Der 2. Spieltag in der noch jungen Bundesliga-Saison wird am Freitagabend mit dem ewig jungen West-Schlager 1. FC Köln gegen Borussia Dortmund eröffnet. Für die Domstädter ist es das erste Heimspiel nach dem Wiederaufstieg, dazu Flutlicht und der aktuelle Tabellenführer zu Gast – kölsches Fußballherz, was willst du mehr? Damit es auch sportlich ein Festtag wird, muss sich der FC aber deutlich besser präsentieren als bei der 1:2-Pleite in Wolfsburg am vergangenen Wochenende. Kölns Trainer Achim Beierlorzer freut sich auf die Herausforderung und verspricht einen mutigen Auftritt seiner Mannschaft. Kann der FC den Dortmundern tatsächlich ein Bein stellen?
Hat der 1. FC Köln am Freitag eine Chance gegen den BVB? Wenn es nach den Buchmachern geht, dann wird eine schwere, aber nicht völlig unlösbare Aufgabe. Beim Top-Wettanbieter Betway ist Dortmund beispielsweise zwar der klare Favorit, aber die Sieg-Quote von 1,45 auf den BVB zeigt auch, dass mit heftiger Kölner Gegenwehr gerechnet wird.
Beierlorzer warnt vor Passivität
Von den letzten vier Heimspielen gegen den BVB hat Köln schließlich nur ein einziges Match verloren. Meistens waren es enge Duelle und knappe Ergebnisse. Und vieles spricht dafür, dass dies auch jetzt so sein wird – obwohl die Dortmunder den vielleicht besten Kader seit vielen Jahren haben.
Kölns Trainer Achim Beierlorzer weiß jedenfalls, auf was es ankommen wird: “Was wir vor allem brauchen, ist Mut. Wenn wir zu passiv werden, kriegen wir ein Problem. Wir dürfen Dortmund nicht komplett das Heft des Handelns überlassen und wir dürfen nicht zu tief stehen.”
Kölns Power-Offensive will den BVB beschäftigen
Der FC wird sich also nicht verstecken und versuchen, auch in der Offensive immer wieder Akzente zu setzen. Mit den drei Top-Stürmern Anthony Modeste, Simon Terodde und Jhon Cordoba hat Köln auf jeden Fall die entsprechenden Waffen dafür. Vor allem der pfeilschnelle Cordoba wurde in Wolfsburg schmerzlich vermisst, er wird gegen den BVB in der Startelf stehen.
Wie man es nicht macht gegen die Borussia, das hat der FC Augsburg am vergangenen Samstag bewiesen. Das Team von Trainer Martin Schmidt kam in Dortmund mit 1:5 unter die Räder, vor allem in der zweiten Halbzeit wurde der FCA regelrecht vorgeführt.
“Hummels unter Druck setzen”
“Wir müssen den BVB schon im Aufbau stören. Vor allem Mats Hummels darf nicht unbedrängt die Bälle über unsere Kette spielen. Augsburg hat ihn völlig frei schalten und walten lassen, diesen Fehler dürfen wir nicht wiederholen”, warnt Beierlorzer vor den Spielmacher-Qualitäten des Dortmunder Rückkehrers.
Der BVB ist in Top-Form
Aber nicht nur Hummels wird eine Bedrohung für das Kölner Tor um Keeper Timo Horn sein. Die Offensive des BVB mit Marco Reus, Jadon Sancho, Paco Alcacer, Thorgan Hazard und Julian Brandt ist in bestechender Form und kann eine enorme Wucht entfalten. Man müsse es diesen Top-Spieler “so unangenehm wie möglich” machen, sagt Beierlorzer.
Der FC-Coach gab sich auf der obligatorischen Pressekonferenz vor dem Match jedenfalls selbstbewusst: “Wenn jeder bei uns an sein Top-Level herankommt, können wir gegen den BVB etwas holen.” Denn schließlich: “Wir sind auch nicht so schlecht.”
Dortmund und die schlechten Hannover-Erinnerungen
In Dortmund wird man diese Worte vernommen haben. Nach dem Traumstart am ersten Spieltag ist die Euphorie groß, aber Lizenzspieler-Chef Sebastian Kehl warnte in dieser Woche bereits: “In Köln erwartet uns ein komplett anderes Spiel. Darauf müssen wir vorbereitet sein.”
Ein Szenario wie in der vergangenen Saison soll sich aus BVB-Sicht nicht wiederholen. Auch damals gelang zum Start ein fulminanter Sieg (4:1 gegen RB Leipzig), am zweiten Spieltag quälte sich das Team von Lucien Favre dann aber nur zu einem müden 0:0 beim Aufsteiger Hannover 96.