Das ist ein echter Hammer: Uli Hoeneß wird bei der im November anstehenden Mitgliederversammlung des FC Bayern München nicht mehr als Präsident kandidieren. Auch sein Amt als Boss des Aufsichtsrates will der 67-Jährige abgeben – Hoeneß schmeißt komplett die Brocken hin! Die Meldung schlug am späten Dienstagabend ein wie eine Bombe, auch die Vertreter des FC Bayern wurden offenbar kalt erwischt. Als Nachfolger wird der ehemalige Adidas-Chef Herbert Hainer gehandelt. Ganz Fußball-Deutschland fragt sich nun: Was hat Uli Hoeneß zu diesem radikalen Schritt bewogen?
Als Arjen Robben und Franck Ribery im vergangenem Mai in ihrer letzten Partie für die Bayern noch einmal groß aufspielten und gegen Eintracht Frankfurt jeweils ein wunderschönes Tor erzielten, stand Uli Hoeneß mit hochrotem Kopf auf der Tribüne. Diesmal brachte den fülligen Bayern-Boss aber ausnahmsweise nicht die Wut in Wallung, sondern tiefgehende Rührung.
Wie lange weiß Hoeneß schon Bescheid?
Hoeneß liefen dicke Tränen über das Gesicht, der FCB-Präsident bekam sich überhaupt nicht mehr ein. Was Hoeneß vielleicht auch deshalb so bewegt, weil er da schon wusste, dass es auch für ihn die letzte Meisterschaft als aktives Mitglied der Bayern-Führung sein würde?
Kompletter Rückzug von allen Ämtern
Nach der Meldung vom Dienstagabend kann man dieses Szene jedenfalls so deuten. Denn die in puncto Bayern München stets bestens informierte Bild-Zeitung ließ die Bombe platzen: Uli Hoeneß stellt sich im November nicht zur Wiederwahl, der 67-Jährige gibt auch seinen Posten als Aufsichtsrats-Chef ab.
Gesundheit spielt eine Rolle
Wie zu hören ist, haben vor allem zwei Gründe zu der überraschenden Entscheidung geführt: Zum einen habe die Familie – speziell seine Frau – den Bayern-Präsidenten gedrängt, etwas kürzer zu treten. Die vergangenen Jahre inklusive der Haftzeit wegen Steuerhinterziehung seien auch gesundheitlich nicht spurlos an Hoeneß vorübergegangen.
Massive Kritik und peinliche Fehltritte
Darüber hinaus haben diverse Anfeindungen aus Fan- und Mitgliederkreisen offenbar einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Uli Hoeneß steht beim FC Bayern intern so stark in der Kritik wie nie zuvor in seiner über 40-jährigen Amtszeit.
Hoeneß war Teil der unfassbar peinlichen Pressekonferenz in der vergangenen Saison (“Die Würde des Menschen”) und erwies seinem Verein im Februar einen Bärendienst, als er vollmundig diverse Top-Transfers für den Sommer versprach (“Wenn Sie wüssten, wen wir alles schon sicher haben”). Hoeneß wirkte zuletzt wie aus der Zeit gefallen.
Bei der Jahreshauptversammlung 2018 war Hoeneß von einem Mitglied massiv angegangen worden. Der Bayern-Fan warf Hoeneß schlechten Stil, Korruption und Vetternwirtschaft vor – und erntete dafür viel Applaus. Hoeneß gab später zu, diese Szenen hätten ihn tief getroffen.
Oliver Kahn wird das neue Aushängeschild
Vom FC Bayern gab es zunächst keine offizielle Stellungnahme zu der Exklusiv-Meldung. Laut Bild-Zeitung steht der Entschluss aber fest und ist der Bayern-Führungsetage ebenfalls bekannt. Neben Ex-Adidas-Boss Hainer soll vor allem Oliver Kahn das neue Gesicht der Bayern werden. Der ehemalige Nationalkeeper soll mittelfristig den Job als Vorstandvorsitzender von Karl-Heinz Rummenigge übernehmen.