Dortmund enttäuscht gegen Inter: Holt der BVB jetzt Mourinho?

Simon Schneider | am: 24.10.19
Favre raus
Übernimmt er demnächst Borussia Dortmund? Star-Trainer José Mourinho. (Foto: Shutterstock.com)

Was für ein herber Rückschlag für Borussia Dortmund: Die Mannschaft von Trainer Lucien Favre unterlag am Mittwoch in der Champions League mit 0:2 bei Inter Mailand. Der Auftritt des BVB war blutleer, komplett enttäuschend und in der Offensive an Harmlosigkeit nicht überbieten. Die zuvor gute Ausgangsposition in der schweren Gruppe mit Inter und Barcelona ist jetzt dahin, die Borussia muss um das Achtelfinale zittern. Vor dem Derby gegen Schalke am kommenden Samstag ist die Stimmung wieder mal im Keller. Die Wut der Fans richtet sich vor allem gegen Coach Favre, der das Fass mit seinem Fazit zum Spiel (“Es war ganz okay”) zum Überlaufen brachte. Schon vor dem Match hatten Boulevard-Medien erste Gerüchte um einen Trainerwechsel gestreut, dabei fiel vor allem der Name von José Mourinho.

Mit einem Sieg in Mailand hätte der BVB einen großen Schritt in Richtung der K.o.-Phase in der Königklasse gehen können, stattdessen droht nun das frühe Aus in der Champions League. Dabei wäre ein Dreier gegen ein biederes und keinesfalls übermächtiges Inter ohne weiteres möglich gewesen.

Trainer Favre hatte eine vorsichtige Taktik gewählt, bei Ballbesitz der Gastgeber agierte die Borussia defensiv mit einer Fünferkette – was zunächst auch gut funktionierte. Dortmund hatte mehr Ballbesitz, von Inter kam nach vorne überhaupt nichts.

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Böser Fehler von Nico Schulz

Dann allerdings passierte der eine Moment, der den gesamten Dortmunder Matchplan zunichte machte: Julian Brandt griff Stefan de Vrij nur halbherzig an, der Inter-Abwehrchef spielte einen starken Pass auf Lautaro Martinez – und schon stand es 1:0 (23.). Der Treffer war aber nur möglich, weil Nico Schulz sich im Tiefschlaf befand und das Abseits aufhob. Ein übler Fehler, der auf diesem Niveau eigentlich nicht passieren darf.

Dortmund komplett harmlos

Und damit war das Spiel eigentlich schon entschieden. Das klingt grotesk, entsprach aber der Realität. Denn was der BVB im Vorwärtsgang anbot, war mehr als erschreckend. Favre hatte seine Elf wieder mal ohne echten Stürmer auf den Platz geschickt. Das Offensivtrio Brandt, Hazard und Sancho verlegte sich auf Querpässe ohne jede Effizienz.

Keine Läufe in die Tiefe, keine Pässe in die Schnittstellen, keine Dribblings, keine Überraschungsmomente: Es tat fast schon physisch weh, sich die Offensivbemühungen der Borussia anzuschauen. Natürlich fehlten mit Marco Reus und Paco Alcacer zwei wichtige Spieler, aber das allein ist keine Erklärung für diesen jämmerlichen Auftritt.

Favre schaut nur zu

Fatal auch, dass Lucien Favre wieder einmal keine Reaktion auf den Spielverlauf zeigte. Dortmund wollte so lange wie möglich das 0:0 halten, was nach dem Gegentor aber hinfällig war. Favre änderte trotzdem nichts, das Spiel plätscherte bis in die Schlussphase vor sich hin.

Selbst als Torwart Roman Bürki in der 85. Minute einen Elfmeter hielt, sorgte das für keinen Push bei der Mannschaft. Die Leistung war eines Clubs wie Borussia Dotmund einfach unwürdig. Am Ende erzielte Candreva noch das 2:0 für Inter. Ein Tor, das noch richtig weh tun könnte, falls es am Ende auf den direkten Vergleich mit Inter ankommt.

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Endspiel für Favre auf Schalke

Am Samstag steht für Dortmund das für viele Fans wichtigste Spiel der Saison an: das Revierderby gegen Schalke 04. Sollte der BVB sich dort ähnlich präsentieren und eine Niederlage kassieren, dürften die BVB-Bosse wohl die Reißleine ziehen. Die Bild-Zeitung hatte am Mittwoch bereits José Mourinho als neuen BVB-Trainer ins Gespräch gebracht.

 

Simon Schneider Seit etwa 15 Jahren ist Simon im Sportjournalismus aktiv. Seine Karriere begann bei einem Online-Portal und setzte sie anschließend als freiberuflicher Redakteur bei einem großen Sportverlag, der Sport-Revue, fort. Neben seinem umfassenden Fachwissen im Fußballbereich ist er besonders versiert in den Disziplinen Fußball, Esports und Skisport. In seiner aktuellen Position bei der Sp24 hat er sein Themenfeld um Tennis, MMA und Politik erweitert und ist für das aktuelle Nachrichtengeschehen verantwortlich.

Auch in der Redaktion ist Simon als vielseitiger Wett-Experte bekannt, der eine der höchsten Erfolgsquoten aufweist. mehr lesen