Das Drama von Leipzig, Bullen zittern sich nach Europa

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Mit Mühe und Not konnte sich RB Leipzig gegen Luhansk dank eines Strafstoßes in die Europa League retten. Das war zu viel für den gegnerischen Trainer. Nach acht Jahren hört er auf. War ausgerechnet sein Sohn ausschlaggebend dafür? 

Es hätte sich um den größten Erfolg des ukrainischen Klubs gehandelt. Sorja Luhansk befand sich gegen Leipzig nur wenige Sekunden vor dem Einzug in die Vorrunden der Europa League. Aber dann griff einer der ukrainischen Spieler im eigenen Strafraum den Ball – Handspiel. Das zog einen Strafstoß für den Bundesligisten nach sich, welchen Emil Forsberg in letzter Sekunde zum alles entscheidenden 3:2 verwandelte. Eine riesen Enttäuschung für Luhansk, die Folgen sind weitreichend.

Einige Minuten nach der Partie teilte Juri Vernidub, Sorjas Trainer, mit, dass er seinen Posten nach achtjährigem Dienst räumen wird. “Ich möchte mich beim Verein bedanken, auch bei meinen Spielern. Sobald ich in Kiew bin, werde ich mit den Verantwortlichen reden”, ließ er auf der anschließenden Pressekonferenz verlauten. Seine Begründung: “Ich glaube, das Team kann einen neuen Trainer verkraften. Meine Ziele habe ich alle erreicht.”

Neben Vernidub hat ein überrascht dreinblickender Ralf Rangnick gesessen. Der Trainer von RB Leipzig wusste den Entschluss des Kollegen zu bedauern. “Das ist schade und es tut mir leid für ihn”, sagte Leipzigs Trainer. “So ganz verstehen kann ich es jetzt auch nicht. Luhansk hat ziemlich gut gespielt”, meinte er, ohne zu übertreiben.

Sohn macht Handspiel

Luhansk stand schon mit einem Bein in der Gruppenphase der EL, letztjähriger Champions-League-Kandidat Leipzig hingegen kurz vor dem Aus. Nach einem 0:0 im Hinspiel, bei welchem die Ukrainer über die zweite Halbzeit in Unterzahl gespielt haben, hat es im Rückspiel über lange Zeit 2:2 gestanden. Durch die Auswärtstorregelung wäre Luhansk in die Europa League eingezogen. Aber dann passierte das besagte Handspiel vor dem Schlusspfiff. Forsberg schoss das Elfmetertor.

Ein Blackout im Strafraum der Ukrainer. Alle Träume vom Europapokal dahin. Ausgerechnet der Sohn des Trainers Vitali unterlief dieser grobe Fehler. Ihn hatte Vernidub 2012, vier Monate nach seiner Beförderung zum Cheftrainer, nach Luhansk geholt. Zwar konnte Vitali Vernidub diesen Transfer seitdem mit guten Leistungen rechtfertigen. Doch dass gerade er den entscheidenden Fehltritt beging, könnte seinem Vater den letzten Schubser in Richtung Rücktritt gegeben haben.