Der Frust war offensichtlich groß bei Armin Veh, dem Geschäftsführer des 1. FC Köln. Die Domstädter hatten am Samstag eine 0:4-Klatsche beim FC Bayern kassiert – und Veh sah die Hauptschuld dafür offenbar bei Schiedrichter Patrick Ittrich aus Hamburg. Der Kölner Sportchef unterstellte dem Referee, mit Absicht zu Gunsten der Bayern gepfiffen zu haben. Diese Vorwürfe haben jetzt den Kontrollausschuss des DFB auf den Plan gerufen. Gut möglich, dass Armin Veh eine deftige Geldstrafe zu erwarten hat. Das Vorkommnis passt zu angespannten Lage in Köln, der schlechte Saisonstart hat große Unzufriedenheit ausgelöst. Der Druck vor dem Heimspiel gegen Hertha am kommenden Sonntag ist gewaltig.
In der ersten Halbzeit hatte der 1. FC Köln in München noch gut mitgehalten. Die Mannschaft von Trainer Achim Beierlorzer kassierte zwar ein frühes Gegentor durch Lewandowski, konnte das Match danach aber bis zur Pause offen gestalten.
Platzverweis als Streitthema
Dass es am Ende dann doch eine deutliche 0:4-Niederlage wurde, lag vor allem auch an einer Szene in der 59. Minute. Kölns Kingsley Ehizibue hatte Philippe Coutinho im Strafraum zu Fall gebracht – Schiedsrichter Patrick Ittrich gab daraufhin nicht nur Elfmeter für den FC Bayern, sondern zückte auch eine Rote Karte gegen Ehizibue.
Veh poltert gegen Ittrich
Die umstrittene Entscheidung brachte Armin Veh auch weit nach dem Schlusspfiff noch auf die Palme. Gegenüber von verschiedenen Medienvertretern sagte der 58-Jährige: “Es wäre wahrscheinlich besser gewesen, wenn der Schiedsrichter ein rotes Trikot angehabt hätte. Dann hätten wenigstens alle gesehen, dass er zu Bayern gehört.”
“Ist doch nicht so schlimm”
Einen Tag später hatte Veh dann wohl schon gemerkt, dass seine Aussagen nicht ganz unproblematisch waren. Im “Doppelpass” bei Sport1 ruderte der Kölner Sportchef dann bereits zurück: “So ein Spruch fällt halt mal. Das ist doch nicht so schlimm. Ich hatte Ittrich inzwischen getroffen und wir haben ein gutes Gespräch geführt.”
DFB-Kontrollausschuss ermittelt
Trotzdem hat Armin Veh inzwischen Post vom Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) bekommen. Dessen Chefankläger Anton Nachreiner hat inzwischen bestätigt, dass Veh zu einer Stellungnahme aufgefordert wurde: “Sollten die Aussagen als unsportliches Verhalten eingestuft werden, steht eine Geldstrafe im Raum.”
Köln und der miese Saisonstart
Noch mehr Unruhe kann der 1. FC Köln aktuell eigentlich nicht gebrauchen. Der Aufsteiger hat den Start in die Saison ziemlich in den Sand gesetzt, vier von fünf Spielen endeten mit einer Niederlage. Der einzige Sieg (2:1 in Freiburg) kam äußerst glücklich zu Stande, ansonsten wäre die aktuelle Tabellensituation noch finsterer.
Gegen Hertha muss ein Sieg her
Am kommenden Sonntag um 18 Uhr empfängt der FC die Mannschaft von Hertha BSC. Die Berliner haben aktuell nur einen Punkt mehr auf dem Konto und suchen in dieser Spielzeit selbst noch ihre Form. Die Chancen auf den ersten Heimsieg der Saison scheinen für Köln also günstig zu stehen.
Bei den Wettanbietern sind die Geißböcke jedenfalls leicht favorisiert. Wer bei Betway auf einen Kölner Sieg wettet, kann sich über die starke Quote von 2,20 freuen.