Nordderby im Tabellenkeller – Wer kann sich Luft verschaffen?

hattrick

 

Es ist erst etwas mehr als fünf Jahre her, dass sich der Hamburger SV und der SV Werder Bremen im Frühjahr 2009 binnen weniger Tage gleich viermal gegenüberstanden. Sowohl im Halbfinale des UEFA-Cups als auch im Halbfinale des DFB-Pokals und in der Bundesliga hatte damals der SV Werder das bessere Ende für sich. Heute sind beide Mannschaften von diesen Sphären weit entfernt und kämpfen im zweiten Jahr in Folge um den Klassenerhalt.

 

Im anstehenden Nordderby am Sonntag um 15.30 Uhr in Hamburg geht zwischen dem Tabellensiebzehnten HSV und dem nur einen Platz besser dastehenden SV Werder ausschließlich darum, Punkte zu sammeln um sich im Rotlichtviertel der Tabelle ein wenig Luft zu verschaffen.

Trainerduell Zinnbauer vs. Skripnik

Bemerkenswert ist, dass beide Vereine schon die Reissleine gezogen und den Trainer gewechselt haben, wobei jeweils auf interne Lösungen gesetzt wurde. Joe Zinnbauer, nun bei den HSV-Profis am Ruder, und Viktor Skripnik, der Robin Dutt in Bremen beerbte, standen sich zu Beginn der Saison bereits im kleinen Nordduell zwischen den zweiten Mannschaften gegenüber und hätten damals wohl über die Prognose eines baldigen Wiedersehens auf Bundesliga-Ebene geschmunzelt.

 

shutterstock 45560071 Yuganov-KonstantinBeim HSV ist unter Zinnbauer, der in der Regionalliga einen 4:2-Erfolg über Skripnik feierte, eine dauerhafte Aufwärtsentwicklung bislang aber aus geblieben. Zwar gab es mit den Siegen bei Borussia Dortmund und gegen Bayer Leverkusen zwei Highlights, doch insgesamt ist die Bilanz Zinnbauers mit acht Punkten aus acht Spielen sowie dem Pokal-Aus gegen den FC Bayern München aber durchwachsen. Insbesondere ist es dem neuen Coach nicht gelungen, Lösungen im Offensivspiel zu finden, hat der HSV doch mit lediglich vier Treffern die mit Abstand wenigsten aller Klubs erzielt.

 

Im Falle Skripnik fällt ein erster Zwischenfazit uneingeschränkt positiv aus. Der Ukrainer hat nach der Talfahrt unter Dutt seine ersten drei Spiele allesamt gewonnen. Im DFB-Pokal beim Chemnitzer FC (2:0) sowie in der Liga beim 1. FSV Mainz 05 (2:1) und gegen den VfB Stuttgart (2:0) zeigte Werder die ihm Team schlummernden Qualitäten, die es nun aber natürlich zu bestätigen gilt. Ein Handicap in Hamburg ist dabei fraglos das Fehlen von Torjäger Franco di Santo, der im Trainer eine Außenbandverletzung im rechten Knie erlitt und passen muss. Wie schwer der Verlust wiegt, zeigt die Tatsache, dass sechs der bisherigen 14 Werder-Tore auf das Konto des Argentiniers gehen.

Kein Schützenfest zu erwarten

Auf der einen Seite die schwächste Offensive der Liga und auf der anderen Seite eine allenfalls durchschnittliche Angriffsreihe, die ohne ihren gefährlichsten Akteur auskommen muss – ein Schützenfest ist von diesem Nordderby sicherlich nicht zu erwarten. Die Quoten der Buchmacher für Wetten auf Under 2,5 fallen auch deshalb überraschend hoch aus. Tipico, Ladbrokes und Bwin führen den Quotenvergleich gemeinsam mit der 2,15 an. Fraglos eine interessante Rendite angesichts der Voraussetzungen.

 

Eine Prognose bezüglich des Siegers fällt dagegen eher schwer. Für die Buchmacher hat aber der HSV leicht die Nase vorne. Während die Quote 2,10 von Interwettendie beste für einen Heimsieg ist, bieten BetVictor und BetClic mit der 4,10 für einen Bremer Auswärtssieg fasst das Doppelte. Wer an ein Remis glaubt, erhält ebenfalls bei BetVictor mit der 3,75 die beste Quote.