Nach Sieg in Tottenham auf Finalkurs: Das Ajax-Märchen geht weiter

Simon Schneider | am: 01.05.19
Ajax fast schon im Champions League Finale
Er erzielte am Dienstag in Tottenham das goldene Tor für Ajax Amsterdam: Donny van de Beek (Foto: Marco Canoniero / Shutterstock.com)

Ajax Amsterdam bleibt in dieser diesjährigen Champions League der Auswärtsschreck: Nach den Siegen bei Real Madrid (4:1) und Juventus Turin (2:1) gewannen die Niederländer am Dienstag auch bei den Tottenham Hotspur. Durch das 1:0 in London hat Ajax nun beste Chancen auf das Erreichen des Endspiels in der Königsklasse. Das Rückspiel im Halbfinale findet am 8. Mai in der Johan Cruyff Arena in Amsterdam statt.

Die Buchmacher hatten die junge Ajax-Mannschaft gegen den Tabellendritten der Premier League überraschend zum Favoriten erkoren – und lagen offenbar goldrichtig. Vor allem in der ersten Halbzeit dominierte Ajax die Spurs nach Belieben, am Ende war der Auswärtssieg absolut verdient.

Tottenham kann Kane und Son nicht ersetzen

Ajax trat von Beginn an mutig auf, war auf Ballbesitz aus – und drängte Tottenham in die eigene Hälfte. Bei den Spurs machte sich das Fehlen des verletzten Kapitäns Harry Kane und des gelbgesperrten Heung-Min Son bemerkbar, offensiv kam von der Mannschaft von Trainer Mauricio Pochettino in der ersten Hälfte so gut wie gar nichts.

Van de Beek kann sich die Ecke aussuchen

Hakim Ziyech vergab die erste Top-Chance für Ajax (14.), aber nur eine Minute später klingelte es im Kasten der Gastgeber: Ziyech steckte den Ball perfekt zu Donny van de Beek, der vor dem Tor fast schon absurd viel Zeit hatte und den Ball mühelos in die lange Ecke schob.

Die besten Quoten für Ajax vs. Tottenham (08.05.) Tolle Livewetten Keine Wettsteuer Bis zu 150 € Bonus

Spurs-Fans geschockt

Bis auf die tobenden Ajax-Fans war die über 60.000 Zuschauer im Tottenham Hotspur Stadium in London geschockt. Auch die Hoffnung auf eine Abseitsposition erfüllte sich für die Engländer nicht: Es war durchaus knapp, aber der Treffer wurde vom Video-Assistenten überprüft und letztlich anerkannt.

Vertonghen schwer verletzt

Und für Tottenham kam es noch schlimmer: In der 39. Minute wurde Jan Vertonghen bei einem Luftkampf heftig von Ajax-Keeper Andre Onana erwischt. Der Belgier blutete stark und musste kurze Zeit später ausgewechselt werden. Vertonghen taumelte benommen in die Kabine, für ihn kam überraschend Moussa Sissoko, der gerade erst von einer längeren Verletzungspause genesen war.

Kaum Chancen für die Spurs

Spurs-Coach Pochettino stellte in der Halbzeit das System um. Tottenham agierte jetzt mit einer Viererkette – und bekam deutlich besseren Zugriff. Die Spurs hatten jetzt ein deutliches Übergewicht, konnten sich aber so gut wie keine zwingenden Torchancen herausspielen. Stets war der letzte Pass oder der Abschluss zu ungenau, Ajax verteidigte allerdings auch sehr geschickt.

Neres vergibt die Vorentscheidung

“Heute haben wir bewiesen, dass wir auch in der Defensivarbeit sehr gut funktionieren”, sagte Torschütze Donny van de Beek nach dem Schlusspfiff. Die Niederländer standen aber nicht nur hinten sicher, sondern waren immer wieder bei Kontern gefährlich. Einer davon hätte in der 78. Minute fast zu Vorentscheidung geführt, aber David Neres traf nach herrlicher Kombination über Tadic und Ziyech nur den Pfosten.

Die besten Quoten für Ajax vs. Tottenham (08.05.) Tolle Livewetten Keine Wettsteuer Bis zu 150 € Bonus

“Noch ist nichts entschieden”

Das verleitete Ajax-Kapitän Matthijs de Ligt nach der Partie zu einem eher zurückhaltenden Statement: “Unsere Ausgangsposition ist jetzt ganz okay, mehr aber auch nicht. Sie hätte viel besser sein können, wenn der Ball von David ins Tor statt an den Pfosten gegangen wäre.” Das sah auch Ajax-Trainer Erik ten Hag so: “Noch ist nichts entschieden.”

Ajax vor dem Finaleinzug

Die Spurs können im Rückspiel immerhin wieder auf Heung-Min Son zurückgreifen. Tottenham wird die Tore des Südkoreaners dringend brauchen, sonst ist das Halbfinale definitiv Endstation. Für Ajax geht das Märchen hingegen weiter. Alles andere als der Einzug ins Finale (1. Juni in Madrid) wäre jetzt eine Überraschung.

 

Simon Schneider Seit etwa 15 Jahren ist Simon im Sportjournalismus aktiv. Seine Karriere begann bei einem Online-Portal und setzte sie anschließend als freiberuflicher Redakteur bei einem großen Sportverlag, der Sport-Revue, fort. Neben seinem umfassenden Fachwissen im Fußballbereich ist er besonders versiert in den Disziplinen Fußball, Esports und Skisport. In seiner aktuellen Position bei der Sp24 hat er sein Themenfeld um Tennis, MMA und Politik erweitert und ist für das aktuelle Nachrichtengeschehen verantwortlich.

Auch in der Redaktion ist Simon als vielseitiger Wett-Experte bekannt, der eine der höchsten Erfolgsquoten aufweist. mehr lesen