Die Leverkusener Hoffnungen auf die Teilnahme an der Champions League haben am Freitag einen herben Dämpfer erhalten: Die Mannschaft von Trainer Peter Bosz unterlag in Hoffenheim deutlich mit 1:4 und rutschte in der Tabelle weiter ab. Für die Gastgeber ist das internationale Geschäft hingegen wieder in Reichweite, entsprechend groß war der Jubel bei der TSG. Matchwinner für Hoffenheim war Ishak Belfodil, der Stürmer erzielte zwei Treffer und bereitete ein Tor direkt vor.
Das Duell zwischen der TSG Hoffenheim und Bayer Leverkusen hatte für beide Vereine richtungsweisende Bedeutung, das war schon vor dem Anpfiff klar. Beide Teams kämpfen um Europa, vor allem in Leverkusen träumt man insgeheim noch immer von der Königsklasse.
Ist der Zauber von Bosz schon verflogen?
Wie bitter das Resultat aus Sicht der Werkself am Ende war, konnte man an den Gesichtern der Leverkusener Spieler nach dem Abpfiff ablesen. Bis vor wenigen Wochen war Bayer noch das beste Team der Rückrunde, inzwischen scheint der Zauber des neuen Trainers Peter Bosz aber verflogen.
Drei der vergangenen fünf Spiele wurden verloren, dabei kassierte Leverkusen satte zwölf Gegentore – das ist deutlich zu viel für eine vermeintliche Spitzenmannschaft.
Volland vergibt den Doppelpack
Auch am Freitag in Hoffenheim zeigten sich wieder die zwei Gesichter der Bosz-Elf: Die erste Halbzeit gehörte eindeutig Leverkusen, aber je länger die Partie dauerte, desto besser bekam Hoffenheim das Match in den Griff.
Die Hausherren waren zwar mit dem ersten Angriff prompt durch Belfodil in Führung gegangen (10.), aber schon wenige Minuten später gelang Kevin Volland gegen seinen Ex-Club der hochverdiente Ausgleich. Bayer blieb am Drücker und hätte eigentlich nachlegen müssen, aber erneut Volland vergab eine hundertprozentige Chance zum 1:2.
Eigentor von Sven Bender
Leverkusen hatte dann Pech, dass sowohl Karim Bellarabi (26.) als auch Lars Bender (37.) verletzt vom Feld mussten, dadurch ging der Werkself die Ordnung etwas verloren. Das nutzte Hoffenheim in der zweiten Hälfte aus: Ein Schuss von Nadiem Amiri wurde von Sven Bender unhaltbar ins eigene Tor zum 2:1 abgefälscht (51.).
Kramaric macht den Deckel drauf
Bayer versuchte jetzt zu antworten, aber die Gastgeber waren einfach das effektivere Team. In der 61. Minute spielte Florian Grillitsch einen langen Pass auf Belfodil, der Weiser düpierte und zum 3:1 einnetzte.
Die endgültige Entscheidung besorgte schließlich Andrej Kramaric, der einen hervorragend gespielten Konter mit dem 4:1 abschloss (79.). Der Kroate machte sich damit zum Rekordtorjäger in der Geschichte der TSG Hoffenheim.
Nagelsmann: “Das war unsere letzte Chance”
“Durch die beiden Auswechslungen in der ersten Halbzeit haben wir die Orientierung verloren. Danach haben wir schlecht verteidigt und vorne unsere Chancen nicht genutzt. Unterm Strich ist das eine bittere, aber gerechte Niederlage”, analysierte Bayer-Coach Peter Bosz später.
Sein Pendant Julian Nagelsmann war hingegen komplett zufrieden: “Das war heute unsere letzte Chance, um oben dran zu bleiben. Die haben wir genutzt.”
Bayer kommende Woche gegen Leipzig
Durch den Sieg ist Hoffenheim in der Tabelle bis auf einen Punkt an Leverkusen herangerückt. Am nächsten Spieltag geht das Fernduell um Europa weiter: Dann hat Leverkusen das schwere Heimspiel gegen RB Leipzig vor der Brust. Hoffenheim tritt auswärts beim FC Augsburg an.