Die beeindruckende Serie des SV Werder Bremen geht weiter: Am Mittwoch blieb die Mannschaft von Trainer Florian Kohfeldt auch im zwölften Pflichtspiel im Jahr 2019 ungeschlagen und zog durch einen 2:0-Sieg gegen Schalke 04 ins Halbfinale des DFB-Pokals ein. Werder war gegen die spielerisch limitierten Gastgeber das routiniertere Team, am Ende sorgten zwei Traumtore von Rashica und Klaassen für die Entscheidung. Die Werder-Fans träumen nun von einem Halbfinale gegen den norddeutschen Erzrivalen HSV.
“Wir haben hier nicht im Hurra-Stil gewonnen, das war ein sehr hartes Stück Arbeit. Schalke hat gut verteidigt, aber wir haben inzwischen die Qualität, auch solche Spiele dann dank unserer individuellen Klasse zu gewinnen”, bilanzierte Bremens Trainer Florian Kohfeldt nach der Partie – und traf damit den Nagel auf den Kopf.
Kaum Torszenen in der ersten Halbzeit
Den knapp 62.000 Zuschauern in der Schalker Veltnis-Arena hatte sich in den 90 Minuten zuvor wahrlich kein Fußball-Leckerbissen geboten – was vor allem an den Gastgebern lag. Bei Huub Stevens scheint auch nach 20 Jahren immer noch das Motto “Die Null muss stehen” zu herrschen, denn Schalke rührte mächtig Beton an.
Vor allem in der ersten Halbzeit gab es nahezu keine Torszenen, beide Mannschaften vermieden das letzte Risiko und neutralisierten sich in Mittelfeld. Da war es fast logisch, dass eine Standardsituation für die gefährlichste Szene des ersten Durchgangs sorgte: Nach einem Freistoß hatte Salif Sané die Führung für Schalke auf dem Kopf (27.).
Burgstaller trifft nur den Pfosten
Von Bremens gefürchteter Offensive war in der ersten Hälfte kaum etwas zu sehen, erst zwei Minuten vor dem Halbzeitpfiff tauchte Werder halbwegs gefährlich vor dem Schalker Tor auf: Maximilian Eggestein hatte seinen Bruder Johannes bedient, dessen Abschluss ging allerdings klar am Kasten der Königsblauen vorbei.
Die zweite Halbzeit begann deutlich schwungvoller – und gleich hatte Schalke die bis dahin größte Chance: Nach einer Ecke scheiterte Stürmer Guido Burgstaller am Pfosten (52.). Auch Bremen tat jetzt mehr für die Offensive und ging schließlich durch ein absolutes Traumtor in Führung.
Traumtor von Rashica
Schalkes Verteidiger Bastian Oczipka spielte einen katastrophalen Fehlpass, der von Friedl abgefangen wurde. Der leitete den Ball sofort weiter zu Milot Rashica – und der 22-Jährige jagte das Leder aus 20 Metern unhaltbar ins Eck (65.).
Werder blieb jetzt am Drücker und drängte auf die Entscheidug. Nach einer schönen Kombination auf der linken Seite kam der Ball über Augustinsson zu Davy Klaassen, der aus spitzem Winkel mit dem Außenrist zum 0:2 traf (72.). “Das war genau so gewollt, ein super Tor”, kommentierte der Niederländer nach der Partie die Szene.
Werder-Fans hoffen jetzt auf ein Halbfinale gegen den HSV
Damit war die Partie entschieden, Werder brachte den Vorsprung in der Schlussphase sicher über die Bühne. Einziger Wermutstropfen war die überflüssige Gelb-Rote Karte für Nuri Sahin in der 90. Minute, der ehemalige Dortmunder wird dadurch das Halbfinale verpassen.
Damit geht der Traum vom Pokalsieg für Werder weiter. Die Hanseaten hatten den Cup auch 1999 und 2009 gewonnen, nach dem Gesetz der Serie müsste im Mai 2019 also wieder ein Werder-Kapitän den Pott in den Berliner Nachthimmel recken. Die Fans hoffen bei der Auslosung am Sonntag zunächst mal auf ein Halbfinale gegen den HSV.
Sonntag in Gladbach nur Außenseiter
Aber auch in der Bundesliga erst Bremen derzeit auf Kurs. Das erklärte Saisonziel – die Qualifikation für einen internationalen Wettbewerb – ist greifbar nah. Mit einem Sieg in Gladbach (Sonntag um 18 Uhr) könnte Werder seine Ausgangsposition weiter verbessern, dort ist die Kohfeldt-Elf mit einer Quote von 3,42 (22bet) aber nur Außenseiter.