Es hatte sich seit Monaten angebahnt, jetzt ist die Katze aus dem Sack: Bruno Labbadia wird seinen Vertrag als Trainer des VfL Wolfsburg nicht verlängern und den Verein im Sommer verlassen. Dies teilte der 53-Jährige am Dienstag seiner Mannschaft und der Geschäftsführung des VfL mit. Grund für die Trennung ist vor allem das gestörte Verhältnis zu Sportdirektor Jörg Schmadtke. Während Labbadia schon länger mit dem FC Schalke 04 in Verbindung gebracht wird, scheint der Nachfolger in Wolfsburg schon festzustehen: Marco Rose von RB Salzburg ist der Top-Kandidat.
Noch vor wenigen Wochen hatte der VfL Wolfsburg angekündigt, zeitnah die Gespräche mit Bruno Labbadia über eine Vertragsverlängerung aufzunehmen. Dazu wird es nun nicht mehr kommen, denn der Trainer hat von sich aus die Reißleine gezogen. Ein souveräner Schritt, der die VfL-Bosse allerdings ziemlich unvorbereitet traf.
Schmadtke kalt erwischt
“Der Zeitpunkt der Entscheidung von Bruno Labbadia hat uns überrascht. Wir hätten mit ihm gerne – so wie es geplant war – ein ergebnisoffenes Gespräch geführt. Dass es dazu jetzt nicht kommt, ist schade. Aber wir respektieren seine Entscheidung”, ließ Sportdirektor Jörg Schmadtke in einer ersten Reaktion verkünden.
Dass Labbadia und die Wölfe nach dieser Saison getrennte Wege gehen, hatte sich über Monate angebahnt. Die Chemie zwischen dem Trainer und Sportchef Schmadtke stimmte von Anfang an nicht, das war rund um den VfL ein offenes Geheimnis.
Labbadias klare Botschaft
Labbadia bemühte sich in seinem Statement zwar, so diplomatisch wie möglich zu sein. Aber folgende Worte waren dann doch deutlich an Schmadtke adressiert: “Eine weitere Zusammenarbeit wäre für sinnvoll, wenn ein konsequenter fachlicher Austausch zwischen den sportlichen Verantwortlichen über die gesamte Saison gegeben wäre. Da unsere Vorstellungen nicht zu 100 Prozent übereinstimmen, habe ich für mich diesen Entschluss gefasst.”
VfL wieder zu einem Top-Team geformt
Sportlich war die Verbindung zwischen Labbadia und dem VfL Wolfsburg hingegen eine Erfolgsgeschichte. Der 53-Jährige hatte die abstiegsgefährdete Mannschaft am Ende der vergangenen Saison übernommen und über die Relegation noch zum Klassenerhalt geführt.
Aktuell spielt Wolfsburg die beste Spielzeit seit vielen Jahren, am Schluss könnte sogar die Qualifikation für einen europäischen Wettbewerb herausspringen. “Wir wollen die Saison jetzt mit Vollgas zu einem erfolgreichen Ende zu bringen”, so Labbadia.
Labbadia ab nächster Saison bei Schalke?
Labbadia betonte auch, dass seine Entscheidung nichts mit der desolaten Vorstellung seiner Spieler am vergangenen Wochenende zu tun hat. Wolfsburg hatte bei den Bayern eine peinliche 0:6-Klatsche kassiert, einige Akteure standen dabei komplett neben sich. Viel mehr sei sein Entschlus “über viele Wochen” gereift, so Labbadia.
Der Sportsender “Sky News HD” hatte zuletzt berichtet, dass Bruno Labbadia beim FC Schalke 04 ein ganz heißer Kandidat für den Trainerjob in der kommenden Saison ist. Sollte es – wie allgemein erwartet wird – zur Trennung von Domenico Tedesco kommen, könnte Labbadia schon bald in Gelsenkirchen unterschreiben.
Wolfsburg verhandelt schon mit Rose
Sein Nachfolger beim VfL Wolfsburg soll derweil Marco Rose werden – das vermutet zumindest das kicker Sportmagazin. Der 42-Jährige arbeitet seit Jahren äußerst erfolgreich bei RB Salzburg und wird immer wieder mit der deutschen Bundesliga in Verbindung gebracht.
Vor allem bei der TSG Hoffenheim – wo noch immer kein Ersatz für Julian Nagelsmann gefunden wurde – soll Rose ebenfalls ganz oben auf der Liste stehen. Gerüchten zu Folge ist Rose im Sommer bereit für den nächsten Karriereschritt, erste Verhandlungen mit dem VfL Wolfsburg soll es bereits gegeben haben.
Samstag zu Hause gegen Düsseldorf
Am kommenden Samstag (16. März) wird Bruno Labbadia dann zum ersten Mal seit der Bekanntgabe seines Abschieds auf der VfL-Bank sitzen. Dann steht ein Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf an, bei dem die Wölfe klar favorisiert sind. Bei Betsson gibt es für einen Sieg der Labbadia-Elf die attraktive Quote von 1,88.