Die Sorgen um Marco Reus reißen nicht ab: Nach seinen beiden Einsätzen für die deutsche Nationalmannschaft kehrte der BVB-Kapitän angeschlagen nach Dortmund zurück. Der 29-Jährige plagt sich erneut mit muskulären Beschwerden herum. Ob Reus am Samstag im Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg in der Startelf stehen wird, ist noch unklar. Beim BVB ist man alles andere als glücklich über die Tatsache, dass Reus beim DFB-Team zwei Mal eingesetzt wurde, obwohl er nicht komplett fit war.
Bloß nicht schon wieder – das wird man in Dortmund aktuell denken, wenn vom Fitnesszustand von Marco Reus die Rede ist. Der Spielmacher der Borussia verpasste schon im Februar vier wichtige Pflichtspiele, in dieser Phase rutschte der BVB in eine ernsthafte Krise.
Reus und das DFB-Team sind eine unheilvolle Verbindung
Dortmund kann auf Marco Reus im Kampf um die Deutsche Meisterschaft nicht verzichten. Das war erst am letzten Spieltag wieder zu beobachten, als der Offensivspieler in der Nachspielzeit das so wichtige 3:2-Siegtor gegen Hertha BSC schoss.
Nun weilte Reus also bei der Nationalmannschaft. Da haben die Verantwortlichen tendenziell immer ein schlechtes Gefühl, zu oft schon verletzte Reus sich im Kreise der DFB-Elf.
Starker Auftritt gegen Serbien
Im Testspiel gegen Serbien (1:1) war eigentlich vorgesehen, dass Reus erst im Laufe der zweiten Halbzeit eingewechselt wird. Allerdings lag Deutschland zur Pause in Rückstand, dem Spiel fehlten Tempo und Ideen.
Bundestrainer Joachim Löw brachte Reus also schon in der Halbzeit – und der BVB-Kapitän sorgte prompt für eine enorme Leistungssteigerung. Reus war der Motor im Offensivspiel, kam selbst in gute Abschlusspositionen und bereitete den Ausgleich durch Leon Goretzka direkt vor.
Startelf-Einsatz gegen Holland wäre zu riskant gewesen
Direkt nach der Partie klagte Reus aber dann erneut über Probleme im Oberschenkel. Die mediznische Abteilung des DFB tat alles, um Reus für das wichtige EM-Qualifikationsspiel in den Niederlanden fit zu bekommen, aber die Zeit reichte nicht. Der 29-Jährige musste in Amsterdam zunächst auf der Bank Platz nehmen.
“Es sah nicht so aus, als wenn er 90 Minuten durchhalten könnte. Wenn der Muskel müde wird, kann etwas passieren. Dieses Risiko wollte ich für mich nicht eingehen”, erklärte Joachim Löw anschließend.
Reus bereitet das Siegtor vor
In der Schlussphase entschied Bundestrainer Joachim Löw sich dann trotzdem, den angeschlagenen Marco Reus einzuwechseln. Sportlich erwies sich das als äußerst glückliche Maßnahme, denn der Dortmunder gab kurze Zeit später die Vorlage zum 3:2-Siegtreffer durch den Hoffenheimer Nico Schulz.
Löw: “Die Verantwortlichen des BVB interessieren mich nicht”
Aber war es auch verantwortungsvoll, Reus unter diesen Umständen überhaupt zu bringen? Schließlich ist der BVB-Kapitän für die Borussia der wichtigste Spieler, es geht in den kommenden Wochen um nicht weniger als die Deutsche Meisterschaft.
Dazu hatte Joachim Löw ebenfalls einen klaren Standpunkt: “Die Verantwortlichen von Borussia Dortmund interessieren mich in so einem Moment nicht.” Ein Satz, den man beim BVB gewiss nicht mit Begeisterung vernommen hat.
Einsatz gegen Wolfsburg bleibt fraglich
BVB-Sportdirektor Michael Zorc bemüht sich dennoch um Diplomatie: “Wenn er von Anfang an gespielt hätte, dann hätte ein Risiko bestanden. Aber das er ja nicht. Marco kennt seinen Körper sehr gut. Es gibt keinen Anlass zur Sorge.”
Eine abschließende Diagnose steht noch immer aus. Ob Marco Reus am Samstag gegen Wolfsburg auflaufen kann oder wieder nur von der Bank kommen wird, konnte in Dortmund am Dienstag noch niemand beantworten.
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