Endet die Europa-Reise von Eintracht Frankfurt in dieser Saison schon in der Qualifikation? Im Playoff-Hinspiel kassierte die Mannschaft von Trainer Adolf Hütter am Donnerstag eine bittere 0:1-Niederlage bei Racing Straßburg. Der Weg in die Gruppenphase ist jetzt deutlich schwerer geworden, im Rückspiel in einer Woche muss die Eintracht das Ergebnis unbedingt drehen. Frankfurt verschlief die erste Halbzeit komplett und lag verdient zurück. Die Leistungssteigerung im zweiten Durchgang kam dann zu spät – auch, weil der Schiedsrichter einen verhängnisvollen Fehler machte.
In der vergangenen Saison stieß Eintracht Frankfurt sensationell bis ins Halbfinale vor, scheiterte dort erst im Elfmeterschießen am späteren Sieger FC Chelsea. Von einem ähnlichen Triumphzug träumen die Eintracht-Fans auch in dieser Spielzeit, aber jetzt könnten die Hoffnungen schon früh zerplatzen.
Miserable erste Halbzeit
Durch eine unnötige 0:1-Pleite beim französischen Vertreter Racing Straßburg steht Frankfurt vor dem Rückspiel mit dem Rücken zur Wand. Vor allem für die katastrophale Leistung in der ersten Halbzeit hatte Coach Adi Hütter keine Erklärung: “Wir haben uns offensiv sehr schlecht bewegt und sind dann ständig in Konter gelaufen.”
Straßburg trifft nach einer Ecke
Die Franzosen wirkten spritziger und aggressiver in den Zweikämpfen, hatten mehr Zug zum Tor – und gingen nicht unverdient in Führung. Nach einer Ecke herrschte für einen kurzen Moment Chaos im Frankfurter Strafraum, von da Costa prallte der Ball unglücklich genau vor die Füße von Zohi, der ohne Probleme zum 1:0 traf (35.).
Was war los mit Ante Rebic?
Die Eintracht war zwar optisch überlegen, kam aber kaum zu zwingenden Chancen. Selbst die sonst so gefährlichen Standards waren harmlos, es war ein gebrachter Abend für die Hessen. Das galt vor allem auch für Ante Rebic: Der Frankfurter Top-Stürmer lieferte in der ersten Hälfte eine unterirdische Leistung ab und wirkte wie ein Fremdkörper auf dem Platz.
“Dafür habe ich keine Erklärung”
“Ich weiß auch nicht, was mit ihm los war. Er hat zur Halbzeit selbst gesagt, dass er raus möchte. Ich hätte ihn aber sowieso ausgewechselt. Für seinen Auftritt habe ich keine Erklärung”, so Adi Hütter. War Rebic vielleicht mit den Gedanken schon bei einem neuen Verein? Der Kroate wirkt seit Wochen unzufrieden, es halten sich hartnäckige Gerüchte um einen Wechsel zu Inter Mailand.
Eintracht wird Elfmeter verwehrt
In der zweiten Hälfte steigerte sich die Eintracht deutlich, offensiv ging aber weiterhin zu wenig gegen die klug und leidenschaftlich verteidigenden Platzherren. Und trotzdem hätte es wohl zum Ausgleich gereicht, wenn Schiedsrichter Ivan Kruzliak in der 47. Minute etwas besser hingesehen hätte.
Kamada kam im Strafraum zum Schuss, sein Ball wurde von Straßburgs Abwehrspieler Djiku zur Ecke geblockt – allerdings eindeutig mit der Hand. “Das ist schon fatal, dass er das nicht sieht”, ärgerte sich Eintracht-Keeper Kevin Trapp nach der Partie. Danach passierte nicht mehr viel, die Eintracht rannte an und versuchte alles, erzielte aber kein Auswärtstor mehr.
Bobic und Trapp dennoch optimistisch
“Es ist okay, wir haben ja noch ein zweites Spiel”, versuchte Sportvorstand Fredi Bobic nicht die Ruhe zu verlieren. Frankfurt braucht am nächsten Donnerstag zu Hause einen Sieg mit zwei Toren Differenz, um doch noch in die Gruppenphase einzuziehen. Auch Kevin Trapp bleibt Optimist: “Wir haben zu Hause schon viele Dinger umgebogen.”