
Am Montagabend fanden bei der U21-EM die letzten Gruppenspiele statt, jetzt stehen die Paarungen für das Halbfinale fest. Die deutsche Mannschaft trifft am Donnerstag um 18 Uhr (live im ZDF) auf das Überraschungsteam aus Rumänien. Das zweite Semifinale bestreiten die Teams aus Spanien und Frankreich – die italienischen Gastgeber sind bereits ausgeschieden. Deutschland geht als Favorit in das Match, trifft aber auf eine echte Top-Mannschaft. Herausragend bei den Rumänen ist Ianis Hagi – der Sohn des einstigen Weltstars Gheorghe Hagi.
Die Italiener hatten es schon vorher befürchtet – und genau so kam es dann auch: Bei einem Unentschieden zwischen Frankreich und Rumänien wären die Gastgeber sicher aus dem Turnier gewesen. Die Partie endete 0:0, was die Franzosen und Rumänen beide ins Halbfinale brachte.
Kein Nichtangriffspakt zwischen Frankreich und Rumänien
Wer jetzt aber an eine Neuauflage der “Schande von Gijón” denkt, liegt falsch. Bei der Weltmeisterschaft 1982 hatten Deutschland und Österreich mit einem skandalösen Nichtangriffspakt genau das Ergebnis erzielt, das beide zum Weiterkommen brauchten.
Diesmal bemühten sich Frankreich und Rumänien aber von der ersten Minute an, jeden Verdacht sofort zu entkräften. Es war ein intensives Match, in dem sich beide Teams nichts schenkten. Dass es am Ende tatsächlich mit einem Unentschieden ausging, war sportlich vertretbar und schlichtweg leistungsgerecht.
Deutschland im Halbfinale favorisiert
Damit bekommt es die deutsche Mannschaft um Trainer Stefan Kuntz nun also mit den Rumänen zu tun. Bei den Buchmachern ist Deutschland der klare Favorit, die Quoten auf einen deutschen Sieg liegen derzeit zwischen 1,52 und 1,60. Aber Vorsicht: Rumänien ist die absolute Überraschungsmannschaft des Turniers.
In der Vorrunde beeindruckte das Team von Trainer Mirel Radoi durch spektakuläre Siege gegen Kroatien (4:1) und England (4:2).
Hagi ist der Star der Rumänen
Auch das abschließende Remis gegen die hoch gehandelten Franzosen muss man als äußerst respektabel werten. Zentrale Figur bei den Rumänen ist Mittelfeld-Regisseur Ianis Hagi, der damit in die Fußstapfen seines berühmten Vaters tritt. Gheorghe Hagi war einst ein gefeierter Star beim FC Barcelona.
DFB-Torwart Nübel weiter in Top-Form?
Gut möglich, dass es am Donnerstag im Stadion Renato Dall'Ara in Bologna mehrfach zu dem Duell zwischen Hagi und dem deutschen Torwart Alexander Nübel kommen wird. Der DFB-Keeper ist bis jetzt der beste Torhüter des Turniers – trotz eines unglücklichen Elfmeters, den er gegen Österreich verschuldete.
“Alex spielt ein überragendes Turnier. Da muss ich ihm ein großes Kompliment machen. Wir können uns komplett auf ihn verlassen, das gibt der gesamten Mannschaft ein gutes Gefühl”, sagte jüngst der deutsche Top-Torschütze Luca Waldschmidt.
Spanien gegen Frankreich leicht in der Favoritenrolle
Im zweiten Halbfinale treffen Spanien und Frankreich aufeinander, beide Teams konnten im bisherigen Turnierverlauf nicht komplett überzeugen. Die Spanier kassierten zum Auftakt sogar eine Niederlage gegen Italien (1:3), berappelten sich dann aber zwei Siegen gegen Belgien (2:1) und Polen (5:0).
Die als Mitfavorit gehandelten Franzosen taten sich gegen England sehr schwer und drehten die Partie erst in der Schlussphase. Dem 2:1-Sieg folgte ein knappes 1:0 gegen Kroatien und das torlose Remis gegen Rumänien. Die Buchmacher sehen jetzt in Spanien den leichten Favoriten.