Der mit Abstand teuerste Transfer in der Geschichte der Fußball-Bundesliga ist seit Mittwoch perfekt: Der FC Bayern München hat Lucas Hernandez von Atletico Madrid verpflichtet! Der Franzose hatte erst im vergangenen Sommer seinen Vertrag bei Atletico verlängert, eine Ausstiegsklausel in Höhe von 80 Millionen Euro macht den Wechsel zu den Bayern aber möglich. Hernandez verstärkt den deutschen Rekordmeister zur neuen Saison und hat bereits einen Kontrakt bis 2024 unterschrieben.
Vor wenigen Wochen hatte Bayerns Präsident Uli Hoeneß das “größte Investitionsprogramm aller Zeiten” angekündigt. Jetzt wird langsam klar, dass diese Worte nicht nur heiße Luft waren. Die Bayern greifen so tief in die Tasche wie nie zuvor. Bislang war Corentin Tolisso mit 41,5 Millionen Euro der teuerste Einkauf in der Bayern-Clubgeschichte.
Hernandez soll die Zukunft des FC Bayern prägen
Gerüchten zu Folge haben auch Real Madrid und Manchester United um Hernandez gekämpft, der Franzose habe sich aber für die sportliche Perspektive in München entschieden. Hernandez soll eine tragende Säule für ein zukünftiges Bayern-Team sein, das wieder die Champions League gewinnen kann.
Lucas Hernandez ist ein vielseitig einsetzbarer Abwehrspieler, der sowohl innen als auch auf den Außenpositionen agieren kann. Im vergangenen Jahr wurde der 23-Jährige mit der französischen Nationalmannschaft Weltmeister, wobei Hernandez bei jeder Partie in der Startelf stand.
Operation am Innenband
“Ich bin sehr froh und glücklich, dass wir einen der besten Defensivspieler der Welt verpflichten konnten”, freute sich Bayerns Sportdirektor Hasan Salihamidzic in einer offiziellen Mitteilung.
Zugleich wurde bekannt, dass die sportärtzliche Untersuchung vor dem Wechsel wohl nicht ganz reibungslos abgelaufen ist. Eine leichte Verletzung am Innenband wurde festgestellt, in Absprache mit Atletico wurde Hernandez noch am Mittwoch operiert. Zum Start der Saison 2019/2020 soll der Franzose aber wieder topfit sein.
Ein “halber” Spanier
Hernandez sieht sich selbst übrigens eher als Spanier. Der Sohn des ehemaligen Atletico-Profis Jean-François Hernandez wurde zwar in Marseille geboren, lebt seit seinem fünften Lebensjahr aber in Spanien und spricht sogar besser Spanisch als Französisch.
Der Abwehrspieler hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass er auch gerne für die spanische Nationalelf aufgelaufen wäre, aber die Franzosen erkannten das Talent schneller und gewannen ihn für die Équipe Tricolore.
“Wichtigste Entscheidung der Karriere”
Vor zwei Jahren geriet Hernandez wegen einer unrühmlichen Geschichte in die Schlagzeilen: Nach einem heftigen Streit rief seine damalige Freundin die Polizei. Hernandez soll gewalttätig geworden sein. Die Konsequenz: Ein Monat gemeinnützige Arbeit und ein sechsmonatiges Kontaktverbot.
Sportlich hat Hernandez hingegen einen kometenhaften Aufstieg hingelegt. Jetzt folgt also der Schritt zum FC Bayern, den der Spieler pflichtgemäß in den höchsten Tönen lobt: “Das war die wichtigste Entscheidung meiner Karriere. Und ich bin stolz, demnächst mit Bayern um alle Titel kämpfen zu können. Ich freue mich auf die Herausforderung, der FC Bayern ist einer der größten Clubs der Welt.”
Gibt Bayern für Havertz noch mehr Geld aus?
In der nächsten Saison wird Hernandez bei seinem Weltmeister-Kollegen Benjamin Pavard zusammenspielen, den die Bayern bereits vom VfB Stuttgart verpflichtet haben. Man darf gespannt sein, welcher Hochkaräter sich noch dazu gesellen wird.
Mit Timo Werner (RB Leipzig) soll schon alles klar sein, bei Kai Havertz (Bayer Leverkusen) scheint die Ablösesumme der Knackpunkt zu sein. Angeblich verlangt Leverkusen rund 100 Millionen Euro für das Top-Talent.
Abschied von Hummels und Boateng naht
Fraglich ist auch, ob Mats Hummels und Jerome Boateng noch eine Zukunft bei den Bayern haben. Der Umbruch ist in vollem Gange, gerade in der Defensive wird die Konkurrenz immer größer – zumal der neue Abwehrchef schon jetzt Niklas Süle heißt. Gut denkbar, dass sowohl Hummels als auch Boateng sich im Sommer nach einem neuen Verein umsehen werden.
Bayern am Samstag gegen Freiburg
Abseits der Zukunftsmusik bereitet sich der FC Bayern auf das Auswärtsspiel beim SC Freiburg am kommenden Samstag vor. Die Kovac-Elf kann sich im Rennen um die Meisterschaft keinen Ausrutscher erlauben, zumal kommende Woche das Gipfeltreffen mit dem BVB ansteht. In Freiburg sind die Bayern mit einer Betsson-Quote von 1,26 jedenfalls der haushohe Favorit.