Am kommenden Sonntag steht für Alexander Nübel zunächst mal eine Reise in die Vergangenheit an. Dann tritt der FC Schalke 04 nämlich zum Auswärtsspiel beim SC Paderborn an (Anstoß ist um 18 Uhr, Sky überträgt live und exklusiv). Der aktuelle Stammkeeper der Schalker wurde in Paderborn geboren und kickte insgesamt zehn Jahre lang für die Ostwestfalen. Nübel hätte also eigentlich genug Gründe, sich auf die nächste sportliche Aufgabe zu konzentrieren. Das ist allerdings schwer möglich, denn der 22-Jährige muss beinahe täglich Fragen zu seiner Zukunft beantworten. Verlängert das Top-Talent doch noch bei Schalke? Oder zieht es erwartungsgemäß zum FC Bayern? Auch der BVB und Leipzig sollen starkes Interesse haben. Eine Entscheidung dürfte bald fallen.
Für die deutsche U21-Nationalelf ist Alexander Nübel mittlerweile zu alt, für die A-Mannschaft von Joachim Löw wird er (noch) nicht nominiert. Nübel hatte während der Länderspiel-Pause also ein bisschen Zeit, um sich Gedanken zu machen. Deswegen hatten nicht wenige Schalker Fans gehofft, in dieser Woche positive Signale zu empfangen.
Das größte Talent seit Manuel Neuer
Bei den Königsblauen hofft man immer noch, dass das größte deutsche Torwart-Talent seit Manuel Neuer seinen Vertrag verlängert – auch wenn die Zeichen dafür nicht besonders gut stehen. Nübel hat bislang alle Angebote abgelehnt, er hat im Poker um seine Zukunft eine komfortable Situation.
Der Trick mit dem Kapitänsamt
Bei Schalke haben sie den jungen Keeper in diesem Sommer sogar zum neuen Kapitän gemacht, auch das war zweifellos ein klares Zeichen. Ob Nübel sich davon beeindrucken lässt, ist aber eher zweifelhaft. Im Hintergrund buhlen bereits diverse Top-Clubs um den Torwart, das Telefon von Berater Stefan Backs läuft seit Monaten heiß.
Nübel verkündet nichts Neues
Am Dienstag stellte sich Nübel den Journalisten und machte gleich mit dem ersten Satz klar: “Es gibt keine Neuigkeiten.” Und dann wiederholte der 22-Jährige die Aussagen, die man auf Schalke schon seit längerer Zeit kennt: Es sei “keine einfache Entscheidung” und er sei “dankbar”, dass der Verein ihm keinen Druck machen würde.
Heidel verpennte die Vertragsverlängerung
Im kommenden Sommer läuft Nübels Vertrag bei Schalke aus, er könnte den Club dann ablösefrei verlassen. Das wäre zweifellos bitter für die klammen Schalker, zumal die aktuelle Lage nur der Schlafmützigkeit von Ex-Sportvorstand Christian Heidel geschuldet ist.
Dieser hatte im vergangenen Herbst eine Verlängerung mit Nübel schlichtweg verpennt, als das Talent bei Schalke noch den Status als Nummer zwei hinter Ralf Fährmann hatte. Nübel hat das inzwischen im Interview mit dem kicker bestätigt: “Es gab Zeiten, da hätte ich wahrscheinlich ohne Weiteres verlängert.”
Bei Bayern definitiv auf dem Zettel
Verbrieft ist in jedem Fall das Interesse des FC Bayern, wo Nübel als Nachfolger von Manuel Neuer aufgebaut werden soll. Uli Hoeneß hatte sich bereits im Frühjahr verplappert, als er auf Nübel angesprochen wurde: “Das macht der Hasan. Denn das ist ein Transfer unter 25 Millionen, dafür bin ich nicht zuständig.”
Plant der BVB mit Nübel?
Die Sport-Bild hatte vor wenigen Wochen berichtet, dass auch Borussia Dortmund inzwischen ein Auge auf Nübel geworfen hat. Dort wächst inzwischen die Unzufriedenheit mit Stammkeeper Roman Bürki. Außerdem soll RB Leipzig zu den Interessenten gehören – neben diversen Spitzenclubs aus dem Ausland.