Die 14. Saison der 3. Bundesliga, die am Freitag (23.07.2021) um 19 Uhr mit dem Auftaktspiel zwischen dem VfL Osnabrück und dem MSV Duisburg startet, gleicht einem Blick in die Fußballgeschichte. Viele Vereine können auf eine lange Tradition – einige sogar auf Meistertitel – zurückblicken, gleichzeitig aber von Abstürzen, Wiederaufbau und vergeblichen Hoffnungen erzählen. So passt es ins Bild, dass sich Trainer und Experten in diversen Umfragen nicht auf einen Favoriten einigen können. Unsere Sportwetten-Experten geben Ihnen einen Überblick, wer in der Saison 2021/2022 um den Aufstieg in die zweite Liga spielt und wer abstiegsgefährdet ist.
Ganz viel Tradition und vier Neulinge
Die 3. Liga, das ist auch in der kommenden Spielzeit vor allem ganz viel Tradition. Sechs ehemalige Bundesligisten sind dabei, darunter sind mit dem MSV Duisburg, dem 1. FC Kaiserslautern, Eintracht Braunschweig und dem TSV 1860 München sogar vier Gründungsmitglieder. Mit dem 1. FC Magdeburg spielt sogar ein Europapokalsieger mit.
Mit dem TSV Havelse, Viktoria Berlin und den beiden Zweitvertretungen von Borussia Dortmund und dem SC Freiburg sind vier sehr interessante Aufsteiger mit dabei. Vor allem der U-23 des BVB wird durchaus zugetraut, gleich im oberen Drittel der 3. Bundesliga mitzuspielen.
Im dritten Jahr in Folge kickt auch der Traditionsclub Waldhof Mannheim in der 3. Liga. Die Mannheimer hatten es 2019 nach langer Abstinenz zurück in den Profifußball geschafft. 2003 war der Klub aus der zweiten Bundesliga abgestiegen und seitdem in den Niederungen des Fußballs verschwunden.
Für Viktoria Berlin ist der Aufstieg in Liga 3 der größte Erfolg der Vereinsgeschichte – man darf gespannt sein, wie die Hauptstädter sich in der Saison 2021/2022 verkaufen werden.
Nach dem Abstieg der Amateure des FC Bayern sah es zunächst danach aus, als würde die 3. Bundesliga nach langer Zeit mal ohne Zweitvertretung eines Bundesligisten stattfinden. Aber dann schaften die Nachwuchs-Teams von Borussia Dortmund und des SC Freiburg jeweils die Meisterschaft in der Regionalliga. Vor allem der Freiburger Aufstieg war eine große Überraschung.
Als absoluter Favorit geht übrigens 1860 München in die neue Saison 2021/2022. Die Löwen werden von allen Buchmachern mit den besten Chancen auf den Aufstieg betraut. Und auch bei den vielen Fans der 60er ist die Sehnsucht nach der Rückkehr in die zweite Liga groß.
So läuft die Saison 2021/2022 in der 3. Bundesliga
Los geht es am Freitag (23.07.2021) mit dem Kracher zwischen dem VfL Osnabrück und dem MSV Duisburg. Nach dem 20. Spieltag, der am 18. Dezember endet, geht es in die Winterpause.
Ab dem 15. Januar 2022 rollt dann wieder der Ball. Letzter Drittliga-Spieltag ist am 14. Mai 2022. Anschließend folgen die Relegationsspiele zwischen dem 16 der 2. Bundesliga gegen den Dritten der 3. Liga. Sie sehen: Auch diesmal ist auch der Spielplan der 3. Liga sehr eng getaktet in der Saison 2021/2022.
Neue Besen kehren gut – oder doch nicht?
Sieben Klubs gehen die Saison mit einem neuen Trainer an. Neu dabei sind Christian Führmann (Braunschweig), Stefan Krämer (Magdeburg), Pavel Dotchev (Köln), Sven Hübscher (Münster), Jeff Saibene (Ingolstadt), Oliver Zapel (Großaspach) und Sebastian Hoeneß (Bayern München).
