Für den FC Schalke 04 wird die Luft immer dünner: Am Samstag kassierte der amtierende Vizemeister die sechste (!) Niederlage in einem Pflichtspiel in Serie. Bei der 0:1-Heimpleite gegen RB Leipzig zeigte sich die Mannschaft phasenweise zwar verbessert, stand am Ende aber wieder einmal mit leeren Händen da. Interimstrainer Huub Stevens konnte in seinem ersten Spiel also nicht für die Wende sorgen, die Lage bleibt für Schalke äußerst prekär.
Die einzig gute Nachricht auf Schalke lautete am Samstag: Die Horror-Woche ist vorbei! Erst kassierte das Team die historische 0:7-Niederlage gegen Manchester City, dann wurde der einstige Erfolgstrainer Domenico Tedesco gefeuert. Und dann hagelte es gegen Leipzig noch die vierte Bundesliga-Niederlage in Folge.
Abstiegsplätze rücken näher
Die Situation in der Tabelle hat sich dadurch weiter zugespitzt, denn der FC Augsburg (3:1 gegen Hannover) und der VfB Stuttgart (1:1 gegen Hoffenheim) haben in ihren Parallelspielen gepunktet. Schalke ist jetzt auf Platz 15 abgerutscht, der Abstand zum Relegationsrang beträgt nur noch drei Punkte.
Überlebenskampf bis zum letzten Spiel
“Wir sind jetzt ganz unten reingerutscht, das muss hier allen klar sein. Wir werden bis zum letzten Spieltag um den Klassenerhalt in der Bundesliga kämpfen müssen”, zeichnete Torwart Alexander Nübel ein realistisches Bild von der Situation. Der Keeper sagte sogar die anstehenden Länderspiele mit der deutschen U21-Nationalmannschaft ab, um sich voll auf Schalke und den Abstiegskampf fokussieren zu können.
Kein Spielglück gegen Leipzig
“Uns fehlt im Moment einfach das Glück. Das müssen wir uns erst wieder hart erarbeiten”, sagte Huub Stevens, der nun schon zum dritten Mal auf der Schalker Trainerbank Platz genommen hat. Man konnte dem Niederländer da nicht widersprechen, denn in der Partie gegen Leipzig lief wirklich vieles gegen Schalke.
Werner erzielt das goldene Tor
Schon der Beginn war denkbar unglücklich: Während ein Tor von Mark Uth in der dritten Minute wegen einer äußerst knappen Abseitsposition aberkannt wurde, ging Leipzig mit seiner ersten Chance gleich in Führung. S04-Keeper Nübel konnte den Schuss von Poulsen noch mit einer Glanztat abwehren, danach bekam Schalke aber den Ball nicht weg, so dass Timo Werner zum 0:1 abstauben konnte (15.).
Schalke fehlt die Qualität
“Kampf und Leidenschaft” hatte Stevens vor dem Match gefordert – und zumindest diese Tugenden brachten die Schalker Spieler am Samstag wieder auf den Platz. Spielerisch lief trotzdem nicht viel zusammen, die Verunsicherung war bei vielen Aktionen greifbar. Dennoch hätte Schalke nach einer guten halben Stunde fast den Ausgleich erzielt, aber Uth brachte völlig frei vor dem Leipziger Tor nur einen harmlosen Abschluss zu Stande.
Leipzig bringt den Sieg souverän nach Hause
Die Geschichte der zweiten Halbzeit ist schnell erzählt: Leipzig verwaltete die Führung im Stile einer Spitzenmannschaft. Schalke war bemüht, aber es fehlte überall an Tempo, Kreativität und individueller Klasse, um wirklich torgefährlich zu werden.
Zwei Minuten vor dem Ende hätte es dann fast doch noch für den “Lucky Punch” aus Schalker Sicht gereicht, als der eingewechselte Guido Burgstaller im Strafraum plötzlich aussichtsreich zum Abschluss kam. Der Ball zischte aber knapp über die Latte, kurz danach pfiff Schiedsrichter Winkmann das Spiel ab.
Abstiegsendspiel in Hannover wartet
Auf Schalke warten nun schwere Wochen, in denen es ums nackte Überleben in der ersten Liga geht. Nach der Länderspielpause wartet am 31. März das Kellerduell bei Hannover 96, der Druck wird in dieser Partie enorm sein.