Nichts ärgert einen Sportdirektor wohl mehr, als wenn die Konkurrenz bei einem aussichtsreichen Transfer im letzten Moment dazwischen grätscht. Genau das ist Frank Baumann von Werder Bremen nun passiert – es geht dabei um die Personalie Benjamin Henrichs. Werder bemüht sich schon seit Wochen um ein Leihgeschäft mit Kaufoption, der Außenverteidiger vom AS Monaco soll der absolute Wunschspieler von Bremens Trainer Florian Kohfeldt sein. Jetzt deutet aber alles darauf hin, dass Henrichs im letzten Moment umschwenkt. Das neue Ziel: RB Leipzig. Dort könnte der deutsche Nationalspieler in der Champions League auflaufen. Ein Argument, dem Werder kaum etwas entgegen zu setzen hat.
Benjamin Henrichs hat in diesem Sommer erneut auf sich aufmerksam gemacht: Der Ex-Leverkusener spielte eine starke U21-Europameisterschaft und verstärkte damit das Interesse mehrerer Bundesligisten. Vor allem Werder Bremen und der FC Schalke 04 sollen Henrichs ganz oben auf der Liste haben, dabei galt Werder bis vor kurzem noch als Top-Favorit auf eine Verpflichtung.
Drei Länderspiele für Deutschland
Nun aber scheint RB Leipzig das Rennen um den begehrten Außenverteidiger zu machen, das berichten mehrere Medien übereinstimmend. Der 22-Jährige hat enormes Entwicklungspotenzial, hat bereits jetzt drei A-Länderspiele bei Joachim Löw absolviert und ist in der Abwehr variabel einsetzbar – das perfekte Profil also für RB-Trainer Julian Nagelsmann.
Monaco will Henrichs nicht verleihen
Für Leipzig sprechen bei dem Deal zwei wichtige Faktoren: Zum einen streben die Sachsen eine feste Verpflichtung an, während Bremen und Schalke eine Leihe bevorzugen. Henrichs aktueller Verein – der französische Top-Club AS Monaco – möchte den Deutsch-Ghanaer aber lieber verkaufen. Im Raum steht eine Ablösesumme von etwa 27 Millionen Euro.
Champions League lockt
Dazu kommt der sportliche Aspekt, der dem Vernehmen nach die Entscheidung des Spielers schon maßgeblich beeinflusst hat. RB Leipzig bietet Henrichs eine glänzende Perspektive, die Roten Bullen spielen in der nächsten Saison in der Königsklasse und wollen sich mittelfristig als dritte Kraft im deutschen Fußball etablieren.
Bremen verspricht Stammplatz
Noch hofft man bei Werder Bremen allerdings, den 22-Jährigen mit einer Stammplatz-Garantie umstimmen zu können. In Leipzig hätte Henrichs mit den beiden Nationalspielern Lukas Klostermann und Marcel Halstenberg namhafte Konkurrenz auf den defensiven Außenbahnen, in Bremen wäre Henrichs hingegen gesetzt.
Baldige Entscheidung pro Leipzig?
Henrichs stammt aus der Jugendabteilung von Bayer Leverkusen und schaffte bei der Werkself auch den Sprung zu den Profis. Im vergangenen Jahr wechselte der gebürtige Bocholter für rund 20 Millionen Euro zur AS Monaco, wo er in 22 Ligaeinsätzen einen Treffer erzielte. Jetzt zieht es Henrichs zurück nach Deutschland, aller Voraussicht nach zu RB Leipzig. Die Entscheidung dürfte noch in dieser Woche fallen.