Die 5 Top-Transfers der 3. Liga im Überblick
Gerade einmal ein Viertel aller Drittliga-Klubs haben bisher in dieser Transferperiode Geld in die Hand genommen, um neue Spieler von anderen Klubs loszueisen. Die meiste Kohle gab dabei ein Neuling aus. Zugegeben: Diesem Aufsteiger fällt das Investieren jedoch deutlich leichter als allen anderen Klubs. Denn es ist die zweite Mannschaft des großen FC Bayern München.
Der Nachwuchs des deutschen Rekordmeisters belegt gleich die ersten beiden Plätze in Sachen Top-Transfers. Mit großem Abstand an der Spitze steht Sarpreet Singh. Der 20-Jährige gilt als großes Talent, kam nun für 650.000 Euro aus Neuseeland von Wellington Phoenix.
Der Offensivakteur mit indischen Wurzeln ist Neuseelands heißestes Versprechen für die Zukunft. Bevor er bei den Münchnern die große Bundesliga-Karriere einschlägt, soll er sich zunächst in der Reserve an die neue Heimat und den anderen Fußball gewöhnen.
- Platz 1: Sarpreet Singh, 650.000 €, FC Bayern II
- Rang 2: Timo Kern, 200.000, FC Bayern II
- Platz 3: Andri Runar Bjarnason, 190.000 €, 1. FC Kaiserslautern
- Rang 4: Nick Proschwitz, 100.000 €, Eintracht Braunschweig
- Platz 5: Maximilian Rohr, 85.000 €, Carl Zeiss Jena
Weiterer Zuschauerboom erwartet
In der vergangenen Saison strömten erstmals mehr als drei Millionen Fans in die Stadien im Schnitt waren es 8.132 pro Spiel. Seit drei Jahren steigen die Zuschauerzahlen. Das wird wohl auch in dieser Saison so sein.
Zwar sind mit Dynamo Dresden und Hansa Rostock zwei Zuschauermagneten aufgestiegen, doch dafür sind jetzt mit Osnabrück, Magdeburg, Duisburg und Mannheim vier Traditionsklubs mit großer Anhängerschaft neu dabei. Bleibt zu hoffen, dass die Stadien trotz Corona auch wieder voll sein können.
Kein Top-Favorit, aber die Traditionsvereine werden stark eingeschätzt
Wenig überraschend: Die Traditionsclubs sind wie üblich heiße Anwärter auf vordere Plätze. So erwartet der bekannte Wettanbieter Bet-at-Home vor allem 1860 München ganz vorne und vergütet einen Tipp auf die Löwen als Drittliga-Meister lediglich mit dem 6,0-fachen Einsatz.
Dahinter folgt der 1. FC Kaiserslauern mit einer 7,50-Quote – wohl allen voran aufgrund der starken Rückrunde. Das Spitzen-Quartett bei den Bookies wird mit dem 1. FC Magdeburg und Eintracht Braunschweig komplettiert. Für die beiden Teams liegt die Meisterquote bei Bet-at-Home bei 8,0 bzw. 9,0.
Kaiserslautern will unbedingt hoch
Seit dem Einstieg des Immobilien-Tycoons Flavio Becca darf beim 1. FC Kaiserslautern auch mal wieder über andere Dinge als Geld gesprochen werden. Mit einem Investment von 2,6 Mio. Euro hat der Luxemburger die Lizenz für die Roten Teufel in der 3. Liga gesichert – weitere 25 Millionen könnten folgen, um den Wiederaufstieg anzugreifen.
Der MSV Duisburg (Quote: 13,0) landet als weiterer klangvoller Name übrigens in der Reihenfolge erst an achter Stelle. Außenseiterchancen werden außerdem den Würzburger Kickers, dem Halleschen FC und sogar Türkgücu München eingeräumt. Auch Wehen Wiesbaden sollte man auf dem Zettel haben.
Havelse und Zwickau sind die größten Außenseiter
Umgekehrt lässt sich durch den Blick auf die höchsten Meister-Quoten auch feststellen, wen die Buchmacher als größte Außenseiter betrachten. Mit diesem wenig begehrenswerten Titel dürfen sich vor der Saison 2021/2022 der TSV Havelse und der FSV Zwickau schmücken.
