Die Diskussion um eine mögliche Rückkehr von Mats Hummels in deutsche Fußball-Nationalmannschaft reißt nicht ab. Seit der Innenverteidiger von Borussia Dortmund am vergangenen Dienstag eine absolute Weltklasse-Leistung gegen den FC Barcelona gezeigt hat, fordern diverse Experten ein Comeback des 30-Jährigen im DFB-Team. Jetzt hat Hummels auch Unterstützung von seinem Club erhalten: Ungewohnt offensiv forderte BVB-Sportdirektor Michael Zorc jetzt ein Umdenken bei Bundestrainer Joachim Löw. Wer der beste deutsche Innenverteidiger ist, das steht für Zorc außer Frage.
Im vergangenen März erreichte Mats Hummels die schlechte Nachricht völlig unvorbereitet: Plötzlich stand Joachim Löw auf dem Trainingsgelände des FC Bayern und teilte Hummels sowie Jerome Boateng und Thomas Müller in ein paar dünnen Sätzen mit, dass sie ab sofort in der Nationalmannschaft nicht mehr gebraucht werden.
Tah und Süle überzeugen nicht
Dass das DFB-Team ohne die drei etablierten Kräfte seitdem besser geworden sein, kann man nun wirklich nicht behaupten. Speziell die Defensive – bei der Löw nun auf das Innenverteidiger-Duo Niklas Süle und Jonathan Tah baut – wirkte zuletzt äußerst wackling. Bei der bitteren 2:4-Heimpleite gegen die Niederlande hätte man sich beispielsweise einen erfahrenen Abwehrspieler wie Mats Hummels gewünscht.
Weltklasse-Vorstellung gegen Barca
Am vergangenen Dienstag beim Duell des BVB mit dem FC Barcelona in der Champions League beheizte Hummels die Debatte um eine DFB-Rückkehr dann mit einer überragenden Leistung. Der 30-Jährige gewann unglaubliche 100 Prozent seiner Zwiekämpfe, glänzte im Aufbauspiel und war unbezwingbar in der Luft.
Zorc mit klarem Statement
Dass Hummels zwingend wieder in die Nationalmannschaft gehört, steht für Michael Zorc fest. Der Dortmunder Sportdirektor wurde auf der Pressekonferenz vor dem Frankfurt-Spiel deutlich: “Ich habe schon bei seiner Verpflichtung gesagt, dass er der beste deutsche Innenverteidiger ist. Und das wird er auch im Jahr 2020 sein.”
Bleibt Löw weiter Stur?
Der Ball läge jetzt bei Jogi Löw, so Zorc. Ob der Bundestrainer aber wirklich über seinen Schatten spring, ist ungewiss. Am Rande der letzten Länderspiele gegen Holland und Nordirland hatte Löw gesagt, zum Thema Hummels sei “alles gesagt”. Allerdings wächst der Druck von allen Seiten.
Matthäus, Hamann und Effenberg pro Hummels
Rekordnationalspieler Lothar Matthäus sagte bei Sky: “Ich hätte ihn gar nicht erst ausgeladen. Wenn es nach Leistung gehen würde, müsste er wieder in der Nationalmannschaft spielen.” Und TV-Experte Dietmar Hamann legte sich fest: “Für mich ist es eindeutig, dass die Nationalelf mit Hummels stärker wäre.”
Ins gleiche Horn stieß Ex-Nationalspieler Stefan Effenberg bei Sport1: “Manchmal muss man auch Entscheidungen revidieren, das ist nur menschlich. Wenn Hummels weiter auf diesem Niveau spielt, dann führt an ihm kein Weg vorbei.”
Dortmund am Sonntag bei der Eintracht
Hummels selbst schweigt übrigens zu der brisanten Debatte. Der Weltmeister von 2014 hat zwar mehrfach und ziemlich klar angedeutet, dass er eine erneute Einladung zur Nationalmannschaft keinesfalls ausschlagen würde. Konkret äußern will Hummels sich aber nicht, wie er nach seiner Gala gegen Barcelona feststellte: “Aus meinem Mund werden Sie dazu nichts mehr hören.”
Die nächste Chance, seine überragende Form zu bestätigen, hat Mats Hummels am kommenden Sonntag. Dann wartet auf Borussia Dortmund das schwere Auswärtsspiel bei Eintracht Frankfurt. Mit einer Betway-Quote von 1,72 geht der BVB allerdings als klarer Favorit in das Match.