Dass sich die Wege von Jerome Boateng und dem FC Bayern München in diesem Sommer trennen werden, steht so gut wie fest. Der Innenverteidiger hat beim deutschen Meister zwar noch einen Vertrag bis zum Jahr 2021, aber beide Seiten drängen auf einen Wechsel. Bayerns Präsident riet Boateng vor kurzem sehr direkt, sich einen neuen Verein zu suchen. Die große Frage lautet jetzt: Wer schnappt sich den 76-fachen deutschen Nationalspieler? Experte Stefan Effenberg hat jetzt Borussia Dortmund wärmstens empfohlen, über einen Transfer nachzudenken.
Wechselt Jerome Boateng ausgerechnet zu Bayerns größtem, nationalen Rivalen? Wenn es nach Stefan Effenberg geht, würde ein Transfer des Abwehrspielers zu Borussia Dortmund absolut Sinn ergeben. In seiner aktuellen Kolumne beim Online-Portal “t-online.de” schrieb Effenberg: “Boateng wäre für den BVB der perfekte Stabilisator, um den Kampf um die Meisterschaft ernsthaft annehmen und sogar gewinnen zu können.”
Hoeneß: “Wäre besser, wenn er geht”
Aus Sicht von Effenberg sei ein solches Szenario durchaus “realistisch”, da Boateng den FC Bayern definitiv verlassen werde. Dafür gibt es zwar offiziell noch keine Bestätigung, aber Boateng hat bei den Bayern keine Zukunft mehr – so viel ist nach den jüngsten Aussagen von Uli Hoeneß klar.
“Wir kriegen jetzt noch Pavard und Hernandez, außerdem haben wir Hummels und Süle. Und Jerome hat in den letzten Wochen bewiesen, dass er kein Mann für die Bank ist. Damit kommt er nicht klar. Es wäre besser für ihn, zu gehen. Und wir wissen ja auch, dass ein Berater bereits Vereine sucht”, so Hoeneß am Rande der Meisterfeier.
Paris, Inter und Juve wohl interessiert
Wohl sicher ist nach übereinstimmenden Medienberichten, dass Paris Saint Germain und die beiden italienischen Top-Clubs Inter Mailand und Juventus Turin ein großes Interesse an Boateng haben. Mit Inter soll es bereits erste Verhandlungen gegeben haben.
Effenberg rät dem BVB zu einer Verpflichtung
TV-Experte Stefan Effenberg – der mit den Bayern 2001 die Champions League gewann – bringt nun auch Borussia Dortmund als möglichen Abnehmer für den 30-Jährigen ins Spiel: “Dem BVB haben in der letzten Saison ein, zwei erfahrene Spieler für einen Titel gefehlt – gerade in der Innenverteidigung. Dortmund sollte sich deshalb wirklich Gedanken machen über die Personalie Jerome Boateng.”
Boateng wäre in Dortmund Top-Verdiener
Ob eine Verpflichtung von Boateng für die Bosse der Borussia aber ernsthaft in Frage kommt, darf bezweifelt werden. Der Abwehrspieler verdient bei den Bayern mehr als zehn Millionen im Jahr.
Sollte Boateng nicht erhebliche Abstriche machen, käme ein solches Gerhalt für den BVB wohl kaum in Frage. Denn damit würde Boateng – im Herbst seiner Karriere – zu den absoluten Spitzenverdienern in Dortmund gehören. Dazu käme auch die Ablösesumme, die wohl im Bereich von 25 Millionen Euro liegen soll.
Kein Bedarf in der Innenverteidung
Und dann ist da ja auch noch der sportliche Aspekt: Speziell in der Innenverteidigung ist Borussia Dortmund eigentlich glänzend aufgestellt. Mit Manuel Akanji, Dan-Axel Zagadou und Abdou Diallo hat der BVB drei Top-Spieler, die zudem noch erhebliches Entwicklungspotenzial haben. Es ist kaum vorstellbar, dass Dortmund dies Entwicklung durch eine Boateng-Verpflichtung bremsen würde.
Zweifel am Charakter
Letztlich wäre auch fraglich, ob Jerome Boateng als Typ nach Dortmund passen würde. Der gebürtige Berliner mit Hang zur Glamour-Welt hat sich in den vergangenen Wochen bei den Bayern den Ruf als “Stinkstiefel” eingebrockt. Beim BVB ist es ein wichtiger Teil der Philosophie, nur Spieler zu verpflichten, die auch charakterlich zum Club passen. Schon an dieser Stelle wäre die Tür für Boateng wohl geschlossen.