Watzke verteidigt Hummels: “BVB war immer sein Herzensverein”

Simon Schneider | am: 20.06.19
Hummels Ablöse
BVB-Boss Hans Joachim Watzke freut sich über die Rückkehr von Mats Hummels: “Borussia Dortmund war immer sein Herzensverein.” (Foto: foto2press)

Der spektakuläre Wechsel von Ex-Nationalspieler Mats Hummels von Bayern München zu Borussia Dortmund schlägt weiter hohe Wellen. Jetzt haben sich mit Hans-Joachim Watzke und Michael Zorc erstmals die Bosse des BVB zu dem Transfer geäußert. Außerdem sickern weitere Hinrergründe der Rückhol-Aktion durch. Demnach ist die Initiative für den Deal von Hummels selbst ausgegangen, nachdem man dem 30-Jährigen in München klar zu verstehen gegeben hatte, dass er keine Aussicht auf einen Stammplatz in der Innenverteidigung habe.

Wer noch vor wenigen Wochen auf eine Rückkehr von Mats Hummels zu Borussia Dortmund gewettet hätte, der könnte sich inzwischen wohl über einen warmen Geldregen freuen. Denn selbst absolute Insider hatten die Entwicklung der vergangenen Tage nicht auf dem Zettel.

Wechsel ging schnell über die Bühne

Dann ging aber doch alles ganz schnell: Am vergangenen Freitag hatten Sky und die Bild-Zeitung den Deal exklusiv angekündigt, am Mittwoch hab es dann schon die offizielle Bestätigung der beiden Vereine. Mats Hummels weilt noch im Urlaub und hat noch kein Statement zu seinem überraschenden Wechsel abgegeben.

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Watzke will BVB-Fans beschwichtigen

Dafür sprachen nun erstmals die beiden Macher des BVB. Und Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke und Sportdirektor Michael Zorc scheinen sehr bemüht, die teilweise große Ablehnung im Lager der BVB-Fans einzudämmen.

“Der BVB war immer der Herzensverein von Mats Hummels”, sagte Watzke in einem Interview mit den Ruhr Nachrichten. Seit seinem Wechsel zu den Bayern im Jahr 2016 sei man immer in engem Kontakt geblieben. Schon zum Abschied hatte Watzke dem Abwehrspieler damals eine Rückkehr in Aussicht gestellt: “Du wirst bei uns immer extrem willkommen sein.”

Hummels bei Bayern nicht mehr gefragt

Die Verhandlungen hatten schnell Fahrt aufgenommen, nachdem Hummels den Bayern seinen Wechselwunsch mitgeteilt hatte. Wie zu hören ist, hatte der Rekordmeister dem 30-Jährigen zuvor unmissverständlich klar gemacht, dass Niklas Süle und Rekordeinkauf Lucas Hernandez in der kommenden Saison als Innenverteidiger-Duo gesetzt seien.

Bayern legt Hummels keine Steine in den Weg

Danach ist bei Hummels offenbar schnell die Entscheidung gereift, nach Dortmund zurückzukehren. Hans-Joachim Watzke betonte die “seriösen und verlässlichen” Verhandlungen mit dem Bayern. Watzke und Bayerns Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge pflegen ein außergewöhnlich gutes Verhältnis, auch das dürfte den Transfer vereinfacht haben. Er habe “großen Respekt” davor, dass die Bayern dem Wunsch von Hummels entsprochen hätten, so Watzke.

Kampfansage des BVB in puncto Meisterschaft

Mats Hummels ist bisher der Königstransfer der Dortmunder, die sich außerdem schon die drei Nationalspieler Julian Brandt (Leverkusen), Thorgan Hazard (Gladbach) und Nico Schulz (Hoffenheim) geschnappt haben. Der BVB wird in der nächsten Saison eine bärenstarke Mannschaft ins Rennen schicken, was Hans-Joachim Watzke zu einer klaren Kampfansage an die Bayern verleitet: “Wir werden in die Spielzeit mit der Maßgabe gehen, ohne Wenn und Aber um die Deutsche Meisterschaft mitspielen zu wollen.”

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Zorc lobt Hummels' Führungsqualitäten

BVB-Sportdirektor Michael Zorc äußerte sich derweil gegenüber der Funke Mediengruppe zur Motivation von Hummels: “Mats hat richtig Lust auf die Sache, sonst macht er so etwas ja nicht. Das ist kein einfacher Schritt. Es ist noch mal ein Aufbruch für ihn. Das gefällt mir.”

Hummels soll bei der Borussia dafür sorgen, dass die vor allem in der Rückrunde viel zu anfällige Defensive wieder stabiler wird. Der 30-Jährige wird wohl mit Manuel Akanji ein zweifellos vielversprechendes Pärchen in der Innenverteidigung bilden. “Mats ist nicht nur ein gestandener Bundesliga-Spieler, der alles mitbringt, sondern er ist auch eine ganz wichtige Führungspersönlichkeit auf und außerhalb des Platzes”, so Zorc gegenüber der Bild-Zeitung.

 

Simon Schneider Seit etwa 15 Jahren ist Simon im Sportjournalismus aktiv. Seine Karriere begann bei einem Online-Portal und setzte sie anschließend als freiberuflicher Redakteur bei einem großen Sportverlag, der Sport-Revue, fort. Neben seinem umfassenden Fachwissen im Fußballbereich ist er besonders versiert in den Disziplinen Fußball, Esports und Skisport. In seiner aktuellen Position bei der Sp24 hat er sein Themenfeld um Tennis, MMA und Politik erweitert und ist für das aktuelle Nachrichtengeschehen verantwortlich.

Auch in der Redaktion ist Simon als vielseitiger Wett-Experte bekannt, der eine der höchsten Erfolgsquoten aufweist. mehr lesen