Kaum ein Bundesliga-Spieler beherrscht derzeit die Schlagzeilen so, wie Marco Reus von Borussia Dortmund. Obwohl der 25-Jährige Nationalspieler voraussichtlich noch bis Mitte Januar aufgrund eines Außenbandrisses am Sprunggelenk ausfällt, ist seine Zukunft Thema bei Experten, Fans und allen großen Fußballclubs in Europa.
Den Stein ins Rollen brachte der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern München, Karl-Heinz Rummenigge, der ausplauderte, dass der BVB-Star im Sommer für eine festgeschriebene Ablösesumme von 25 Millionen Euro wechseln kann – wofür er von Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke harsch kritisiert wurde. Spätestens seit diesem Zeitpunkt stürzen sich die Medien auf jede kleine Nachricht die Reus betrifft.
Verbleib beim BVB unwahrscheinlich
Momentan ist Marco Reus noch Angestellter bei Dortmund und sein Vertrag läuft bis Juni 2017. Als die Schwarz-Gelben den Linksaußen vor etwa zweieinhalb Jahren von Borussia Mönchengladbach verpflichteten, bestand dieser auf die vertragliche Verankerung einer Ausstiegsklausel – ohne diese wäre ein Wechsel nicht zustande gekommen. Die Borussen versuchen seither Reus die Ausstiegsklausel abzukaufen, doch dieser lehnte bisher immer ab.
Obwohl der gebürtige Dortmunder eine besondere Beziehung zum Verein hat, scheint ein Verbleib aufgrund der aktuellen Situation des Clubs, der mit nur 14 Zählern auf dem 14. Tabellenplatz steht und die Qualifikation zur Champions League sehr wahrscheinlich verpassen dürfte, fast ausgeschlossen zu sein. Auch wenn der BVB in der Wintertransferperiode mit einem Verkauf von Reus (Marktwert: 50 Mio. Euro) nochmal richtig Kasse machen könnte, werden die Verantwortlichen in der jetzigen Situation ein Juwel wie ihn nicht vorzeitig abgeben.
Auch ohne Reus peilen die Dortmunder in der nächsten Liga-Partie bei Hertha BSC einen Sieg an – wofür der Buchmacher Tipico die Quote 1,65 bietet – um vielleicht am Ende doch noch die internationalen Plätze zu erreichen und so zumindest eine kleine Chance auf den Verbleib von Reus zu wahren.
Noch ein Dortmunder nach München?
Die Bayern wollten Reus seiner Zeit schon von Gladbach verpflichten, zogen gegen Dortmund aber den Kürzeren. Als Rummenigge nun die festgeschriebene Ablösesumme ausplauderte, glaubten viele, dass der Wechsel des Offensiv-Spielers nach München bereits beschlossene Sache ist. Anfang Dezember spekulierten die Medien aber über einen Nichtangriffspakt zwischen Bayern und Dortmund.
Demnach soll Rummenigge vor gut einem Jahr seinem Dortmunder Kollegen Watzke zugesichert haben, dass der FCB kein Gebot für Reus abgeben werde, wenn Robert Lewandowski nicht nach Spanien transferiert wird. Bekanntermaßen spielt der Pole nun in München. Die Vereinbarung wurde zwar bisher nicht dementiert, aber ob sich Rummenigge im Zweifelsfall daran hält, bleibt abzuwarten, denn der Fußball ist ein knallhartes Geschäft und zwischen beiden Vereinen herrscht aktuell Eiszeit.
Zumindest das Werben um den Dortmund-Star ist in vollem Gange, denn neben Reus‘ Kumpel Mario Götze hat sich zuletzt auch Philipp Lahm indirekt für einen Wechsel nach München stark gemacht. Ob dies für die Spannung innerhalb der Bundesliga – in der die Bayern mit einer Quote von 1,01 bei BetVictor schon als sicherer Meister gelten – zuträglich wäre, bleibt dahingestellt.
Führt der Weg ins Ausland?
Die Liste der europäischen Interessenten für das „Schnäppchen“ aus Dortmund ist lang: Der FC Arsenal, Chelsea London, Manchester United, Paris St. Germain, Real Madrid und der FC Barcelona – um nur einige zu nennen. Das neueste Gerücht in der überhitzten Berichterstattung im Bezug auf Reus ist, dass der Ausnahmekönner bereits seit drei Wochen Spanisch lerne.
Sollte dies stimmen, will er entweder besser mit Pep Guardiola kommunizieren können oder, und das wäre die wahrscheinlichere Variante, er hat sich bereits für einen Wechsel nach Spanien entschieden. Dazu würde ein zweites Gerücht passen, das besagt, dass Real Madrid ein Vorkaufsrecht auf den 25-Jährigen habe.
Aber das Leben findet bekanntlich nicht im Konjunktiv statt und erst die Zukunft wird zeigen, wie sich Marco Reus entscheidet.