Sollte einer dieser Klubs am Ende der Spielzeit wider Erwarten ganz oben landen, gäbe es das 80-fache (Havelse) oder das 50-fache (Zwickau) Ihres Einsatzes zurück. Als kleine Info am Rande: In der vorletzten Spielzeit galt Bayern II auch als krasser Außenseiter. Die Meister-Quote lag bei 80,0 – und die Bayern Amateure holten bekanntlich den Titel!
Mit Viktoria Berlin (Quote: 40,00) und Meppen (ebenfalls Quote 40,00) sind zwei weitere Teams laut Einschätzung der Buchmacher krasse Underdogs, auch Freiburg II (Quote 30,00) muss sich wohl eher nach unten als nach oben orientieren.
Die 3. Liga ist immer für Überraschungen gut
Fraglos sind die Quoten lediglich ein Indiz, zumal sich das Gesicht der Klubs und der Kader noch ordentlich verändern kann. Zudem kam es in den vergangenen Jahren immer wieder vor, dass mindestens eine Mannschaft ziemlich überraschend oben mitspielt, andersherum sich gleich mehrere vermeintliche Aufstiegskandidaten unheimlich schwer tun.
Vor drei Jahren wurden beispielsweise Kaiserslautern, Karlsruhe und Braunschweig als Top-Favoriten auf die Meisterschaft gehandelt – Meister wurde aber der VfL Osnabrück. Eines ist allerdings sicher: Die kommende Drittliga-Saison verspricht viel Spannung.
Wie und wo können Sie die 3. Liga im TV verfolgen?
Schon seit der Saison 2017/18 überträgt die Telekom alle 380 Spiele live. Für Mobilfunk- und/oder Festnetz-Kunden der Telekom ist die 3. Liga in den ersten zwölf Monaten inklusive, anschließend werden 4,95 Euro pro Monat fällig
Wer kein Telekom-Kunde ist, kann entweder ein Jahres-Abo (9,95 Euro pro Monat) oder ein Monatsabo (16,95 Euro) buchen. Die Telekom zeigt künftig an allen Spieltagen eine Live-Konferenz mit den mit den gleichzeitig stattfindenden Partien.
Aber auch im Free-TV kommen Fans der 3. Liga auf ihre Kosten. Die ARD beziehungsweise ihre dritten Programme übertragen 86 Partien live – im Fernsehen und Livestream.
Am ersten Spieltag wird die Partie zwischen dem Zweitliga-Absteiger VfL Osnabrück und dem ehemaligen Bundesligisten MSV Duisburg wahrscheinlich live in der ARD-Sportschau im Ersten zu sehen sein. Auch wird es wie gewohnt in der Sportschau jeden Samstag Spielzusammenfassungen der 3. Liga geben.
Unser Wett-Tipp für die 3. Liga-Saison 2021/2022
Fast alle Wettanbieter sehen am Ende der Saison die Mannschaft von 1860 München ganz vorne – und wir schließen uns da an. Das Team von Trainer Michael Köllner ist in der letzten Saison relativ unglücklich am Aufstieg gescheitert. Jetzt soll es 2022 unbedingt klappen.
1860 München konnte viele wichtige Spieler halten, auch das Umfeld und die Fanbasis sind eigentlich zu gut und zu groß für die 3. Liga. Klar ist aber auch, dass die dritte Liga immer ein wenig unberechenbar ist. Das gilt in Zeiten von Corona umso mehr. 1860 wird zunächst auf die komplette Unterstützung seiner Fans im Stadion verzichten müssen. Das ist durchaus ein Nachteil.
Aber dennoch: Wir legen uns in unserem Tipp auf 1860 München als Drittliga-Meister 2022 fest! Die Quote von 6,0 bei Bet-at-Home ist diese Wette allemal wert. Oder vielleicht haben Sie auch einen ganz anderen Verein auf dem Zettel, mit dem Sie im Mai 2022 den großen Gewinn für Ihre Meister-Wette feiern möchten?