Trotz wachsender Kritik: Favre-Entlassung ist beim BVB kein Thema

Simon Schneider | am: 02.05.19
Favre verlängert wohl Vertrag
Er wird auch in der kommenden Saison auf der Trainerbank von Borussia Dortmund sitzen: Lucien Favre. (Foto: foto2press)

Die bittere Derby-Niederlage gegen Schalke steckt dem BVB noch in den Knochen, auch die Chancen auf die Meisterschaft sind auf ein Minimum gesunken. Bei Fans und Experten ist in der Rückrunde vor allem Trainer Lucien Favre in die Kritik geraten. Dem Schweizer werden Defizite in den Bereichen Kommunikation und Motivation vorgeworfen. Die Dortmunder Bosse haben Favre nun trotzdem das Vertrauen ausgesprochen. Ein Trainerwechsel steht bei der Borussia nicht zur Debatte.

Der BVB hat im vergangenen Sommer einen Umbruch vollzogen. Nach der enttäuschenden Vorsaison unter den glücklosen Trainer Peter Bosz und Peter Stöger hatten die Verantwortlichen einen Neustart ausgerufen. Lucien Favre kam als neuer Coach, auch das Gesicht der Mannschaft wurde deutlich verändert.

Erwartungen übertroffen

Angesichts dessen kann die laufende Spielzeit eigentlich nur als Erfolg betrachtet werden. Der BVB hat bis jetzt nur vier Spiele verloren und die Qualifikation für die Champions League bereits in der Tasche. Drei Spieltage vor Schluss liegt Dortmund nur zwei Zähler hinter dem Tabellenführer Bayern München, es besteht also sogar noch die Chance auf die Meisterschaft.

Schwache Rückrunde

Und trotzdem hat sich beim BVB zuletzt eine deutliche Unzufriedenheit bemerkbar gemacht. Denn zur Wahrheit gehört auch: Das Team von Lucien Favre hat neun Punkte Vorsprung auf die Bayern verspielt, in der Rückrundentabelle liegt die Borussia nur auf Platz fünf.

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Wurde der Titel leichtfertig verspielt?

Es gibt nicht wenige in Dortmund, die sagen, dass der BVB so schnell nicht mehr so nah an die Meisterschaft kommen wird. Der Titel sei vor allem durch die unnötigen Punktverluste gegen Düsseldorf, Nürnberg, Augsburg und Hoffenheim leichtfertig aus der Hand gegeben worden.

Favre ist kein Motivator

Nach der deprimierenden 0:5-Klatsche im Spitzenspiel gegen die Bayern wurde die Kritik an Trainer Lucien Favre erstmals laut. Die Ansprache des stillen Schweizers sei nicht emotional genug, er vermittle den Spielern nicht den Glauben an die Meisterschaft.

Dazu kamen taktische Vorwürfe, wie etwa die nicht enden wollende Schwäche bei gegnerischen Standardsituationen. In dieser Phase gab es in Dortmund sogar Gerüchte um David Wagner, der nun wohl bei Schalke 04 landen wird.

Jobgarantie für die nächste Saison

In der Vereinsführung behält man derweil die Nerven. Unabhängig vom Ausgang der Saison hat BVB-Sportdirektor Michael Zorc jetzt bestätigt, dass ein Trainerwechsel beim BVB nicht in Frage kommt. Favre bekommt eine Jobgarantie: “Wir gehen definitiv mit ihm in die neue Saison”, so Zorc im Interview mit dem kicker-Sportmagazin.

Vertrag noch bis 2020

Der Vertrag des Trainers läuft noch bis zum Jahr 2020. Gut möglich, dass im kommenden Sommer eine Verlängerung bekanntgegeben wird. “Wir haben ein sehr großes Vertrauensverhältnis und werden entsprechende Gespräche führen”, bestätigte Michael Zorc.

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Hat Favre die Meisterschaft wirklich schon abgehakt?

Ob Lucien Favre in dieser Saison noch an den Titel glaubt, ist weiterhin unklar. Nach der Pleite gegen Schalke hatte der Coach zunächst resigniert: “Die Meisterschaft ist verspielt.”

Das hatte den BVB-Bossen allerdings gar nicht gefallen. Noch bevor auch die Bayern einen Tag später in Nürnberg patzten, hatte Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke gesagt: “Das war eine spontane Reaktion, die der Enttäuschung nach dem Spiel geschuldet war. Natürlich geben wir erst auf, wenn wir auch rechnerisch keine Chance mehr haben. Das sind wir unseren Fans schuldig.”

Samstag in Bremen

Am kommenden Samstag wartet auf die Borussia das schwere Auswärtsspiel beim SV Werder Bremen. Der BVB muss auf den rotgesperrten Marco Reus verzichten, reist aber trotzdem als leichter Favorit an die Weser: Bei 22bet gibt es für einen Dortmunder Auswärtssieg die starke Quote von 2,23.

 

Simon Schneider Seit etwa 15 Jahren ist Simon im Sportjournalismus aktiv. Seine Karriere begann bei einem Online-Portal und setzte sie anschließend als freiberuflicher Redakteur bei einem großen Sportverlag, der Sport-Revue, fort. Neben seinem umfassenden Fachwissen im Fußballbereich ist er besonders versiert in den Disziplinen Fußball, Esports und Skisport. In seiner aktuellen Position bei der Sp24 hat er sein Themenfeld um Tennis, MMA und Politik erweitert und ist für das aktuelle Nachrichtengeschehen verantwortlich.

Auch in der Redaktion ist Simon als vielseitiger Wett-Experte bekannt, der eine der höchsten Erfolgsquoten aufweist. mehr lesen