FC Southampton: Hasenhüttl verhängt Internetverbot wegen Online-Zockerei

Simon Schneider | am: 29.03.19
Hasenhüttl verbietet Videospiele
Ralph Hasenhüttl will dafür sorgen, dass seine Spieler beim FC Southampton in der Nacht vor einem Spiel nicht zu lange Videospiele zocken. (Foto: foto2press)

Ungewöhnliche Maßnahme von Ralph Hasenhüttl: Der Trainer des FC Southampton lässt im Teamhotel ab sofort das WLAN blockieren. Der Grund ist das stundenlange Online-Zocken seiner Spiele, auch in der Nacht vor wichtigen Spielern. Hasenhüttl verglich die Abhängigkeit von Videospielen sogar mit einer Alkoholsucht. Man müsse die Spieler vor diesen Gefahren schützen.

Nachdem es entsprechende Gerüchte gegeben hatte, stellte ein Journalist auf der obligatorischen Pressekonferenz vor dem Spiel in Brighton (Samstag) die folgenschwere Frage. Ob es denn stimmt, dass im Mannschaftshotel das Internet abgeschaltet werde?

Videospiele waren schon in Leipzig ein Problem

Hasenhüttl schaute sehr ernst und bestätigte die Information dann. Er habe die Sucht nach Videospielen als echtes Problem ausgemacht und werde aktiv dagegen vorgehen. Der Österreicher verwies auch auf seine Zeit bei RB Leipzig: “Bei meinem letzten Verein hatten wir ebenfalls Probleme mit Spielern, die in der Nacht vor einem Spiel bis 3 Uhr noch Videospiele gezockt haben.”

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“Muss meine Spieler beschützen”

Der Trainer kritisierte die Tatsache, dass diese Form der Sucht noch nicht als Krankheit anerkannt sei: “Und solange das so ist, müssen wir als Club eben eingreifen. Ich muss meine Spieler nicht nur auf dem Platz, sondern auch außerhalb davon beschützen.”

Das krankhafte Online-Zocken sei “kein kleines” Problem, sondern viel mehr auf einer Stufe mit Alkoholsucht und anderen Drogenabhängigkeiten zu sehen. “Man wird einfach süchtig danach”, so Hasenhüttl.

Profi zockte 13 Stunden am Tag

Als Lösung schlug der Österreicher vor, eine automatische Sperre der Videogames einzuführen, wenn länger als drei Stunden gezockt wurde. Aber für solche Maßnahmen müsse “die Regierung” das Problem der Videospielsucht aber zunächst mal als offizielle Krankheit einstufen.

Das Thema kam in England auch deshalb auf, weil ein aktueller Profi der Premier League in der Tageszeitung “Sun” kürzlich eine Beichte abgelegt hatte. Der anonyme Spieler räumt in einem Interview ein, zweitweise bis zu 13 Stunden am Tag mit dem Videospiel “Fortnite” verbracht zu haben. Das exzessive Zocken hätte seine gesamte Karriere bedroht.

Ob das Verbot wirklich etwas nutzt?

Diese Ausmaße gäbe es in der Mannschaft des FC Southampton nicht, versicherte Hasenhüttl. “Ich spreche über das Thema aber regelmäßig mit meinem Kapitän und dem Mannschaftsrat. Wenn es sein muss, werde ich bei so etwas immer tätig werden.”

Ob ein abgeschaltetes WLAN im Teamhotel die Spieler im Zweifelsfall vom Zocken abhält, steht auf einem anderen Blatt. Schließlich gibt es heute aus technischer Sicht genügend andere Optionen, um Videogames online zu spielen – ohne auf das WLAN eines Hotels angewiesen zu sein.

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Volle Konzentration auf den Abstiegskampf

Dass Ralph Hasenhüttl aber alles tut, um die Konzentration seiner Spieler auf die sportlichen Aufgaben zu lenken, ist nachvollziehbar. Der Verein befindet sich mitten im Kampf um den Klassenerhalt in der Premier League. Acht Spiele vor Schluss hat Southampton nur zwei Zähler Vorsprung auf einen Abstiegsplatz.

Zuletzt gelang Southampton ein sensationeller 2:1-Heimsieg gegen Tottenham, dieser soll nun am Samstag (Anstoß ist um 16 Uhr) in Brighton vergoldet werden. Die Hasenhüttl-Elf ist mit einer Betsson-Quote von 3,10 in diesem Match allerdings nur der Außenseiter.

 

Simon Schneider Seit etwa 15 Jahren ist Simon im Sportjournalismus aktiv. Seine Karriere begann bei einem Online-Portal und setzte sie anschließend als freiberuflicher Redakteur bei einem großen Sportverlag, der Sport-Revue, fort. Neben seinem umfassenden Fachwissen im Fußballbereich ist er besonders versiert in den Disziplinen Fußball, Esports und Skisport. In seiner aktuellen Position bei der Sp24 hat er sein Themenfeld um Tennis, MMA und Politik erweitert und ist für das aktuelle Nachrichtengeschehen verantwortlich.

Auch in der Redaktion ist Simon als vielseitiger Wett-Experte bekannt, der eine der höchsten Erfolgsquoten aufweist. mehr lesen