in der Rückrunde nicht mehr in der Europa League sein, dann verringert das sicher nicht unsere Chancen auf die Champions League.”

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Bundesliga hat für Leipzig Priorität

Hat Leipzig die Europa League also abgeschenkt? Das wollte Rangnick so natürlich nicht bestätigen. Der 60-Jährige gab aber zu, dass die “Priorität klar auf der Bundesliga” liege und dass man daher in der Europa League kein einziges Mal mit der besten Aufstellung gespielt habe: “Es ist doch vollkommen klar, dass wir mit unserem Kader eine Priorisierung haben. Wir haben auch schon in den vergangenen Gruppenspielen nicht die bestmögliche Elf aufgestellt. Wenn es Bundesligaspiele gewesen wären, hätte wir auch da anders aufgestellt.”

Nur eine Torchance im gesamten Spiel

Rangnick machte auch klar, dass bei einem Ausscheiden aus der Europa League in Leipzig “mit Sicherheit nicht die Welt untergehen” würde. Und genauso hatte seine Mannschaft in den 90 Minuten zuvor auch gespielt. Der Auftritt der Roten Bullen aus Sachsen beim “kleinen Bruder” in Salzburg war leidenschaftslos und vor allem im Offensivspiel so schwach wie selten. In der 77. Minute hatte Nationalstürmer Timo Werner die einzige wirklich gute Gelegenheit für Leipzig, sein platzierter Schuss wurde von Salzburgs Keeper Walke aber mit einer Glanzparade entschärft.

Gulbrandsen lässt Salzburg jubeln

Zu diesem Zeitpunk lag Leipzig bereits mit 0:1 hinten, da Fredrik Gulbrandsen eine schöne Kombination über Junuzovic und Ulmer mit dem goldenen Tor des Tages abgeschlossen hatte (74.). Der Sieg für die Österreicher war am Ende verdient, weil Salzburg mehr in die von Taktik geprägte Partie investierte und die Mehrzahl an Chancen hatte. Salzburg steht nun als Gruppensieger fest, während Leipzig nur durch ein kleines Wunder noch weiterkommen würde: Die Rangnick-Elf müsste am letzten Spieltag zu Hause gegen Trondheim gewinnen und parallel auf einen Auswärtssieg von Salzburg bei Celtic Glasgow hoffen. Vor allem Letzeres ist unter den jetzigen Voraussetzungen doch sehr, sehr unwahrscheinlich.

Sonntag Spitzenspiel gegen Gladbach

Der Blick von Coach Rangnick richtet sich schon auf das kommende Bundesliga-Wochenende: “Wir hoffen, dass der eine oder andere verletzte Spieler am Sonntag wieder zurückkommt. Mit Gladbach als Gast erwartet uns zu Hause ein Spitzenspiel – das ist sehr wichtig.” Mit einem Sieg gegen die glänzend aufgelegte Borussia könnte sich Leipzig weiter in der Spitzengruppe der Bundesliga festsetzen. Die Partie wird wohl wegweisend für die weiteren Ambitionen der Rangnick-Elf. Mit einer Betsson-Quote von 1,94 geht RB Leipzig jedenfalls als Favorit in das Top-Duell mit den Fohlen.

 

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Simon Schneider Seit etwa 15 Jahren ist Simon im Sportjournalismus aktiv. Seine Karriere begann bei einem Online-Portal und setzte sie anschließend als freiberuflicher Redakteur bei einem großen Sportverlag, der Sport-Revue, fort. Neben seinem umfassenden Fachwissen im Fußballbereich ist er besonders versiert in den Disziplinen Fußball, Esports und Skisport. In seiner aktuellen Position bei der Sp24 hat er sein Themenfeld um Tennis, MMA und Politik erweitert und ist für das aktuelle Nachrichtengeschehen verantwortlich.

Auch in der Redaktion ist Simon als vielseitiger Wett-Experte bekannt, der eine der höchsten Erfolgsquoten aufweist. mehr lesen